Höchenschwand – Die Sanierung der Ortsstraße in Unterweschnegg wird teurer als gedacht – auf die Gemeinde kommen Mehrkosten in Höhe von rund 200.000 Euro zu, weil überraschend Schadstoffe im Aushub gefunden wurden, hieß es in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Die Gesamtkosten sollten sich ursprünglich auf 953.500 Euro belaufen. Über die Gründe der Kostensteigerung informierten in der Sitzung die Planer Hardy und Lars Gutmann sowie der Vertreter des Tiefbauunternehmens und der mit der Untersuchung der Bodenproben beauftragten Firma.

Die Sanierung begann im Frühjahr 2023. Im Vorfeld hatte die Gemeinde die Voruntersuchung der Bodenbeschaffenheit in Auftrag gegeben – es wurden mehrere Bodenproben erhoben. „Die Ergebnisse ergaben nur eine geringe Belastung“, hieß es. Für den frostsicheren Unterbau der Straße waren 70 Zentimeter Bodenmaterial ausgebaut und durch Kies ersetzt worden. So konnte ein Großteil des Abraums nicht wiederverwendet werden. Das überschüssige Aushubmaterial (4000 Kubik) wurde auf einer in der Nähe liegenden Grünfläche zwischengelagert. Zur Prüfung der weiteren Verwendung wurden von der Tiefbaufirma abermals Proben des Mischmaterials veranlasst.

„Diese Proben haben zur Verwunderung aller eine verhältnismäßig hohe Schadstoffbelastung ergeben und müssen nun auf einer speziellen Deponie in Kaiserslautern für rund 200.000 Euro entsorgt werden“, informierte Hardy Gutmann. Diese Feststellung stieß auf viel Unverständnis bei den Gemeinderäten und Bürgermeister Sebastian Stiegeler. Der Laie denke doch, dass ausgebautes Bodenmaterial auch wiederverwendet werden dürfe. Da es in Baden-Württemberg keine Deponie für solches Material gibt, entstehen nun sehr hohe Transportkosten.

„Unser sowieso schon sehr hoher Eigenanteil in Höhe von 733.500 Euro erhöht sich nun um weitere, nicht eingeplante 200.000 Euro. Auf diesen Kosten bleiben wir nun sitzen“, sagte Stiegeler verärgert. Er befürchte eine ähnliche Überraschung bei den Arbeiten im zweiten Bauabschnitt.

„So geht das nicht“, sagte Gemeinderat Georg Villinger empört. Vor einer Entsorgung müsse geprüft werden, ob die Bodenuntersuchungen richtig gemacht wurden. „Wir brauchen in diesem Fall pragmatische und gute Lösungen, sonst werden künftig nur noch Ausbesserungsarbeiten am Fahrbahnbelag möglich sein“, betonte der Bürgermeister, der sich mit Landrat Martin Kistler beraten will.