Kaum im Amt ist Bürgermeister Dominic Böhler auch schon wieder entmachtet. Pünktlich um 11:11 Uhr trafen Düüfel, Rebwiiber und Üüle am Rathaus ein und zwangen das Gemeindeoberhaupt zur Schlüsselübergabe. Sechs Tage lang haben nun wieder die Narren das Heft des Handelns in der Hand.

Die Düüfen und ihre Großmutter waren pünktlich um 11.11 Uhr am Rathaus.
Die Düüfen und ihre Großmutter waren pünktlich um 11.11 Uhr am Rathaus. | Bild: Ralf Göhrig

Zwei Jahre der Pandemie sind genug, so jedenfalls war der Eindruck am frühen Morgen im badischen Oberklettgau. Narren zogen durch die Straßen, wie letztmals im Februar 2020. Der Narrenverein relativ zurückhaltend – coronakonform in kleinen Gruppen, die Jestetter Bürger hingegen, allen voran die Schüler, komplett verkleidet und lebenshungrig. Man kann sich vorstellen, was los gewesen wäre, wenn es keine pandemiebedingten Einschränkungen gegeben hätte.

Sternförmig bewegten sich die Narren auf den Verwaltungstempel zu nachdem sie Schulen und Kindergärten befreit hatten, um das neugewählte Gemeindeoberhaupt von seinen Pflichten zu entbinden.

Helmut Hail (v.l.) wurde für 40-jährige Mitgliedschaft im Narrenverein geehrt.
Helmut Hail (v.l.) wurde für 40-jährige Mitgliedschaft im Narrenverein geehrt. | Bild: Ralf Göhrig

Die Narrengabel war bereits vor einigen Tagen, gemeinsam mit dem närrischen Schmuck aufgebaut worden und dort trafen sich die närrischen Jestetter zum Höhepunkt der diesjährigen Fasnacht – denn außer dem schmutzigen Donnerstag wurden alle Veranstaltungen abgesagt. Lediglich die Mehlsuppe wird am Sontag auf Bestellung an die Haustüre geliefert.

Und dann gab es noch eine kleine Feier. Helmut Hail wurde am Nachmittag für 40-jährige Mitgliedschaft bei den Düüfeln geehrt.