Zurzeit herrscht geschäftiges Treiben rund um die ehemalige Kurklinik Silvasana. Seit mehr als zwei Jahrzehnte stehen die Gebäude leer. Zwar gab es in der Vergangenheit mehrere Eigentümerwechsel über unterschiedliche Versteigerungstermine, ein schlüssiges Konzept zur weiteren Verwendung der Gebäude wurde aber nie umgesetzt.
Nun beschäftigte sich der Gemeinderat in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung mit einer Bauvoranfrage des Unternehmens Erikona GmbH aus Berlin. Bürgermeister Sebastian Stiegeler informierte das Gremium, dass der Geschäftsführer des Unternehmens, Sergiy Melnyk, in den vergangenen Wochen mit verschiedenen Personen im Ort Gespräche geführt habe. Auch sei Melnyk bei ihm vorstellig geworden. Im Auftrag der Firma habe nun die Architektin Klaudia Keilholz eine Bauvoranfrage zur zukünftigen Nutzung des ehemaligen Sanatoriums an die Gemeinde gerichtet.
Grundsätzlich sei angedacht, die Gebäudenutzung innerhalb der bestehenden Kubatur (Volumen eines Bauwerkes) wieder aufzunehmen, erläuterte der Bürgermeister. „Laut der Bauvoranfrage ist eine gesundheitsbezogene Nutzung beabsichtigt, in der den Bewohnern verschiedene Gesundheitsangebote bereitgestellt werden. Insbesondere soll ein unter ärztlicher Anleitung stehendes Genesungsprogramm angeboten werden“, trug Stiegeler aus den eingereichten Unterlagen vor.
Dafür sollen die bestehenden Anwendungsbereiche Therapie, Schwimmbad, Gruppenräume, Speisesaal und Küche weitgehend erhalten bleiben und reaktiviert werden. Der Schwerpunkt solle laut dem Antrag in einer lebensbegleitenden Gesundheitspflege im Unterschied zu kurzfristigen Klinikaufenthalten liegen. Dafür sollen die bestehenden Patientenzimmer umgebaut werden, indem jeweils zwei Zimmer zu einem Appartement mit Pantry-Küche und eigenem Bad zusammengefasst werden.
Für die Reaktivierung des medizinischen Betriebes unter ärztlicher Leitung sieht das Unternehmen Erikona 30 Arbeitsplätze für Pflege und weitere Fachbereiche vor. Für den Servicebereich will die Firma weitere 15 Arbeitsplätze sowie 60 Ausbildungsplätze schaffen.
Ex-Bürgermeister übt Kritik
In der Sitzung kritisierte der frühere Bürgermeister von Höchenschwand und jetzige Miteigentümer der Fachkliniken Sonnenhof, Stefan Dorfmeister, dass sein Unternehmen in die Nachbaranhörung nicht einbezogen worden war. Hierzu stellte sein Nachfolger Sebastian Stiegeler klar, dass nur die unmittelbaren Nachbarn beteiligt wurden.
Grundsätzlich sahen die Gemeinderäte das Projekt positiv, jedoch solle eine Konkurrenz zu bestehenden Einrichtungen im Ort vermieden werden, hieß es aus der Runde. Die Beantwortung dieser Bauvoranfrage obliegt nun dem Baurechtsamt beim Landratsamt Waldshut.