Am Sonntag in den frühen Morgenstunden brannte in der Herrischrieder Hauptstraße ein Wohngebäude fast komplett aus. Die Bewohner, ein Ehepaar, konnten sich nach Angaben der Feuerwehr rechtzeitig ins Freie retten. Der Alarm war am Sonntagmorgen um 6.11 Uhr von einem Nachbarn ausgelöst worden. Die Feuerwehr war etwa fünf Stunden im Einsatz. Das Haus ist nicht mehr bewohnbar. Brandursache sowie die Schadenshöhe sind aktuell noch unklar.

80 Feuerwehrleute im Einsatz

Nach Auskunft von Patrick Schlageter, Abteilungskommandant Herrischried, waren rund 80 Einsatzkräfte der Feuerwehr mit den Löscharbeiten beschäftigt. Schlageter hatte zusammen mit dem Herrischrieder Gesamtkommandant Michael Siebold die Einsatzleitung bei dem großen Brand.

Zwei Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten auf einer Tragleiter.
Zwei Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten auf einer Tragleiter. | Bild: Gerber, Andreas

Das betroffene Gebäude befindet sich etwa 80 Meter oberhalb des Gasthauses Ochsen in Fahrtrichtung Großherrischwand an der rechten Seite der Hauptstraße. Es stand laut Schlageter bereits im Vollbrand, als die ersten Feuerwehrkräfte am Brandort eintraf.

Zunächst sei bei der Alarmierung „Brandmittel“ gemeldet worden, wie der Herrischrieder Kommandant weiter berichtet. Denn das Feuer sei offenbar zunächst in der am Haus angebauten Garage ausgebrochen. Schlageter: „Es hat sich aber sehr schnell ausgebreitet und auf das Wohngebäude übergegriffen.“ Aus diesem Grund sei direkt nach dem Eintreffen der ersten Abteilungen aus Herrischried und Rütte der Einsatz auf von „Brand mittel“ auf „Brand groß“ heraufgestuft worden, so der Kommandant.

Dichter Qualm steigt aus dem Gebäude auf. Ein Feuerwehrmann bekämpft den Brand durch ein Fenster.
Dichter Qualm steigt aus dem Gebäude auf. Ein Feuerwehrmann bekämpft den Brand durch ein Fenster. | Bild: Gerber, Andreas

So seien schnell weitere Kräfte hinzugezogen worden: Dies waren sämtliche Abteilungen aus Herrischried, die Feuerwehr Todtmoos mit der großen Drehleiter sowie die Feuerwehrabteilung Rickenbach. Daneben seien auch First Responder, das Rote Kreuz sowie die Polizei vor Ort gewesen, so Schlageter.

Brand rasch unter Kontrolle

Die Feuerwehren bekamen den Brand bald unter Kontrolle. Ein Nachbargebäude, das zeitweise durch Funkenflug bedroht gewesen war, wurde gesichert: „Wir haben mit einer Riegelstellung eine Wasserwand aufgebaut und das Gebäude dadurch effektiv schützen können“, sagte Schlageter. Die Gefahr sei damit schnell gebannt worden.

Der Einsatz der Feuerwehren dauerte rund fünf Stunden bis nach 11 Uhr vormittags. „Die Einsatzkräfte haben tolle Arbeit geleistet“, lobt der Kommandant. Dabei war für ihn bereits beim Eintreffen ersichtlich, dass das Haus kaum mehr gerettet werden kann. Gleichwohl seien einige Räume unversehrt geblieben. „Das ist oft wichtig, wenn Unterlagen, Kleider, Erinnerungsstücke oder Spielsachen dadurch erhalten werden können“, so Schlageter.

Das Gebäude nach dem Brand: Augenscheinlich ist es nicht mehr bewohnbar.
Das Gebäude nach dem Brand: Augenscheinlich ist es nicht mehr bewohnbar. | Bild: Gerber, Andreas

Das Gebäude ist aktuell nicht bewohnbar. Was den Schaden angeht, will der Kommandant keine Schätzung abgeben. Aber er geht davon aus, dass es vermutlich abgerissen werden muss.

Nach Ende des akuten Einsatzes beobachtete die Feuerwehr am Sonntag den Brandort weiter regelmäßig. „Wir haben die Brandstelle mit unserer Wärmebildkamera zunächst überprüft und keine Temperaturauffälligkeiten mehr festgestellt“, so Schlageter. Allerdings werde am Sonntag und wenn nötig im weiteren Verlauf im Abstand von drei Stunden jeweils mit der Wärmebildkamera eine Nachkontrolle durchgeführt, ob wieder Glutnester auftauchen.

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Anmerkung: In einer ersten Version dieses Beitrags war von einer fünfköpfigen Familie die Rede, die in dem Haus lebte. Tatsächlich aber war es nur noch von einem Ehepaar bewohnt.