Hohentengen – Wohnraumverdichtung und Ortsinnenentwicklung sind auf der Agenda der jüngsten Gemeinderatssitzung in Hohentengen gestanden. Die große Menge an Plänen und die dazugehörenden Diskussionen ließen die Sitzung überdurchschnittlich lang und umfangreich werden. „Welche Strukturen müssen wir jetzt entwickeln, um in Zukunft gut leben zu können?“ Diese Frage fasste Bürgermeister Jürgen Wieners Vision von Hohentengen als moderner und vor allem zukunftsfester Gemeinde zusammen. Ein Bauantrag für ein Mehrfamilienhaus in Lienheim wurde genehmigt, ebenso eine Bauvoranfrage für ein geplantes Gästehaus mit Veranstaltungsraum in Hohentengen.
Unter Tagesordnungspunkt vier wurden Pläne vorgestellt, um die Ortsmitte in Lienheim städtebaulich weiterzuentwickeln. Der Gemeinderat beschloss, die Steg Städtebauentwicklung GmbH zu beauftragen, Pläne zu entwickeln und Förderungen für deren Umsetzung zu beantragen. Auch wenn das Vorhaben langfristig angelegt und geplant ist, sei man in Hohentengen bereits bei anderen Unternehmungen „sehr sportlich“ vorangekommen, so Wiener und er plane dies auch für die nun kommenden Projekte. Die Gemeindeentwicklung soll vor allem Leerstand innerorts in Wohn- und Nutzraum umwandeln. Die Vertreterin der Steg, Stephanie Witulski, erklärte: „Fläche ist ein hohes Gut. Wir bevorzugen Bestandsumbau statt Neubau.“ Die Beauftragung der Steg GmbH wurde einstimmig beschlossen, ebenso wie die Beauftragung des örtlichen Ingenieurbüros Maier, um den Bebauungsplan für den Bereich Rümikoner Straße und Oswaldstraße in Lienheim zu entwickeln.
Auch für die Freiwillige Feuerwehr Hohentengen geht es voran. Im Juli 2021 wurde im Feuerwehrbedarfsplan ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug für die Abteilung Günzgen eingeplant. Die Suche nach Fördermitteln, die benötigten Ausschreibungen und Angebotssichtungen wurden nun abgeschlossen und auf dieser Basis ein passendes Fahrzeug mit Sonderanpassungen gefunden. Der Kauf wurde in der Gemeinderatssitzung beschlossen. Leider lag der Preis über den ursprünglich geplanten Ausgaben, trotz einer Fördersumme von 55.000 Euro. Gemeinderat Peter Schanz bemängelte, dass die Förderung, die eine Ausschreibung verlangte und den Anschaffungsprozess verzögerte, niedriger sei, als die nun entstandenen Mehrkosten.
Auch der Gemeindebauhof erhält ein neues Fahrzeug, nachdem das bisherige nicht mehr einsatztauglich war. Zur Auswahl standen zwei E-Autos und ein Hybrid. Auch wenn Gemeinderat Christian Brände vorschlug, ein Dieselfahrzeug anzuschaffen, bis „die Technik soweit ist“, wurde nach einer positiven Bewertung des günstigeren E-Autos durch den Bauhofleiter beschlossen, dieses anzuschaffen.
Die Versorgung mit Haus- und Fachärzten bleibt weiterhin ein wichtiger Punkt in der Region. Um die „knappe Ressource Hausarzt“, wie Jürgen Wiener sagte, zu schützen, wurde im Verbund mit den Gemeinden Jestetten, Lottstetten und Dettighofen eine Case Managerin eingestellt. Sie unterstützt Patienten und Praxen bei administrativen und organisatorischen Aufgaben, die andernfalls beim Arzt und dessen Personal liegen würden. Trotz der auslaufenden Förderung beschlossen die Gemeinden, diese Funktion zu erhalten. In dieser Gemeinderatssitzung wurden also zahlreiche Entscheidungen getroffen, die die Gemeinde Hohentengen langfristig prägen und weiterentwickeln werden.