Wandel prägt das Jahr 2023 in Höchenschwand: Im Zentrum entstehen neue Gebäude und eine Klinik schafft den Weg aus der Insolvenz. Außerdem erweisen sich mehrere Veranstaltungen als Publikumsmagnet

  • Gemeinde: Das alte Rathaus, das ehemalige Hotel „Adenia“ und der Kronenhof sind abgerissen. Auf einer Teilfläche will ein örtliches Unternehmen ein Ärztehaus mit Wohnungen errichten. Wohnraum will die Gemeinde auch an anderer Stelle schaffen: Zweitwohnungsbesitzer sollen überzeugt werden, ihre Wohnungen zu vermieten. Und im Ortsteil Attlisberg soll ein neues Baugebiet entwickelt werden.
  • Infrastruktur: Ein leistungsstarkes Glasfasernetz erhält auch Höchenschwand, im März hatte der Netzbetreiber das Breitbandnetz in Betrieb genommen. Ganz fertiggestellt ist das moderne Netz in der Gemeinde allerdings noch nicht. Der Zeit entsprechend wird auch das Postangebot in der Gemeinde sein: Die Deutsche Post will eine Poststation aufstellen, an der es fast alle Dienstleistungen geben soll.

20.475 Gäste zählte man in der vergangenen Saison im Waldfreibad – trotz wettbedingter zwischenzeitlicher Flaute. Damit der Trägerverein die in 2023 besonders hoch ausgefallene Energiekostenrechnung bezahlen kann, helfen Höchenschwand und Häusern einmalig mit jeweils 9000 Euro. Zwei Mobilfunkunternehmen wollen ihre Netze optimieren. Deshalb planen sie in unmittelbarer Nähe zueinander jeweils einen eigenen Funkmast. Die Baugenehmigungen liegen vor, wann gebaut wird, weiß die Verwaltung nicht.

  • Jugend: Zu einem Jugend-Workshop hatte Bürgermeister Sebastian Stiegeler zusammen mit der neu gegründeten Jungen Union eingeladen. Dabei ging es um Beteiligung an der Kommunalpolitik und auch um die Schaffung eines Jugendraums. Stiegeler versprach, die Themen im Auge zu behalten.
  • Menschen: Martin Zumkeller, Mitglied der Narrenzunft und der Trachtenkapelle, ist seit Oktober Tourismuschef der Gemeinde. Zum neuen Dekan des evangelischen Kirchenbezirks Hochrhein ist Markus Wagenbach gewählt worden. Er wird weiterhin Pfarrer der Kirchengemeinde Höchenschwand/Häusern sein. Arno Wagner, Rektor der Schule, ist im Juni im Alter von 59 Jahren gestorben. Christine Bratzel leitet die Schule kommissarisch.
  • Vereine: Das 70-jährige Bestehen hat das Chörle Amrigschwand gefeiert. Zusammen mit den vielen anderen Vereinen in der Gemeinde leisten die Sänger einen wichtigen Beitrag für das gesellschaftliche Leben. Als Ersatz für die Räume im abgerissenen alten Rathaus erhalten die Trachtenkapelle Höchenschwand und die Narrenzunft im Schulgebäude ein neues Zuhause.
  • Veranstaltungen: Bei vielen Veranstaltungen in der Gemeinde beteiligen sich die Vereine maßgeblich. Erstmals hatten acht Vereine zur Advents-Garage eingeladen, auch ein Dorfflohmarkt wurde unter anderem ausgerichtet. Knapp 170 Sportler starteten beim Panoramalauf, auch die Sommer-Sing-Woche zog wieder Gäste an. Ein Höhepunkt war der Strohskulpturenwettbewerb. Nie zuvor beteiligten sich so viele Besucher an der Abstimmung über die Platzierung der Kunstwerke. Bis zu 500 Gäste ziehen auch die Veranstaltungen im Haus des Gastes an. Besonders auf ihre Kosten kommen dort Fans der Volksmusik. Dennoch wolle man mit neuen Veranstaltungen in Zukunft auch ein jüngeres Publikum ansprechen, hatte die damalige Tourismuschefin Jessica Baumgartner in einem Interview gesagt.
  • Wirtschaft: Die Restrukturierung in Eigenregie ist gelungen: Die Sonnenhof-Kliniken arbeiten seit März 2023 unter Leitung von Sharon Vinel. Im September des Vorjahres hatte das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Neu belebt werden soll die ehemalige Klinik Silvasana. Der Eigentümer, ein Berliner Unternehmer, will dort 101 Appartements für mobil arbeitende Gäste einrichten. Der Gemeinderat stimmte zu.