Heinz J. Huber

Die vom kommenden Januar an gesammelten Bioabfälle werden möglicherweise direkt am Hochrhein verwertet, der erzeugte Strom und der Kompost von den Landkreisen vermarktet. Nach Einführung der braunen Tonne 2019 in den Haushalten wird der Landkreis die Biomasse bekanntlich zur Verwertung nach Singen transportieren. Eine eigene Anlage könnte bis zu 15 Millionen Euro kosten.

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Landrat Martin Kistler informierte die Kreisräte des Umweltausschusses über eine bis zu 100 000 Euro teure Machbarkeitsstudie für ein gemeinsames Projekt mit dem Landkreis Lörrach. Der Waldshuter Abfallwirtschaftsbetrieb hätte davon die Hälfte zu tragen. Die Idee ist eine Verwertungsanlage mit 30 000 Tonnen Kapazität im Jahr. Man sehe für die Verwertung der Küchenabfälle ein „Optimierungspotenzial“, meinte der Landrat, „ob sich etwas ergibt, wird man sehen“. Die Studie soll unter anderem klären, wie viele Bioabfälle für eine gemeinsame Anlage zusammenkommen und wie die Produkte absetzbar sind, berichtete Elmar Weißenberger vom Eigenbetrieb Abfallwirtschaft. Für Kreisrat Christian Mauch (CDU) ist offen, ob der Betrieb der Anlage durch den Landkreisbetrieb oder ein privates Unternehmen erfolgen sollte.

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Der Nachbarkreis Lörrach hatte Mitte des Jahres nicht zum ersten Mal Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet. Wegen absehbarer Schwierigkeiten bei der Auslastung der Bioabfallvergärungsanlage, aber auch wegen der Chance, Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Region zu halten und kurze Anlieferwege zu haben. Die Landkreise könnten sich unabhängig von privaten Entsorgern machen.

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Bei der Studie spielen auch die Risiken eines Projektes – etwa die bislang offene Gesetzgebung bezüglich der Qualitätsanforderungen an die Produkte und die Höhe der Vergütung für die Stromeinspeisung – eine Rolle. Außerdem sollen schon mögliche Standorte für die Anlage gesucht werden. Erste Schätzungen für die möglichen Investitionen bewegen sich bei zwölf bis 15 Millionen Euro. Die Entscheidung über eine Beteiligung des Landkreises Waldshut läge beim Kreistag.

Kreisrätin Marita Höckendorff (Grüne) hielt die 100 000 Euro für eine Studie für teuer, laut Elmar Weißenberger liegt die Summe im üblichen Rahmen. Das Vorhaben, wenn es zustande kommt, dürfte noch längere Zeit auf sich warten lassen. Weißenberger berichtete von einer fünf Jahre dauernden Genehmigungsphase in einem anderen Kreis.