Buchstäblich ins Wasser gefallen ist die Eröffnung des zehnten Strohskulpturenwettbewerbs der Gemeinde Höchenschwand am Sonntag. Die überwiegend einheimischen Besucher der Ausstellung beim Bauernmarkt in Frohnschwand nahmen die Witterung aber mit Humor und zeigten sich begeistert von der Kreativität und der künstlerischen Ausführung der elf Skulpturen. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Trachtenkapelle Amrigschwand-Tiefenhäusern unter der Leitung von Dennis Frommherz.

Der liebe Gott habe es gut mit der Natur gemeint, aber nicht unbedingt mit den Organisatoren der zehnten Ausgabe des Strohskulpturenwettbewerbes, meinte bei Dauerregen Bürgermeister Stefan Dorfmeister in seiner Begrüßungsrede. Besonders willkommen hieß er die beiden Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am 22. September, Peter Grün und Sebastian Stiegeler. In diesem Zusammenhang wies der Rathauschef auf die öffentliche Vorstellung der Kandidaten am Freitag hin.

Er sei mit seiner Frau Petra noch kurz vor der Eröffnung über die Ausstellungswiese spaziert und könne nur feststellen: „Das alles ist wieder sensationell“, begeisterte sich der Bürgermeister. Wenngleich am Eröffnungstag nur überwiegend die Höchenschwander Bevölkerung zur Ausstellung gekommen sei, würden in den kommenden zehn Wochen sicher wieder Zehntausende von Besuchern auf das Ausstellungsgelände kommen und damit für Schlagzeilen sorgen.

Im Namen der elf teilnehmenden Vereine begrüßte der Vorsitzende der Trachtentanzgruppe Amrigschwand-Tiefenhäusern, Bernd Vogelbacher, die Besucher. Seit Juni seien die Vereine aus Höchenschwand bereits mit ihren Skulpturen beschäftigt gewesen und alle hätten sich bemüht, etwas Schönes zu bauen. „Wir alle hoffen, dass für jeden etwas dabei ist“, sagte Vogelbacher. Er dankte außerdem den Landwirten für das Stroh und der Familie Behringer sowie Lothar Ebner für das Gelände, das zum Aufbau der Skulpturen und für die Parkplätze benötigt wurde. Vogelbacher forderte die Besucher auf, sich zahlreich an der Abstimmung zu beteiligen. Der Sieger des Wettbewerbs wird bei der Prämierung am Samstag, 5. Oktober, um 15 Uhr bekannt gegeben.
Die Skulpturen: Zu sehen sind in diesem Jahr: „Die Tankstelle“ (Zapfwellenverein), „Max und Moritz“ (Landfrauen), „Das SC-Füchsle“ (Sportverein), „Feuerwehr-Drehleiter“ (Feuerwehr), „Après- Skibar“ (Schorebord Krächzer), „Miss Bikini“ (Frauengemeinschaft), „Wolfsfamilie“ (Tennisclub), „Entenfamilie“ (Narrenzunft), „80er Party“ (Landjugend), „Schwarzwaldmotiv“ (Trachtenkapelle Amrigschwand-Tiefenhäusern) und „Heißluftballon“ (Trachtentanzgruppe Amrigschwand-Tiefenhäusern).
Der Wettbewerb
2000, in der Krise der Kurorte, als die Übernachtungszahlen von 450.000 um 200.000 in den Keller rutschten, kam der damalige Vorsitzende des Kurvereines, Frank Porten, auf eine Idee, die heute eines der Markenzeichen von Höchenschwand ist: Der Strohskulpturenwettbewerb. Wegen seiner verkehrsgünstigen Lage an der B 500 wurde als Standort der Bauernmarkt in Frohnschwand festgelegt. Ins Beiprogramm wurde eine Kürbisausstellung aufgenommen, die bis heute beibehalten wird. „Hier werden Landwirtschaft, Kultur und Brauchtum zusammengeführt“, sagte Porten. Der erste Strohskulpturenwettbewerb fand 2001 statt. Wurde in der Folge die Ausstellung der Strohskulpturen jährlich wiederholt, beschloss die Gemeinde später, diese nur noch alle zwei Jahre anzubieten, um die Vereine nicht zu sehr zu belasten. In den vergangenen 18 Jahren hat sich der Strohskulpturen-Wettbewerb zu einem Publikumsmagneten mit bis zu 50.000 Besuchern entwickelt.
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