Melanie Mickley

Die einstimmig wiedergewählte Vorsitzende der Kreisverkehrswacht Waldshut, Michaela Jehle, gab am Freitag in der Hauptversammlung in Lauchringen den 24 Anwesenden Einblick in die Tätigkeiten des Vereins. Darunter waren die Schulungen in den Kindergärten mit dem Verkehrsmalbuch, das über Sponsoren realisiert wurde, das Rad-Ferienprogramm in Höchenschwand sowie Reaktionstests auf dem E-Bike-Tag in Tiengen. Die Fusion mit der Verkehrswacht Bad Säckingen soll, laut Schriftführer Otto Thoma, noch im ersten Halbjahr vom Notar beurkundet werden. Zudem konnte sich der Verein über vier neue Mitglieder freuen.

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Das größte Thema war jedoch der Planungsstand der Verkehrsübungsplätze für die Radfahrausbildung der Grundschüler im Landkreis Waldshut. Eigentlich besteht in Baden-Württemberg bereits seit 2001 die Regelung, dass die ersten beiden Übungseinheiten im sogenannten Schonungsraum auf stationären oder mobilen Verkehrsübungsplätzen erfolgen müssen. Im Landkreis wurden aber bislang, aufgrund einer internen Absprache mit der Kreisverkehrswacht, dem Landratsamt und der Polizei, alle vier Übungseinheiten im Realverkehr durchgeführt, erklärte Michaela Jehle.

Mobiler Platz in Wallbach, fester Platz in Wutöschingen

Innenminister Thomas Strobl hatte dann vor den vergangenen Sommerferien darüber informiert, dass es nach dem Schuljahr 2018/2019 keine weiteren Ausnahmegenehmigungen mehr für die Radfahrschulungen im Realverkehr geben wird, so die Vorsitzende weiter. Für die Radfahrausbildung im Landkreis werden somit zwei Verkehrsübungsplätze benötigt. Daher plane man einen mobilen Platz für den westlichen Landkreis in Bad Säckingen-Wallbach und einen stationären für den östlichen Landkreis in Wutöschingen.

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Die Realisierung des mobilen Verkehrsübungsplatzes in Wallbach kostet 300 000  Euro. Über die Landesverkehrswacht Stuttgart gab es dafür eine Anschubfinanzierung in Höhe von 30 000 Euro und vom Landratsamt 150 000 Euro. Trotz vieler Gespräche mit den Bürgermeistern des westlichen Landkreises fehlen zur Finanzierung dieser Schulungsanlage aber immer noch 70 000 Euro.

Crowdfunding-Aktion für Ampel-Anlage

Für die stationäre Anlage in Wutöschingen konnte der Verein mit einer zweiten Kosteneinschätzung die Aufwendungen zwar um 300 000 Euro senken, dennoch bleiben über eine Million Euro, da auch ein Gebäude mit Toiletten und Schulungsraum gebaut werden muss. Das sei viel Geld, was der Verein nicht habe. Die Gemeinde Wutöschingen hat bereits Fördermittel für das Projekt beantragt, ob diese genehmigt werden, weiß man erst Mitte April. Im Dezember konnte durch eine Crowdfundig-Aktion wenigstens schon einmal eine Ampelanlage beschafft werden. Für jeden gespendeten Euro legte die Volksbank Klettgau-Wutöschingen einen Euro dazu. So kamen 15 000 Euro für die benötigte Anlage zusammen.

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Die finanzielle Realisierung ist weiter schwierig. Der Vorstand habe seither viele Gespräche mit Bürgermeistern, Rektoren, der Polizei, dem Landratsamt und dem Landrat geführt. Gemeinsam mit Bernhard Müller, Referent Prävention des Polizeipräsidiums Freiburg, wurden Grundstücke inspiziert. Die Stadt Bonndorf bot ihren Parkplatz beim Sportplatz für ein mobiles Übungsgelände an. Nun wird im Mai der Platz dafür vom dortigen Baubetriebshof mit Fahrbahnmarkierungen versehen und ist betriebsbereit. Bonndorf allein reiche als mobile Anlage laut Müller jedoch nicht aus. Es müssten von März bis November 80 Grundschulklassen im Landkreis beschult werden.