Peter Koch

Der Gemeinderat beschloß in seiner jüngsten Sitzung einen neuen Zuschnitt der Bauabschnitte für den Breitbandausbau und vergab den Auftrag für die Mitverlegung des Ortsnetzes im Kreisbackbone an die Firma Lienhard. Lange wurde in Herrischried darüber gesprochen, wer denn nun zuerst angeschlossen wird. Nun haben sich die Gemeinderatsmitglieder auf einen Zeitplan geeinigt und beschlossen, dass die „notleidenden“ Ortsteile zuerst versorgt werden.

In der Gemeinderatssitzung am Montag wurden die Bauabschnitte wie folgt eingeteilt. Bauabschnitt 1: Atdorf, Hornberg, Wehrhalden und Lochhäuser; Bauabschnitt 2: Herrischried mit Rütte, Giersbach, Groß- und Kleinherrischwand; Bauabschnitt 3 bilden die verbleibenden Nieder- und Obergebisbach sowie Hogschür. Damit beginnt der Ortsnetzausbau 2021 in Atdorf, Hornberg und Wehrhalden gleichzeitig.

Anschließend vergab der Gemeinderat durch Beschluss die erste Bautätigkeit. Da der Landkreis seinen Backbone entlang der Herrischrieder Bauabschnitte verlegt, beschloss der Gemeinderat die ausführende Firma Lienhard mit der Mitverlegung der Gemeindekabel zu beauftragen. Auch die dadurch größer dimensionierten Grabenprofile werden nun durch Lienhard realisiert.

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Durch diesen Beschluss ergeben sich für Kreis und Gemeinde Ersparnisse, da Erdarbeiten nur einmal durchgeführt werden müssen. Der Kostenumfang dieses Auftrages beträgt circa 3,2 Millionen Euro. Die Ersparnis durch die Kooperation beim Backbone betrage für das Ortsnetz 187.000 Euro, rechnete Johann Baumeister, vom Ingenieurbüro Tillig, vor.

Nun muss die Gemeinde in den nächsten Schritten die Materialbestellung und die Ausschreibung des Ortsnetzes voranbringen. Hierfür einigte sich der Gemeinderat auf einen öffentlichen „Teilnahmewettbewerb vor beschränkter Ausschreibung“. In diesem Verfahren können sich im ersten Schritt Unternehmen bewerben, die Referenzen aus öffentlichen Aufträgen vorweisen können. Diese Unternehmen werden anhand eines Punktesystems auf ihre Geeignetheit geprüft und erst anschließend zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert. Dieses Verfahren sei auch in Rickenbach durchgeführt worden und habe gute Ergebnisse gebracht, so Baumeister, der an diesem Abend den Stand der Planungen vorstellte und Fragen beantworten konnte. Aufkommende Zweifel von Seiten des Gemeinderates, dass dieses Verfahren mögliche Teilnehmer abschrecke, konnte Baumeister mit Erfahrungsberichten entkräften.

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Im Zuge des Baus der Breitbandtrasse sei es auch weiteren Anbietern möglich, Kabel oder Rohre im Graben zu platzieren. In Frage käme hier zum Beispiel der Energiedienst, so Bürgermeister Christian Dröse, mit dem sich die Verwaltung schon auf eine Kostenteilung geeinigt hätte, für den Fall der Inanspruchnahme.

Die Diskussion um die Kürzung der Fördermittel des Landes, sodass Herrischried einen Eigenanteil von 10 Prozent der Kosten verbleibt, ist noch nicht abgeschlossen. Dröse gab in der Sitzung bekannt, dass er noch immer in Verhandlungen sei. Der nächste Termin hierzu finde beim Regierungspräsidium statt.