Herrischried – In der Gemeinde Herrischried ist der Feuerwehrbedarfsplan aktualisiert und von der Firma Forplan in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats im Detail vorgestellt worden. Den Zielerreichungsgrad von 80 Prozent der erforderlichen Maßnahmen hat das Gremium beschlossen. Nach zehn Jahren soll der Bedarfsplan erneut fortgeschrieben werden.
Patrik Habeth von Forplan ging auf die Analysen des Ist-Zustands ein und formulierte einen Katalog an Maßnahmen und Empfehlungen zur Verbesserung in verschiedenen Bereichen. Rückblickend ging Habeth auf bereits umgesetzte Maßnahmen aus dem vorherigen Bedarfsplan ein. Während dessen Laufzeit hat die Gemeinde Herrischried rund 580.000 Euro in die Verbesserung des Feuerwehrwesens investiert, unter anderem durch die Beschaffung neuer Fahrzeuge und Baumaßnahmen.
Nach Angaben des Gutachters wird die Soll-Personalstärke, gerechnet mit 200 Prozent, mit dem bestehenden Personalstand nicht vollständig erreicht. Hier besteht eine Differenz von 25 Einsatzkräften. Aktuell sind in der Gemeinde Herrischried 101 Einsatzkräfte zur Stelle. Laut der Risikoanalyse ist eine Mindestzahl an 42 Einsatzkräften erforderlich; diese Vorgabe wird in Herrischried erfüllt: „Die personelle Situation in der Feuerwehr Herrischried ist als stabil zu bezeichnen“, erklärte Patrik Habeth.
In dem Bericht wurde auch auf einige Maßnahmen zur Verbesserung vorhandener Mängel hingewiesen. So gibt es laut den Ausführungen von Patrik Habeth Defizite beim Unfallschutz. Als Beispiel nannte er unter anderem die fehlende Abgasabsaugung im Gerätehaus. Er erkannte auch Defizite, die den Einsatzablauf negativ beeinflussen können, und führte hier die fehlende Schwarz-Weiß-Trennung und die Geschlechtertrennung im Umkleidebereich an. Als Mängel ohne zeitliche Dringlichkeit werden zum Beispiel ein ausgereizter Schulungsraum und die Küche genannt.
Im Personalkonzept finden sich wichtige Hinweise in Bezug auf die Gewinnung neuer Einsatzkräfte. Hier werden die verstärkte Ausbildung kommunaler Mitarbeiter erwähnt sowie der weitere Aufbau einer Tagesalarmeinheit. Im Bedarfsplan wird auch die Öffentlichkeitsarbeit durch die Feuerwehr und die Verwaltung als wichtig erachtet.
Forplan nahm bei den Mitgliedern der Feuerwehr auch eine anonyme Online-Umfrage vor. Dabei wurde die Verfügbarkeit der Einsatzkräfte zu verschiedenen Tageszeiten abgefragt. Es zeigte sich, dass insbesondere werktags Einsatzkräfte mit entsprechenden Qualifikationen in einzelnen Abteilungen nicht immer zur Verfügung stehen. Diesen Sachstand bezeichnete der Gutachter als kritisch und sieht dort einen Handlungsbedarf.
Patrik Habeth verwies zudem auf einige Einsatzfahrzeuge, die in den kommenden Jahren beschafft beziehungsweise ersetzt werden sollten, wie etwa Löschfahrzeuge und Mannschaftstransportwagen. Bei der Altersstruktur der Einsatzkräfte gibt es hingegen keinen Grund zur Kritik. Der Gesamtdurchschnitt aller Einsatzkräfte beträgt 37,1 Jahre: „Herrischried hat eine junge Wehr mit guten Durchschnittswerten“, so Patrik Habeth.