Ralf Göhrig

Zumindest in Sachen Pünktlichkeit steht Andreas Morasch seinem Vorgänger, Jürgen Link, um nichts nach. Als die Glocken von St. Valentin die volle Stunde ankündigten, eröffnete der neue Bürgermeister seine erste, reguläre Gemeinderatsitzung. Und dort galt es gleich ein wichtiges Projekt auf den Weg zu bringen, den Neubau des Tiefbrunnens im Hardtwald. Zu diesem Tagesordnungspunkt erläuterte Ingenieur Ralf Mülhaupt die Einzelheiten.

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Der aktuelle Brunnen wurde im Jahr 1970 als Versuchsbrunnen erstellt und ist noch immer im Betrieb. Bis vor Kurzem war der Brunnen im Hardtwald die einzige Wasserversorgung in Lottstetten, seit geraumer Zeit wurde die Ersatzwasserversorgung – ein Anschluss an den Jestetter Brunnen in den Mooswiesen – in Betrieb genommen. Durch diese Maßnahme ist nicht nur die Wasserversorgung der Grenzlandgemeinde deutlich sicherer geworden, sie ermöglicht auch den Neubau eines Brunnens im Hardtwald. Der alte Brunnen soll zwar im Betrieb bleiben, die Pumpen zeigen jedoch deutliche Verschleißerscheinungen.

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Bislang wird aus dem Tiefbrunnen im Hardt für einen Zeitraum von acht bis neun Stunden rund 30 Liter Wasser pro Sekunde entnommen, was einer Menge von gut 110 Kubikmeter pro Stunde entspricht. Der durchschnittliche Verbrauch am Tag beträgt 273 Kubikmeter Wasser, kann jedoch an heißen Sommertagen bis zu 900 Kubikmetern betragen. Der neue Brunnen wird in unmittelbarer Nähe zum alten errichtet, ebenfalls 26 Meter tief, wird nach Schätzungen 450.000 Euro kosten. Zusätzlich sind nochmals rund 66.000 an Nebenkosten veranschlagt. Bürgermeister Morasch gab dem Gemeinderat bekannt, dass der Zuschussantrag der Gemeinde positiv beschieden wurde und damit von der Gemeinde lediglich ein Viertel der Kosten getragen werden müssen.

Rückbau zu teuer

Da der alte Brunnen erhalten werden soll – „ein Rückbau wäre teuerer als die Reparatur der maroden Pumpen“, erklärte Mülhaupt – steht die Wasserversorgung der Gemeinde Lottstetten zukünftig auf sehr breitem Fundament. Die Bauarbeiten sollen im kommenden Frühjahr beginnen.

Wasserversorgung: Lottstetten besitzt mit den Hochbehältern auf dem Blitzberg und in Nack zwei Wasserspeicher, die vom Tiefbrunnen im Hardtwald gespeist werden. Außerdem kann im Notfall auf den Jestetter Hochbehälter im Dietenberg zugegriffen werden.