Höchenschwand Spannung, Freude, aber auch ein Quäntchen Schweiß gehen beim Tanzen der Kinder-, Jugend- oder Erwachsenengruppe der Trachtentanzgruppe Amrigschwand-Tiefenhäusern Hand in Hand. Gleichzeitig sind die Tänze an der Brauchtums- und Heimatpflege orientiert. Eine tragende Rolle seit 45¦Jahren hat dabei Karin Baumgartner als Tanzleiterin, davon seit 21¦Jahren als Kindergruppentanzleiterin.
Besorgt bindet sie dem kleinen Kerl die Schnürsenkel, zupft bei dem Mädchen die Haube zurecht, schaut, dass die Tracht korrekt sitzt. Es ist der Moment, kurz vor einem Auftritt. Die ihr anvertrauten Kleinen seien für sie wie ihre eigenen Kinder, betont Karin Baumgartner. Und den Kindern das Tanzen beizubringen, mache ihr viel Spaß. „Sie lernen Volkstänze, aber auch moderne Tänze. Wir bringen ihnen aber auch das Brauchtum näher, das heißt, wir sind auch bei kirchlichen Anlässen wie dem Patrozinium dabei, wir schwätzen mit unseren Kindern nicht hochdeutsch, sondern Dialekt“. Unterstützt wird sie von Sabine Thoma.
Anhand von Formen und Schritten entsteht ein Tanz, während die kleinen Akteure gehen, hüpfen oder wiegen. Bei den Tanzproben der Kindergruppe am Mittwoch um 16¦Uhr kommen sie diesem Können näher. Dabei ist es wichtig, dass sie den Scherensprung können, Zeitgalopp oder im Kreis laufen, erklärt die 57-jährige Tanzleiterin. Hüpfen, auch das müssten manche lernen, das sei bei Kindertänzen ausschlaggebend. Und koordinieren – links, rechts oder sich zwei Sachen merken. Das sei anfangs oftmals problematisch.
Seit 45 Jahren und als Mitgründerin der Kinder- und Jugendgruppe widmet sich Baumgartner dem Lehren dieser Umsetzungen. Von 1997 bis 2000 hat sie die Erwachsenengruppe als Tanzleiterin betreut, dann ein Jahr die Jugend. Als eine Tanzleiterin für die Kleinen gesucht wurde, war ihr klar, dass sie dies gerne übernehmen möchte. Bereits als Jugendliche tritt sie in die Trachtentanzgruppe ein. „Wir sind früher ja nicht weggekommen“, erzählt sie. Von Beginn an unterstützte die Tanzbegeisterte die damalige Tanzleiterin und geht mit auf Tanzlehrgänge. „Mir ist das schon immer im Blut gelegen.“
Zum Wunsch der Kinder, Tänze zu lernen, gesellt sich auch die Möglichkeit, neue Freunde zu gewinnen. Daneben ermöglicht es dem Nachwuchs, die edlen Trachten und die Kultur zu präsentieren. Es sei immer schön, mit den Kindern an diversen Veranstaltungen wie dem Rosenfest in Auggen, dem Löffinger Stadtfest oder kirchlichen Anlässen teilzunehmen.
Nicht der Anspruch des perfekten Tanzens stehe im Vordergrund, sondern das Miteinander und der Spaß. Die Schützlinge lernen im Team mitzumachen und Verlässlichkeit – ab dem Alter von vier Jahren. Zum Ausgleich gibt es auch Unternehmungen wie Schlittschuhlaufen und Zoobesuche.