Zunächst die erfreuliche Nachricht: 2021 ist die Zahl der Wohnungseinbrüche im Landkreis Waldshut auf den tiefsten Stand der vergangenen zehn Jahre gesunken. Das Polizeipräsidium Freiburg meldet in seiner jüngst veröffentlichten Kriminalstatistik für das vergangene Jahr 25 Fälle. Davon sind 60 Prozent Einbruchsversuche. Aber: Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote auf 8 Prozent gesunken.

Von 25 Fällen sind es 15 Einbruchsversuche

Seit fünf Jahren zeigt die Kurve der Wohnungseinbrüche im Landkreis Waldshut konstant nach unten. Von 116 Fällen im Jahr 2016 auf 83 (2017), 74 (2018), 47 (2019), 30 (2020) und 25 im vergangenen Jahr. In 15 Fällen ist es laut Statistik 2021 bei Einbruchsversuchen geblieben. Fünf Einbrüche wurden zur Tageszeit verübt. Gegenüber 2020 hat die Zahl der Einbruchsdelikte um 16,7 Prozent abgenommen. Die Polizei spricht im Übrigen von Wohnungseinbruchdiebstahl.

Die wenigsten Fälle in Südbaden

Die Zahlen erwecken den Eindruck, dass Wohnen im Landkreis Waldshut im Gebiet des Polizeipräsidiums Freiburg am sichersten ist. Zum Vergleich: Im Stadtkreis Freiburg gab es 116, im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald 78, im Landkreis Lörrach (67) und im Landkreis Emmendingen 53 Einbrüche. Es ist aber zu vermuten, dass die Zahlen mit der Bevölkerungsdichte zusammenhängen.

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Mit sieben Wohnungseinbrüchen ist die Stadt Waldshut-Tiengen Spitzenreiter im Kreis, gefolgt von Bad Säckingen (4), Höchenschwand, St. Blasien und Todtmoos (je 2), Dettighofen, Dogern, Hohentengen, Laufenburg, Murg, Stühlingen, Wutach und Ühlingen-Birkendorf (je ein Fall). Erstaunlich: Bei den 25 Fällen im Kreis hatte die Kriminalpolizei nur zwei Tatverdächtige im Visier. Das waren elf weniger als 2020 bei 30 Fällen.

Täter hinterlassen fast keine Spuren

Die Aufklärungsquote ist gegenüber 2020 von 50 auf 8 Prozent gesunken. Rechnerisch hat die Polizei also nur zwei der 25 Wohnungseinbrüche aufgeklärt. Auf den ersten Blick erscheint das bedenklich zu sein. Aber Waldshut-Tiengens Polizeisprecher Mathias Albicker klärt auf Nachfrage des SÜDKURIER auf: Zunächst habe es absolut 25 Taten gegeben, bei 60 Prozent sei es beim Versuch geblieben, gewaltsam in fremde Häuser einzudringen. Oft hätten die Täter kaum Spuren hinterlassen. Einbruchsserien habe es keine gegeben.

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„So ist es schwierig, Ermittlungsansätze zu erlangen“, schreibt Albicker weiter, „unsere Ermittlungsarbeit war erfolgreicher, als es sich aus den Zahlen herauslesen lässt.“ Wohnungseinbrüche aus dem Jahr 2020 konnten 2021 aufgeklärt werden. Aufgrund der Erfassungskriterien würden diese aufgeklärten Fälle nicht in die Statistik 2021 einfließen.

Aufklärungsquote über dem Landesdurchschnitt

Insgesamt, über alle 6278 im Landkreis Waldshut verübten Straftaten betrachtet, arbeitet die Polizei erfolgreich. Die Aufklärungsquote ist auf 68,2 Prozent gestiegen. Das ist der höchste Stand der vergangenen zehn Jahre, die Quote ist höher als der Landesdurchschnitt. In manchen Bereichen wie Rauschgiftkriminalität liegt der Wert sogar über 90 Prozent.

Albicker: „Eine hohe Aufklärungsquote ist in unserem Landkreis fast schon traditionell.“ Neben einer akribischen Ermittlungsarbeit dürfe dabei nicht die Mitwirkung der Bevölkerung außer Acht gelassen werden. „Zeugenhinweise sind oft ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher Ermittlungsarbeit“, weiß Albicker.

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