Jestetten – Der Kulturkreis Jestetten und Umgebung hat zu einem Konzert mit dem Titel Klang und Wort ins Alte Schulhaus nach Jestetten eingeladen. Aaron Löchle, ein junger Pianist aus Freiburg, bot dabei seine Sicht auf Sergei Prokofjews Ballett „Romeo und Julia“ mit Musik und einführenden Texten dar. Seine Worte bildeten die Brücke zur Musik, gaben einen Wegweiser, die Klänge besser einordnen zu können. Nach der Erklärung war es dem Publikum möglich, die Szenen bildlich in der Musik zu entdecken. Besonders begeisterte einige die bekannte Szene am Balkon in Florenz mit einem über dem Balkon stehenden Vollmond, andere sahen sich in der Szene in ihre Vergangenheit und das Kennenlernen des Partners versetzt. Löchle zog das Publikum, gut 80 Personen, im Gotischen Saal in seinen Bann. Seine Konzentration und seine Emotionen waren ihm vom Gesicht abzulesen. Löchle spielte auswendig, in sich gekehrt, mit der Musik verbunden.

Nach einer Pause, in der die Besucher ins Gespräch kamen und sich über das Gehörte unterhielten, ging es mit der gleichen Konzentration weiter. Die herzzerreißende Szene des unglücklichen Paares, das am Ende des Dramas von Shakespeare im Tod vereint ist, brachte letztlich die verfeindeten Familien zur Einsicht, sich zu versöhnen; für das junge Liebespaar war das dann jedoch zu spät.

Als Zugabe spielte Löchle das Stück „Black Earth“ des türkischen Pianisten und Komponisten Fazil Say. Dabei waren im Mittelteil außergewöhnliche Töne des Flügels zu hören. Duch das Fixieren der Saiten entstanden dumpfe Töne, die bei manch einem Zuhörer Fragen aufkommen ließen, wie diese ungewöhnlichen Klänge zustande kamen. „Ein wunderbarer Konzertabend voll von Emotionen und Gedankenbildern“, wie es Ernst Raffelsberger in seinem Dankeswort formulierte.

Zur Person: Aaron Löchle, Jahrgang 1995, ist Pianist und Klavierlehrer aus Freiburg. Sein Konzertkonzept lautet Klang und Wort, Wegweiser und Brücken zur Musik. Informationen im Internet unter www.al-piano.de.