Mit der Vorstellung des Gemeindehaushaltes 2020 wurde deutlich: Es wird wieder viel investiert, insgesamt 4,5 Millionen Euro, um die Großprojekte in der Gemeinde voranzubringen. Die Einnahmen gingen leicht zurück, dennoch kann der Haushalt solide finanziert werden. Sorge machen die gestiegenen Personalkosten und die Steigerung der Kreisumlage. Geplant ist eine Kreditaufnahme von 1 Million Euro.
Fortschritte bei Großprojekten
Trotz der fordernden Themen Atommüllendlager, Flugverkehr und Breitbandausbau, für den die Gemeinde beratend tätig ist, sei man bei den Großprojekten gut vorangekommen, so Bürgermeister Martin Benz in der Vorstellung des Haushaltsentwurfs.
Der neue Haushalt bringe keine Überraschungen, viele Projekte seien eine Folge der bereits gefassten Beschlüsse. Risiken seien nicht zu erwarten, auch keine großen Einnahmeausfälle, aber auch nicht mehr Einnahmen.
Hohe Personalkosten im Betreuungsbereich
Nicht zu verkraften seinen große Steigerungen der Kreisumlage. Bei den Fixkosten müsse man noch vorsichtiger sein. Hier machen die Personalkosten mit 3,46 Millionen Euro den Großteil aus, 44 Prozent davon fallen allein im Kindergartenbereich an.
„Wir haben zum wiederholten Male ein gewaltiges Pensum zu bewältigen. Der Haushalt ist solide finanziert. Wir werden mit unseren Vorhaben die Gemeinde weiterentwickeln und noch lebenswerter machen“, fasste Martin Benz zusammen.
Rechnungsamtsleiterin Kristina Schwab erläuterte das erstmals nach dem neuen Haushaltsrecht aufgestellte Zahlenwerk. Im Ergebnishaushalt sind die Erträge (9,96 Millionen Euro), die sich zum größten Teil aus Einkommenssteueranteil, Schlüsselzuweisungen, sonstige Zuweisungen und Entgelte zusammensetzen, um 424.750 Euro geringer als die Aufwendungen (10,38 Millionen Euro), die mit Personalkosten, Kreisumlage, FAG Umlage und Abschreibungen die größten Posten ausmachen.
Im Finanzhaushalt sind Investitionen in Höhe von 4,5 Millionen Euro vorgesehen. Finanziert wird er aus Zuweisungen und Zuschüssen, Beiträgen, Veräußerungserlösen, aus den Rücklagen (900.000 Euro), einem Zahlungsmittelüberschuss und einer Kreditaufnahme in Höhe von 1 Million Euro.
Meinungen aus dem Gremium
Erneut plädierte Gemeinderat Peter Schanz (Grüne) für die Einrichtung der Stelle eines Ortsbaumeisters. Hierüber werde im Rat noch diskutiert werden, wenn es auch um die Betreuung der künftigen Liegenschaften gehe, so Benz. Rosi Drayer (SPD) würde unter anderem gerne eine Ausweitung der Schulsozialarbeit sehen. Auch hierüber werde im Rat diskutiert werden müssen. Elmar Maier (CDU) mahnte die Bezahlbarkeit an.
Ein großes Kompliment gab es von allen Fraktionen für die übersichtliche und transparente Darstellung des neuen Haushaltes.
Wofür die Gemeinde investieren will
- Hochbau (1,782 Millionen Euro): Beginn der Sanierung der Mehrzweckhalle Hohentengen, Ausbau Spielplatz in Herdern, multifunktionale Waldhütte, Ausbau des Blockhuus, Bau Dorfhaus Stetten.
- Tiefbau (1,889 Millionen): Kanalbaumaßnahmen und Straßenerschließungen Gewerbegebiet Riedäcker Höhen/Hohentengen, Hanfwiesen/Bergöschingen, Untere Lenggen/Lienheim, Parkflächen beim Rathaus, Radweg nach Stetten.
- Grunderwerb und Bewegliches Vermögen: Grunderwerb in Höhe von 600.000 Euro; Gerätschaften Bauhof, Ausstattung Schule, Campingfässer, Digitalfunk der Feuerwehr.
- Eigenbetriebe (eigene Haushalte): Beim Eigenbetrieb Moderne Kommunikationstechnologie (Moko) wird in das neue Rechenzentrum investiert, beim Eigenbetrieb Gemeindeentwicklung in das Soziale Projekt Pfarrwiese.