Grießen (pm/kol) Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zur 900-Jahr-Feier Grießen hat das Komitee zur Exkursion „Bohnerzabbau beim Reutehof in Grießen“ eingeladen. Bei nass-stürmischer Witterung marschierte die Gruppe auf dem Querweg vom Kirchplatz Grießen zum Reutehof. Dort wartete Hubert Gehringer zur Führung an den schwer zugänglichen ehemaligen Abbaustollen, informiert das Komitee in einer Mitteilung.

In mühevoller Arbeit hat Hubert Gehringer mit seinem Enkel den steilen, rutschigen Weg mit Geländer und Stufen gesichert, sodass die Gruppe die inzwischen nahezu verschüttete Abbaustelle des mit Wasser gefüllten Stollen unfallfrei und sicher erreichen konnte. Im Anschluss an die Besichtigung waren die interessierten Teilnehmer Gast bei Familie Gehringer. Dort referierte Günter Friedel mit einem sehr spannenden und detaillierten, intensiv recherchierten Vortrag über die Geschichte des Bohnerzabbaus in Grießen und der gesamten südbadischen Region. Der Bogen der Informationen war weit gespannt von der Frühgeschichte der Erzfunde des in Handarbeit erfolgten Abbaus, der Transporte mit Fuhrwerken und der ersten Weiterverarbeitung in sogenannten Rennöfen, bis zum wirtschaftlichen Ende des Erzabbaus nach dem Ersten Weltkrieg, wie es in der Mitteilung weiter heißt.

Rosmarie Gehringer erzählte danach aus den Anekdoten ihrer Eltern und Großeltern über das bäuerliche Leben auf den Reutehöfen. Sie ist dort aufgewachsen und lebt noch heute als eine der verbliebenen 16 von ehemals 60¦Personen auf dem Reutehof. Günter Friedel und Rosmarie Gehringer wurden von ihren Gästen mit anhaltendem Applaus für ihre Ausführungen bedacht. Walter Bernhart überreichte beiden jeweils ein kleines Präsent.