Herr Zumkeller, würden Sie in Höchenschwand Urlaub machen?

Ich bin in der glücklichen Lage in einem Ort zu wohnen und zu arbeiten, in dem man Urlaub macht. Das heißt, ich kann jeden Tag unser Klima und das Leben hier genießen und an den Wochenenden schöne Spaziergänge unternehmen. Auch kann ich das abwechslungsreiche Veranstaltungsprogramm nutzen. Eine sehr gute Work-Life-Balance. Meinen privaten Urlaub verbringe ich aber lieber im Süden am Meer.

Was waren Ihre Gründe, sich auf diese Stelle zu bewerben?

Ich bin im Vorstand der Trachtenkapelle Höchenschwand und habe in dieser Zeit viele Festlichkeiten und Aktivitäten organisiert und Kontakte zu Hoteliers und Restaurantbesitzern im Ort geknüpft. Mir hat das immer Spaß gemacht. Als die Gemeinde die Stelle des Tourismuschefs neu besetzen wollte, habe ich die Chance gesehen, nach über 25 Jahren im Bereich Zoll- und Transportlogistik etwas Neues zu machen. Ich sehe mich für diese Aufgabe als qualifiziert an, denn irgendwie hat das auch etwas mit Logistik zu tun. Ich will daran mitarbeiten, meinen Heimatort zu gestalten und zu bewerben.

Wie sehen Sie die Aufgaben einer Tourist-Information?

Unser Team ist erster Ansprechpartner für die Gastgeber in den Kliniken, Hotels, der Gastronomie und den Ferienwohnungen und natürlich für unsere Gäste. Weiterhin gehört zu unserem Aufgabenfeld die Organisation von Veranstaltungen im Kursaal und die Vermarktung der Gemeinde über die Ferienwelt Südschwarzwald.

Ist dieser Service heute überhaupt noch gefragt? Die HTG ist ja aktuell dabei, ihr Tourist-Info-Netz stark auszudünnen.

Dieses Angebot wird auf jeden Fall noch gebraucht. Es kommen täglich Gäste zu uns, die Fragen haben und sich beraten lassen. Nicht alle Gäste verlassen sich nur auf die digitalen Medien. Der persönliche Kontakt ist noch wichtig.

Was übernehmen Sie in Ihrem Team?

Aktuell bin ich noch in der Einarbeitungsphase. Für mich ist vieles noch neu. Als Leiter der Tourist-Information sorge ich für ein gutes Betriebsklima in unserem Team. Ich kann feststellen, dass hier engagiert und gut zusammengearbeitet wird, da will ich mich einbringen. Als Tourismuschef bin ich aber auch der erste Ansprechpartner bei Fragen oder Unklarheiten. Ich sehe mich als Verbindungsglied zur Gemeinde und zu den gewerblichen und privaten Tourismusbetrieben.

Wie beurteilen Sie die Chancen von Höchenschwand auf dem hart umkämpften Tourismus- und Gesundheitsmarkt?

Was Höchenschwand auszeichnet, ist seine Lage auf einem Hochplateau, die vielen Sonnenstunden und das Reizklima. Dass dies bei unseren Kur- und Feriengästen ankommt, zeigt auch die Tatsache, dass viele immer wieder kommen. Auch die Gästeehrungen für 20, 30, 40 und 50 Jahre sind dafür ein Beweis. Unsere Tourismusbetriebe haben an ihr Haus und ihre Leistungen einen sehr hohen Qualitätsanspruch. Wir können sehr gut mithalten mit anderen Urlaubsdestinationen.

Was bietet der Ort konkret?

Beispielhaft möchte ich das Wander- und Radwegenetz, das Schwimmbad, Tennisplätze und Kletterturm, die Outdoor-Aktivitäten und ein breit gefächertes kulturelles Angebot erwähnen. Auch das angenehme Klima im Sommer spricht für den Ort. Die Schneesicherheit ist leider nicht mehr gegeben. Trotzdem kann man an vielen Tagen bei blauen Himmel über Schneefelder spazieren, Schlitten- , Ski- und Snowboard fahren. Vielleicht müssten wir das noch besser vermarkten.

Die Gemeinde hat sich gegen die HTG ausgesprochen und sich der „Ferienwelt Südschwarzwald“ angeschlossen. Welche Vorteile sehen Sie hier?

Ein Vorteil ist die Vereinsstruktur. Alle Mitgliedsgemeinden sind mit einem oder zwei Touristikern vertreten. Es ist ein überschaubares Team, das mit Leidenschaft und Herzblut für den Tourismus arbeitet. Die Werbung ist ein wichtiger Faktor. So präsentieren wir uns in jedem Jahr auf der CMT in Stuttgart. Ein weiterer Vorteil ist, dass jeder Ort trotzdem seine Eigenständigkeit behält.

Fragen: Stefan Pichler