Mit einem Festakt, dem kirchlichen Segen, einem Bürgerfest und einer Info-Messe hat die Gemeinde Hohentengen am Samstag die offizielle Eröffnung des sozialen Projekts Pfarrwiese gefeiert. Für die musikalische Umrahmung der Feier sorgte Saxophonist Franz Jaschonek.

Nach dreijähriger Bauzeit ist im Herzen der Gemeinde ein modernes Gebäude mit neun altersgerechten Wohnungen, zwei Pflegewohngemeinschaften, zwei Arzt-, einer Zahnarzt- und einer Psychotherapiepraxis entstanden. Zentral gelegen sind somit alle Geschäfte des täglichen Bedarfes, die Apotheke und etliche Gastronomien fußläufig erreichbar.

Der Gemeinde war es wichtig, bezahlbaren Wohn- und Lebensraum für alle Generationen zu schaffen und auch ihren Beitrag dazu zu leisten, die Ärzteversorgung sicherzustellen, sowie Mobilität und Selbstbestimmung im Alter so lange als möglich aufrechtzuerhalten. Mit circa sieben Millionen Euro Baukosten ist es das größte Projekt, das die Gemeinde Hohentengen nach eigener Aussage jemals gestemmt hat.

Ursprünglich sollte es lediglich ein soziales Projekt werden, in dem ältere Mitbürger, die nicht mehr alleine in ihrem Haus oder Wohnung leben können und auch dort nicht gepflegt werden können, leben können, damit sie ihren Heimatort nicht verlassen müssen. Um ihnen zu ermöglichen, nicht diesen Schritt gehen zu müssen, sondern – soweit medizinisch möglich – in Hohentengen bis an ihr Lebensende bleiben zu können, war es erforderlich, vor Ort eine Pflegeeinrichtung aufzubauen. Dies wurde nun mit dem sozialen Projekt Pfarrwiese erfüllt.

Ein Arbeitskreis hat das Projekt Pfarrwiese seit 2017 begleitet und unter anderem zahlreiche Bürgerbeteiligungsabende veranstaltet, an denen immer zwischen 30 und 50¦Bürger teilnahmen. Baubeginn war 2019.

Bürgermeister Jürgen Wiener begrüßte bei der offiziellen Eröffnung zahlreiche Gäste. Neben den Gemeinderäten ließen es sich auch Landrat Martin Kistler und Sozialdezernent Ulrich Friedlmeier aus Waldshut sowie die Landtagsabgeordneten Sabine Hartmann-Müller (CDU) und Niklas Nüssle (Grüne) nicht nehmen, an diesem Fest teilzunehmen.

Ihre Begeisterung für das Projekt brachten sie ihren Ansprachen deutlich zum Ausdruck. So zitierte beispielsweise Landrat Kistler den ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann, der einst sagte: Man erkennt den Wert einer Gesellschaft daran, wie sie mit ihren Schwächsten umgeht. Und dies sagte er schon im Jahr 1970. Nach diesen Worten überreichte Kistler Bürgermeister Wiener das Kreiswappen. Auch die weiteren Redner machten ihre Anerkennung deutlich. Die musikalische Untermalung hatte der Kirchenchor Hohentengen-Stetten unter der Leitung von Doris Etspüler übernommen.

Nach dem offiziellen Teil mit Segnung des Gebäudes durch den katholischen Pfarrer Metzler und der evangelischen Pfarrerin Kaiser, gab es eine Info-Messe, an der sich Hilfsorganisationen im Hof und im Gebäude präsentierten. Es gab auch ein kleines Familienfest für Jung und Alt. Hohentengener Vereine sorgten für Verköstigung der Besucher und boten ein Unterhaltungsprogramm für Kinder. Auch eine Besichtigung des Hauses war möglich. So konnte die Zahnarzt- und die Hausarztpraxis sowie die Pflegewohngemeinschaft (mit Filmvorführungen zum Thema Demenz) besichtigt werden.

Bildergalerie im Internet:
http://www.sk.de/12078665