Höchenschwand – Auf Einladung der Gemeinde Höchenschwand informierte Christoph Umbrich als Leiter der Freiflächenentwicklung der Naturenergie Holding AG über das Projekt Photovoltaik(PV)-Freiflächen-Anlage in Strittberg. Es sei angedacht, mit einer Investitionssumme von rund sechs Millionen Euro, ohne einen Batteriespeicher, auf drei Flächen von 8,73 Hektar eine PV-Anlage mit neun Megawatt Leistung zu realisieren. Ein Blick zurück: Dem Rat wurden im Spätsommer des Jahres 2024 durch den Regionalverband die Planungen für die Teilfortschreibung für Windkraftanlagen und PV-Freiflächenanlagen vorgestellt. Danach sei im Bereich Strittberg eine Fläche westlich des „Wolfspfades“ für den Bau einer PV-Anlage vorgesehen.

Kurz danach war die Gemeinde von einem Grundstückeigentümer angesprochen worden, der wissen wollte, wie die Realisierung aussieht. Da die Gemeinde dort zwei Flächen besitzt, ist sie bei einer Umsetzung beteiligt. Obwohl die Fläche in einem Landschaftsschutzgebiet liege, könne sie überbaut werden, sagte Umbrich. Die dortigen Biotope müssten umbaut werden. Der Bau von PV-Freiflächenanlagen sei gewollt, denn es sei ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz und erhöhe die Biodiversität. Die Investitionskosten würden von Naturenergie getragen. Neben der Gewerbesteuer und der Pacht erhalte die Gemeinde von dem erzeugten Strom eine Erstattung von 0,2 Cent pro Kilowattstunde. Insgesamt könne die Gemeinde mit Erlösen von rund 30.000 Euro pro Jahr rechnen, so Umbrich.

Bürgermeister Sebastian Stiegeler warb für eine Zustimmung zum Projekt. „Höchenschwand ist mit seinen Sonnenstunden ein idealer Standort und leistet einen Beitrag zur Klimaneutralität.“ Hinsichtlich dem Verlauf der Stromtrasse habe die Gemeinde ein Mitspracherecht. Es sei geplant, die Anlage per Erdkabel an den vier Kilometer entfernten Netzwerkpunkt in Höchenschwand anzuschließen, erläuterte der Bürgermeister. Er sei überzeugt, dass der Bau der Anlage für die Gemeinde vorteilhaft sei. Neben dem Strittberger Landwirt, der sein Grundstück zur Verfügung stelle, seien von der Baumaßnahme keine weiteren Landwirte betroffen. Wenn der Gemeinderat dem Bau zustimme, seien die nächsten Schritte die Anpassung des Flächennutzungsplanes und die Erstellung eines Bauplanes. Gemeinderat Zimmermann verwies auf mögliche Schäden bei der starken Nutzung der Kreisstraße und im weiteren Verlauf der Gemeindestraße. Dieser Umstand müsse in die Bedingungen des Vertrages einfließen. Gemeinderat Oswald Tröndle, selbst Landwirt, sah es als fatal an, dass die Ackerfläche für alle Zeiten nicht mehr landwirtschaftlich nutzbar sei.

Manfred Fehrenbacher aus Strittberg, der als Zuhörer teilnahm, unterstützte den Einwand von Zimmermann. Er sah eine weitere Erdverlegung des Kabels kritisch. Er wohne schon lange in Strittberg. Als er noch ein kleiner Junge war, sei nur die Wasserleitung in der Straße gelegen. In den 70-er Jahren seien die Telefonmasten abgebaut und die Leitung im Boden verlegt worden. Zwischenzeitlich folgte die Erdverlegung des Breitbandes und des Stroms. Er befürchte, dass bei der Verlegung einer weiteren Leitung die alte Wasserleitung aus dem Jahr 1936 beschädigt werde, so Fehrenbacher. Er bezweifle, dass diese Kosten von der Naturenergie getragen werden. Den Ersatz der Wasserleitung zahle die Gemeinde und damit die Bürger aus Strittberg. Es nütze auch nichts, nur eine neue Fahrbahn zu asphaltieren, ohne die alte Wasserleitung zu sanieren. Die Kosten dafür würden aber die Einnahmen der Gemeinde um ein Vielfaches übersteigen.

Die Bedingungen des Pachtvertrages wurden in der nicht öffentlichen Sitzung des Gemeinderates beraten. Die Einzelheiten werden in der nächsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderates bekannt gegeben.