Christiane Sahli

Für Familien mit Kindern bietet der 2,2 Kilometer lange Wildtierpfad in Häusern einen besonderen Anreiz zu einer rund einstündigen Wanderung, denn auf zehn Tafeln am Wegesrand wird kindgerecht die Geschichte von Karla, dem kleinen Hirschkalb erzählt, das sich im Wald auf die Suche nach seinem Vater begibt. Darüber hinaus gibt es Tipps für wildtierfreundliches Verhalten im Wald.

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Vor drei Jahren wurde der Wildtierpfad, konzipiert von Verein „Wildwege“ und umgesetzt in Zusammenarbeit von Verein und Gemeinde, eingeweiht. Der Weg beginnt und endet am Wanderparkplatz Rotrütte nahe der Wittlisberger Kapelle. Gleich nach dem Parkplatz, an dem auch ein Grill- und Spielplatz mit einem kleinen Pavillon und Sitzgelegenheiten liegt, lernen die Wanderer Karla, das kleine Hirschkalb kennen.

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„Papa, wo bist Du“, ruft Karla, denn beim Aufwachen stellt sie fest, dass sie ganz allein ist. Aber niemand antwortet und so macht sich Karla auf die Suche nach ihrem Vater. Ein Stück geht es den Weg bergauf, bevor der Wildtierpfad nach rechts abbiegt. Schilder mit einem auffälligen roten Kreis und der Aufschrift „Bewusst wild Wildtierpfad“ weisen im folgenden den Weg. Bewusst wild bedeutet, das „Warum“ hinter Regeln und Verbotsschildern zu verstehen und zu erkennen, wie man selbst einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt im Schwarzwald leisten kann, erfährt man am Ende des Weges.

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Nach einem weiteren kurzen Wegstück bergan trifft Karla auf Eichhörnchen Wanja. Ihre Hoffnung, dass Wanja ihr bei der Suche nach ihrem Vater helfen kann, erfüllt sich jedoch nicht.

Der weitere Weg ist zunächst weitgehend eben, zwischen den Bäumen bieten sich immer wieder Ausblicke auf Häusern und Höchenschwand und bei guten Wetter bis hin zu den Alpen. Hier trifft Karla auf Wildschwein Walter und Auerhenne Hanna, die ihr aber auch nicht weiterhelfen können.

An der nächsten Wegkreuzung gibt Wasserfrosch Frido gerade ein Konzert, er hat Vater Hirsch gesehen und weist Karla den Weg, den ihr Vater genommen hat. Karla folgt nun ein Stück dem Bengelweg in Richtung Blasiwald und biegt dann nach etwa 200 Metern nach rechts auf eine Lichtung ab, wo ihr Igel Udo den weiteren Weg weist. Und die Wanderer haben hier die Gelegenheit, es sich auf einer Himmelsliege bequem zu machen. Weiter geht es zu Reh Regine und Karla trifft wenig später auf einen Wanderweg, dem sie bergab zur Füchsin Frieda folgt.

Verhaltensweisen der Tiere

Die schlaue Fuchsdame erklärt Karla nicht nur, wo sie ihren Vater findet, sondern auch, warum er sich am Morgen ohne sie auf den Weg gemacht hat. Karla setzt nun zum Endspurt an, es geht steil bergab, bevor sie kurz vor der Wittlisberger Kapelle endlich ein Wiedersehen mit ihrem Vater feiern kann. Und auch ein Fehler über die Lebensweise des Rotwilds, der bewusst eingebaut wurde, wird aufgelöst. Nun sind es nur noch wenige Schritte bis zum Wanderparkplatz.

Kindgerechte Geschichten

Die zehn Tafeln entlang des Weges, deren Ständer mit einer stilisierten Version des jeweiligen Tieres versehen sind, erzählen mit kindgerechten Texten und Bildern nicht nur die Geschichte von Karla auf der Suche nach ihrem Vater. Sie informieren darüber hinaus auch über die einzelnen Tiere, auf die Karla trifft, über Probleme bei der Interaktion von Mensch und Wildtier sowie über wildtierverträgliches Verhalten.

Auf der letzten Tafel sind Verhaltensweisen im Wald noch einmal zusammengefasst. Auf dem Weg können sich die Wanderer nicht nur auf der Himmelsliege, sondern auch auf mehreren Bänken am Wegesrand ausruhen. Und am Ende des Weges lädt der Spiel- und Grillplatz zum Verweilen ein.

Start und Ziel: Wanderparkplatz Rotrütte, Länge: 2,2 Kilometer, Gehzeit: Etwa eine Stunde, Aufstieg: 72 Meter, Abstieg: 58 Meter, Schwierigkeit: Leicht.