Hohentengen – Die Hohentengener Gemeinderatssitzung nach der Kommunalwahl begann mit gegenseitigen Glückwünschen: Von Bürgermeister Jürgen Wiener an die wiedergewählten Gemeinderäte und von Richard Wagner (CDU) stellvertretend für den gesamten Gemeinderat, an Jürgen Wiener für seine Wahl in den Kreisrat.
Inoffizielles Motto dieser Sitzung war der Blick nach vorn: Investitionen in die Zukunft erscheinen zunächst teuer, doch sie lohnen sich. So wurden nun die Bauprojekte Bürgerhaus Stetten und Pfarrwiese abgeschlossen und die endgültigen Baukosten vorgestellt. Das Bürgerhaus Stetten wurde im Januar in Betrieb genommen und in den vergangenen Monaten schon häufig benutzt, das soziale Projekt Pfarrwiese wurde vergangene Woche eingeweiht.
Matthias Bachmann stellte die Kosten für das Bürgerhaus Stetten vor und konnte zeigen, dass die tatsächlichen Kosten leicht unter den zuvor berechneten Kosten lagen. Das umfangreichere Bauprojekt Pfarrwiese, lag, bedingt durch Planungsänderungen und neue Nutzungsformen, die im Bauprozess hinzukamen, allerdings über den veranschlagten Kosten. Bürgermeister Jürgen Wiener äußerte sich positiv über beide Projekte und nannte das soziale Projekt Pfarrwiese „ein Leuchtturmprojekt mit Strahlkraft über die Gemeindegrenzen hinaus“. Auch das Bürgerhaus Stetten wurde durch Gemeinderat Christian Hupfer (FW) gelobt. Eine weitere Investition in die Zukunft wurde unter Punkt drei diskutiert. Die Gemeinde Hohentengen arbeitete bisher mit dem Integrationsmanagement der Caritas zusammen, für das es eine staatliche Förderung gab. Dank neuer Gesetzes- und Organisationslage werden diese Förderungen in Zukunft jährlich über den Landkreis vergeben, was bedeutet, dass es kaum Möglichkeiten zur finanziellen Planung gibt. Für das Integrationsmanagement, das Geflüchtete bei der Arbeitssuche, bei Sprachkursen und allen sonstigen Fragen der gesellschaftlichen Teilhabe berät, gab es in Hohentengen bisher eine 60-Prozent-Stelle. Die Frage war nun, ob man diese Stelle – reduziert auf 30 Prozent – fest weiter einplanen wolle, ohne zu wissen, wie groß die jährliche Förderung durch den Landkreis jeweils ausfällt.
„Das ist eine planerische Blackbox. Wir wissen gar nicht, was an Kosten auf uns zukommt“, kritisierte Gemeinderat Richard Wagner (CDU) eher die strukturelle Veränderung, als die Position der Integrationsmanagerin. Letztendlich entschied sich der Gemeinderat von Hohentengen dann aber einstimmig dafür, die Integrationsmanagerin der Caritas für weitere fünf Jahre zu beschäftigen. „Wir waren 2015 dankbar für die Unterstützung der Caritas. Ich arbeitete selber ehrenamtlich im Helferkreis und kann sagen, wir brauchen diese Stelle. Wir wissen nicht, was der Landkreis für Geflüchtete in unserer Gemeinde tun kann und bei Fragen kommen sie dann sowieso zu uns ins Rathaus“, sagte Rosi Drayer (SPD).