Für die nächsten fünf Tage hat die „Tannenzäpfle-Zunft“ die Regentschaft im „Dorf am Himmel“ übernommen. Wie in jedem Jahr wurde die Bevölkerung am „Schmutzigen Dunschtig“, frühmorgens um 6 Uhr, von verschiedenen „Tschätermusiken“ sowie der Guggenmusik „Schorebord Krächzer“ und der „Zäpflemusik“ geweckt.
Den ganzen Tag klangen bekannte Fastnachtssprüche wie „Hüt goht d`Fas`net a, mit de rote Pfiife“ oder „Hoorig, hoorig, hoorig isch die Katz“ durch die Straßen von Höchenschwand.
Übergabe des Rathausschlüssels
Vor dem Sturm auf das Rathaus durch die gut gelaunten Zunftmitglieder und der kampflosen Übergabe des Rathausschlüssels durch Bürgermeister Sebastian Stiegeler an den Vertreter des erkrankten Zunftmeisters, Martin Zumkeller, wurde die Schule geschlossen. Auch standen Besuche in der Kindertagesstätte, der örtlichen Sparkasse und der Touristinformation auf dem Programm der Narren.
Martin Zumkeller stellte sich gegen Mittag vor der Türe des Rathauses auf und rief mit kräftiger Stimme: „Bürgermeischter, komm mal raus, deine Amtszeit isch jetzt vorerscht aus. Weil hütt, de Schmutzige Dunschtig isch und Du im Amt entlasse bisch. Mir Tannenzäpfle stönn vor diinere Tür, um zu Stürme diin Amtsquartier.
Mit Zunftschriiber, Säckelmeister und em Narrenrat, stand ich jetzt hier, zum Amtsantritt parat. Zum Regiere, üses schöne Höchenschwand, liegt jetzt s´Zepter in de Narrehand. Bürgermeischter, komm jetzt raus, deine Amtszeit isch jetzt vorerscht aus. Fünf Tag lang bisch du vo diinem Amt enthobe, dafür duen mir Narre jetzt im Rathaus tobe“!
Widerstand zwecklos
Sebastian Stiegeler leistete nur scheinbar Widerstand und erwiderte: „Eurer Macht kann ich mich nicht verwehren. Hier steh ich jetzt, wie ihr´s habt mir befohlen, um euch in meine heiligen Hallen reinzuholen. Nur, den Rathausschlüssel bekommt ihr jetzt noch nicht, lasst uns das erst besprechen, bei Gulasch und einem Kuttelgericht. Auch an Getränken wird es euch nicht fehlen, für euch natürlich frei, ihr braucht es nicht zu stehlen. Danach händige ich gerne euch den Schlüssel aus und gehe dann demütig für eine Woche nach Haus.“
Zumkellers Antrittsrede
In seiner Antrittsrede kritisierte Martin Zumkeller den Aushub im Kurgarten und die fehlenden Bänke. Es sehe dort jetzt aus wie ein überdimensionales Vogelnescht. „Denk aber dra, im Sommer sötts do wieder gebe, a Sommerfescht“, so der Vertreter des Zunftmeisters. Die Poschtstroß sei grad am Ruhe, er denke aber Stiegeler habe alles unternommen, dass bald wieder Arbeiter was due. Natürlich thematisierte Zumkeller den anstehenden Abriss des „ehrwürdigen alten Rathuuses“ und die dann fehlende Zunftstube.
„Jetzt häts endlich gäh, serschte G´schpräch mit de beteiligte Lütt und stellet euch vor, sell hät er auch noch gmacht, vor der Fasnetszitt. Mir hoffet jetzt, das bald emol es los goht, damit mir Zäpfle hen en neue Schoß. Mir Zäpfle luegt jetzt, wa mir in dere Woche noch könnet mache, und lönns do im Rothus so richtig krache, schloß Martin Zumkeller.“
Flugkapitän „Stiegiair“
Vor der Übergabe des Schlüssels im Sitzungssaal begrüßte Stiegeler als Flugkapitän der „Stiegiair“ die Narrenschar auf dem Flug 2023. Lieber Maz, Du darfst nun regieren und ich fordere Dich auf, dies auch zu tun. Du musst in den nächsten fünf Tagen aber folgende Probleme lösen, so der Bürgermeister. Hier nannte er die Energiekrise, die Bewältigung der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges.
Das Finden von Vereinsheimen für die Narrenzunft und die Trachtenkapelle standen ebenso auf der Agenda des neuen „Rathauschefs“ wie der Abriss der alten Gebäude auf dem Rathausareal und die Entwicklung der neuen Ortsmitte. „Für die nächsten Tage fühle ich mich nicht mehr verantwortlich und freue mich auf den Karibikurlaub in Heppenschwand“, schloss Sebastian Stiegeler.
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