KlettgauDie beiden Vorsitzenden des Akkordeon-Orchesters Klettgau, Simone Zölle und Iris Gorgos, haben ihre Begrüßung vor einer voll besetzten Halle in Erzingen gesprochen. Unter dem Motto „Erinnerungen“ nahm das Konzertthema Bezug auf den Abschied der Dirigentin Martina Vitacca, die nach 30 Jahren den Taktstock abgab. Die Orchesterleiterin übernahm die Ansage selbst. Sie begann temperamentvoll italienisch mit „La Storia“, um danach mit „Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung“ zu leiseren Tönen zu wechseln.

Es folgte „Romanze“ nach Fritz Dobler, mit dem Martina Vitacca 1981 die Dirigentenprüfung mit 1,5 bestanden hatte. Mit dem einfühlsamen „Hallelujah“ nach Leonard Cohen setzte das Orchester mit „Return to Ithaca“ Akzente. 2016 erreichte das Ensemble an der Akkordeon-WM in Innsbruck die Bewertung ausgezeichnet. Die Verbundenheit mit dem Orchester wurde durch die vielen Ehrungen deutlich. Martina Vitacca erhielt für ihre Verdienste die Volksmusik-Medaille des Deutschen Harmonika-Verbands, sie hat in 30 Jahren über 50 Konzerte sowie unzählige Auftritte gemeistert. Als Dank für die Jubilare ertönte „Memory“ aus „Cats“ von Andrew Lloyd Webber, bevor es in die Pause ging.

Nach bravourösem Konzert genießt das Akkordeon-Orchester Klettgau den Applaus des begeisterten Publikums.Erinnerungen an eine tolle Zeit ...
Nach bravourösem Konzert genießt das Akkordeon-Orchester Klettgau den Applaus des begeisterten Publikums.Erinnerungen an eine tolle Zeit mit der Dirigentin Martina Vitacca. | Bild: Albert Moser

Den zweiten Teil eröffnete das Orchester mit der Melodie aus dem Musical „West Side Story“ von Leonard Bernstein. Herrlich waren die Melodien von „Maria“ oder „America“. Es folgte das französische „La Mer“ von Charles Trenet, eine Hommage an die französische Partnerstadt Clisson an der Atlantikküste. Udo Jürgens‘ „Ich war noch niemals in New York“ gefiel dem Publikum besonders gut. Die Karibik schloss sich mit den Filmmelodien aus „Pirates of the Caribbean“ an.

Martina Vitacca zog alle Register ihres Könnens, sie bleibt dem Orchester als Mitspielerin erhalten und erhielt nach kleinen Geschichten aus ihrer Zeit von den beiden Vorsitzenden ein Erinnerungsgeschenk und Blumen. Als finales Stück ertönte dann „My Way“, doch die Zuhörer wollten mehr und die Zugabe mit dem italienischen Partisanenlied „Bella Ciao“ ließ den Saal kochen. Es war ein Abschied mit viel Gefühl, als dann nach dem Erinnerungsbild alle Aktiven ihrer Dirigentin Marina Vitacca eine rote Rose zum Dank überreichten. Auch das italienische Speisenangebot bewegte sich auf einem anspruchsvollen Niveau.