Der Musikverein Hohentengen startet ins Jubiläumsjahr 2025 mit einem großen Konzert am 2. Februar um 17 Uhr in der Mehrzweckhalle. Der Musikverein feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Das Jubiläumskonzert wird aber zugleich auch das Abschiedskonzert für Dirigenten Manuel Wagner, der dann seinen Taktstock weitergeben wird.

Kooperation seit 2014

Manuel Wagner ist seit beinahe zehn Jahren Dirigent des Ensembles, seit April 2015. Er leitet nicht nur den Musikverein Hohentengen, sondern ist auch musikalischer Leiter der Spielgemeinschaft Hohentengen/Kaiserstuhl (HoKai). „Das ist die einzige grenzüberschreitende musikalische Spielgemeinschaft hier am Hochrhein“, erklärt der Vorsitzende des Vereins, Philipp Kech, im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Gegründet wurde diese Kooperation 2014. Sie ist somit etwas Besonderes in der Vereinslandschaft der Region.

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Das bringt spannende Konstellationen sowohl im Vereinsleben als auch musikalisch mit sich. „Kulturell gibt es da nämlich Unterschiede zwischen der Schweiz und Deutschland, was die Musik betrifft“, erklärt Philipp Kech. „Etwa die Wichtigkeit des Marsches. Der ist in der Schweiz viel präsenter.“

Manuel Wagner kommt ursprünglich aus Laufenburg-Luttingen und ist nach eigener Aussage „sozusagen familiär vorbelastet, was die Musik betrifft“. Denn auch seine Mutter sei eine begeisterte Musikerin. „Musik war mir schon immer ganz wichtig.“ Als Sechsjähriger begann Wagner seine musikalische Laufbahn mit dem ersten Klavierunterricht, mit neun Jahren kam die Trompete dazu. „In der Schulzeit habe ich Klavier und Trompete viel gespielt, zum Beispiel in Big Bands“, erklärt der 43-Jährige. Später studierte er an der Zürcher Hochschule der Künste. „Jazztrompete und im Nebenfach Direktion“, wie er betont. Wohnhaft ist er derzeit in Albbruck-Buch. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.

„Ich bin familiär vorbelastet, was die Musik betrifft.“ Manuel Wagner, Dirigent des MV Hohentengen und Leiter der Musikschule Bad Säckingen
„Ich bin familiär vorbelastet, was die Musik betrifft.“ Manuel Wagner, Dirigent des MV Hohentengen und Leiter der Musikschule Bad Säckingen | Bild: Tobias Büscher

„Meine erste Station als Dirigent war beim Musikverein Gurtweil – das war etwa zum Studienbeginn – und das habe ich dann etwa zehn Jahre lang gemacht.“ 2008 wechselte Manuel Wagner zur Stadtmusik Laufenburg, wo er auch eine private Musikschule gegründet hat, „um den Blasmusiknachwuchs in Laufenburg und in Weilheim auszubilden.“ Seit 2016 ist er zudem Leiter der Musikschule Bad Säckingen, wo er auch eine halbe Stelle als Trompetenlehrer innehat.

„Es entstanden Freundschaften, die man nicht missen will“

Dass es ihn einmal zum Musikverein Hohentengen verschlug, sei ein bisschen Zufall gewesen, wie er betont. Ein früherer Kollege aus der Abiband am Hochrheingymnasium Waldshut hat den Kontakt nach Hohentengen hergestellt. „So bin ich dann hier eingestiegen.“

Über seine Zeit beim Musikverein Hohentengen kann Manuel Wagner nur Gutes berichten: „Es ist interessant, eine länderübergreifende Spielgemeinschaft zu leiten. Die Charaktere sind verschieden, das ist immer höchst interessant und spannend. Ich finde es jedenfalls schön, dass es so etwas gibt. Ich habe mich hier sehr wohlgefühlt. Auf jeden Fall wird mir der Abschied sehr schwerfallen. Ich bin dem Verein auch dankbar, dass mir nach der Entscheidung aufzuhören so viel Verständnis entgegengebracht wird. Man ist in den zehn Jahren sehr zusammengewachsen – es entstanden Freundschaften, die man nicht missen will. Auch während Corona, wo nicht geprobt werden konnte, wurde mir viel Verständnis entgegengebracht.“

Und welche Pläne hat der 43-Jährige für seine Zeit nach dem Abschied? „Ich werde auf jeden Fall weiter dirigieren. Ich habe bereits ein Projekt mit einer Brass-Band in der Schweiz in Aussicht. Dafür habe ich mich schon länger interessiert. Ich werde das auf jeden Fall mal ausprobieren.“

Der Musikverein Hohentengen ist bereit für sein Auftaktkonzert zum Jubiläumsjahr am Sonntag. Gleichzeitig ist es auch das ...
Der Musikverein Hohentengen ist bereit für sein Auftaktkonzert zum Jubiläumsjahr am Sonntag. Gleichzeitig ist es auch das Abschiedskonzert für Dirigent Manuel Wagner (links). Eine Probe fand am Montagabend in der Mehrzweckhalle statt, die Generalprobe ist am Donnerstag. | Bild: Müller, Gregor

Übrigens ist bereits ein Nachfolger für Manuel Wagner in Aussicht. „Es ist schon eine Zusammenarbeit vereinbart, aber es gibt noch keinen unterzeichneten Vertrag“, erklärt der Vereinsvorsitzende Philipp Kech. „Der Neue startet dann ab September. Und da brauchen wir eine Zwischenlösung bis September.“ Aber die würde sich bestimmt finden, so der Vereinschef.

Auftakt zum Jubiläumsjahr mit spannendem Programm

Für das Jubiläums- und Abschiedskonzert am Sonntag hat Manuel Wagner nach eigenem Bekunden ein spannendes Programm zusammengestellt: „Es wird kein Best-of der letzten 125 Jahre werden. Ich mache gerne neue Sachen und schaue nach vorne. Der Wunsch war, ein breites Programm auf die Beine zu stellen.“ Freuen dürfen sich die Besucher am Sonntag auf Titel wie „A Princess‘s Tale“ von Thomas Doss oder „Heros Of The Marvel Universe“ von Michael Brown, um nur zwei zu nennen. „Wir haben sehr viel Spaß beim Einstudieren gehabt und haben noch einige Extra-Proben eingeschoben, um auch wirklich gut vorbereitet zu sein.“