Klettgau – Es war ein langer Weg von der Entscheidung für den Neubau bis zum Richtfest der neuen Mehrzweckhalle in Geißlingen. Seit dem Spatenstich im Mai 2023 befindet sich am westlichen Ortsrand eine Großbaustelle. Mit Fertigstellung des Rohbaus ist Richtfest gefeiert worden. Zudem wurde die Bevölkerung eingeladen, um das Bauwerk erstmals von innen zu besichtigen. Bürgermeister Ozan Topcuogullari begrüßte zahlreiche Gäste, darunter Landrat Martin Kistler. Sie alle waren überaus beeindruckt. Nicht nur wegen der Größe und Gestaltung, sondern auch von der Handwerkskunst der regionalen Betriebe.

Von außen fällt der ungewöhnliche, vieleckige Grundriss auf, der Innenbereich beeindruckt mit großzügigen Dimensionen: Großflächige Glasfronten, kombiniert mit hellem Holz und die lichte Raumhöhe von 3,5 bis 7,5 Meter verleihen dem Gebäude eine schöne Atmosphäre und vermitteln ein angenehmes Raumgefühl.

In der Gemeinde ist die Halle äußerst umstritten. Vor allem die Kosten sind der Stein des Anstoßes, auch die Größe im rund 900 Seelen zählenden Geißlingen. Die Gemeindeverwaltung geht derzeit von einer Summe von rund 7 Millionen Euro aus.

  1. .Warum eine neue Halle in Geißlingen? Die alte Halle mitten im Dorf aus den 1960er-Jahren war in einem maroden Zustand, die Sanierung nicht rentabel. Ohnehin zeigten sich erhebliche Brandschutzmängel, die zu einer sofortigen Nutzungseinschränkung führten. Veranstaltungen waren nur noch mit maximal 200 Besuchern möglich, außerdem musste eine Feuerwehrbrandwache anwesend sein. Hinzu kamen fehlende Fluchtwege, fehlende Barrierefreiheit, fehlende Parkplätze und anderes mehr.
  2. .Wie ging es weiter? Bereits 2017 entschied sich der Gemeinderat für einen Neubau an anderer Stelle. Ein Architektenwettbewerb wurde ausgeschrieben, der Entwurf der Architektengemeinschaft D´Aloisio und Sautter ging als Gewinner hervor. Die wesentlichen Argumente für diesen Entwurf waren, dass dieser den zukünftigen Ansprüchen aller kulturellen Klettgauer gerecht werden wird, ebenso für Großveranstaltungen aus der Region wie Konferenzen, größere Bildungs- und Kulturveranstaltungen et cetera. Nachhaltigkeit, Klimaschutz waren ebenso Maßgaben. Schließlich erteilte der Gemeinderat mehrheitlich seine Zustimmung.
  3. .Wie sieht das Raumkonzept aus? Es wird zwei Säle geben, einen Hauptsaal und einen kleinen, der durch eine Faltwand mit dem großen Saal verbunden werden kann. Die verschiebbare Trennwand zum Foyer kann geöffnet werden, sodass ein sehr großer Raum entsteht. Die großzügige Bühne mit kleiner Nebenbühne wird mit modernster Technik ausgestattet sein. Die Halle ist nicht mit einem Sportboden ausgestattet und somit nicht für Ballsportarten oder ähnliches nutzbar. Oben wird es eine moderne Küche, diverse Lagerräume sowie einen Vereinsraum für die Landfrauen geben. Parkplätze sind im Westen angeordnet, ebenso Fahrradstellplätze.
  4. .Wie sieht es mit den Kosten und der Förderung aus? Insgesamt geht die Gemeindeverwaltung von rund 7 Millionen Euro aus. Mit einer Million Euro fördert das Land die Halle. Aus dem Programm Innovativer Holzbau wurden Fördermittel beantragt, die Fördersumme ist noch nicht bekannt. Ebenso kann ein aktueller Zwischenstand der bislang entstandenen Kosten noch nicht genannt werden, da in allernächster Zukunft weitere Aufträge zu vergeben sind. Über die aktuelle Kostenentwicklung wird nach Angaben der Gemeindeverwaltung in den nächsten Gemeinderatssitzungen informiert werden.