- Lauchringen: Bürgermeister Thomas Schäuble sagt über die Chancen und Risiken: „Die Inbetriebnahme der Ortsumfahrung Oberlauchringen bedeutet eine signifikante Verkehrsentlastung beider Ortsteile. Vor einigen Wochen wurde die Ortsdurchfahrt in Oberlauchringen gesperrt. In diesen drei Wochen hat man schon ein Gefühl dafür bekommen, wie es ab 2021 sein wird, wenn die vollständige Ortsumfahrung in Betrieb ist.“
Mit dem Rückbau der bisherigen B 34 zu einer Ortsstraße entstünden enorme Gestaltungsspielräume für die schwächeren Verkehrsteilnehmer, wie Radfahrer und Fußgänger. Zudem werde die Lebensqualität für die Anwohner um ein Vielfaches steigen. „Jetzt liegt es an uns, durch ein gutes Ortsentwicklungskonzept für Oberlauchringen und dessen Umsetzung die Attraktivität des Altdorfes so sehr zu steigern, dass neue Besucher den Ortskern frequentieren und somit auch für den jetzigen Einzelhandel oder auch für die Gastronomie neue Kaufkraft generieren.“ Dies sei in der Hauptstraße in Unterlauchringen gelungen und er ist sehr zuversichtlich, dass es mit vielen motivierten Bürgerinnen und Bürgern ebenso gelingt, dem Ortskern in Oberlauchringen „neues Leben einzuhauchen“.
- Stühlingen: „Wir werden zusammen mit dem Landkreis, dem Kommunalverband und vorwiegend der Stadt Blumberg in Sachen Ortsumfahrung Grimmelshofen aktiv“, sagt Stühlingens Bürgermeister Joachim Burger. Jetzt werde geprüft, was an Planungsmaßnahmen unter Berücksichtigung aller Aspekte aufgenommen werden und wie die Planung finanziert werden könne.
„Es geht darum, die nächsten Schritte abzustimmen, realistische Varianten zu prüfen und Lösungsansätze zu suchen. Natürlich möchten wir den Einwohnern in Grimmelshofen zeigen, dass mit einer Trassenführung die Entwicklung des Ortsteils möglich ist.“ Beim Regierungspräsidium Freiburg ist der Planungsbeginn für 2025 vorgesehen, die Planung selbst dauert unter Berücksichtigung aller Belange fünf bis zehn Jahre.
- Jestetten: Bürgermeisterin Ira Sattler sieht die Verkehrs-, Abgas- und Lärmbelastung bei 18 000 Fahrzeugen für die Anwohner als hoch. „Eine Ortsumfahrung bringt eine Entlastung vom Durchgangsverkehr. Sie ist auch eine Chance für mehr Lebensqualität und die städtebauliche Entwicklung von Jestetten“, erklärt sie auf Anfrage dieser Zeitung. Jede Planung mit regionalen Auswirkungen führe zu Konflikten und es liege in der Natur der Sache, dass nicht alle Konflikte im Konsens gelöst werden können.
„Es muss alles dafür getan werden, um eine Spaltung der Jestetter Bürgerschaft und Interessengruppen zu verhindern“, betont sie. Regierungspräsidentin Schäfer habe ihr im Herbst 2018 ein Gespräch zugesagt, bei dem geklärt werden soll, welche Vorarbeiten bis 2020 erledigt werden müssen, nicht abzuschätzen sei, wann mit der Realisierung begonnen werde. „Ich werde alles daran setzen, dass die Planung zügig angegangen und die Bürger einbezogen werden“, erklärt die Bürgermeisterin.
Serie Verkehr
In einer Serie beleuchten wir die Verkehrssituation am Hochrhein. Wir blicken auf die Dauerbaustellen A 98, die langersehnten Ortsumfahrungen wie Jestetten, Oberlauchringen und Grimmelshofen, die Elektrifizierung der Hochrheinbahn und den Flugläm.
- Auftakt: Überblick
- Teil 1: Hochrheinbahn – Geschichte
- Teil 2: Hochrheinstrecke
- Teil 3: Ortsumfahrung
- Teil 4: Autobahn 98