Herr Stiegeler, warum wurde Höchenschwand Gesellschafterin?
Die WSW hat das Ziel, die zukünftige Entwicklung der Region Lörrach und Waldshut zu einem wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort zu fördern. Dabei sollen das Image und der Bekanntheitsgrad der Unternehmen gesteigert, Netzwerke aufgebaut und Kooperationen und Innovationen gefördert werden.
Wie kann Höchenschwand profitieren?
Ich erhoffe mir von unserer Mitgliedschaft Vorteile bei der Ansiedelung potenter Unternehmen für die freien Flächen im Gewerbegebiet, aber auch bei der Entwicklung des Kur- und Rehabereiches. Ich verspreche mir über die Netzwerke der WSW entsprechende Kontakte und Anfragen. In der derzeitigen Corona-Pandemie ist es aber auch wichtig, gut vernetzt zu sein, beispielsweise um über einen guten technischen Partner die Digitalisierung voranzubringen. Davon können nicht nur das Rathaus, sondern alle Unternehmen im Ort profitieren.
Und der Tourismus und die Kurbetriebe?
In erster Linie durch die Netzwerke. Ich bin davon überzeugt, dass sich die Kur- und Tourismusbetriebe durch die gemeinschaftlichen Verbindungen innerhalb der beiden Landkreise anders positionieren können. Wichtig ist aber auch ein professioneller Außenauftritt der Vermieter. Die WSW bietet hier entsprechende Beratungen, aber auch eine Art Unternehmenscheck an.
Wie kamen die Kontakte zustande?
Ich kenne den Geschäftsführer Alexander Maas schon seit seiner früheren Tätigkeit bei der Volksbank Hochrhein. Ich habe über die Jahre die positive Entwicklung der Gesellschaft mit Interesse verfolgt. So hat sie beispielsweise für die Chemieindustrie an der Rheinschiene sehr viel getan. Im letzten Jahr dachte ich, dass es jetzt an der Zeit wäre, dieser Organisation beizutreten, und ich habe Kontakt zu Herrn Maas aufgenommen. Dieser hat dann im August im Rathaus und später bei einer Gemeinderatssitzung im November das Unternehmen und die Ziele vorgestellt.
Gibt es bei der Digitalisierung keine Konkurrenz zum Breitbandausbau des Landkreises?
Das sehe ich nicht. Da der Landkreis ebenfalls als Gesellschafter der WSW angehört, kann Alexander Maas beim Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur die kurzen Wege nutzen. Um diese später zu nutzen, sind unter anderem auch Schulungen notwendig. Für kleinere Unternehmen mit zwei bis vier Mitarbeiter lohnt es sich aber nicht, etwa Seminare in Stuttgart oder München zu besuchen, hier kann die WSW örtliche Fortbildungsveranstaltungen anbieten.
Welche Verpflichtungen geht die Gemeinde als Gesellschafterin ein?
Außer einem kleinen Jahresbeitrag eigentlich gar keine. Inwieweit wir von der WSW profitieren, liegt ganz an uns selber, also wie aktiv wir unsere Mitgliedschaft gestalten. So könnten wir beispielsweise bei den regelmäßig stattfindenden Ausrichtungs-Workshops mitbestimmen, welche Projekte die WSW zukünftig umsetzt. Ein großes Thema sind auch die Schulungsangebote der WSW.
Welche Angebote dürften hier für Höchenschwand von Bedeutung sein?
Aktuell gibt es wegen der Corona-Pandemie zwar nur noch Onlineseminare. Für unsere Unternehmen könnten hier der Aus- und Aufbau von Netzwerken, aber auch deren Onlineauftritt der Betriebe wichtig sein.