Die Winzer am Hochrhein erwarten einen eleganten Jahrgang – mit leichten und fruchtigen Weinen
Die Lese in den Weinanbaugebieten am Hochrhein – in Klettgau, Lottstetten und Hohentengen – hat begonnen. Die Winzer zeigen sich bislang zufrieden mit Wetter und erwarten aromatische Weine mit moderatem Alkoholgehalt. Wir waren in den Weinbergen und haben einige Daten und Fakten zusammengetragen.
Die Weinlese in der Region hat begonnen. Das Wetter hat ideale Voraussetzungen für typische Hochrhein-Weine geschaffen.
| Bild: Lennart Nickel
Susann Duygu-D’Souza
Die Weinlese bei uns in der Region ist in vollem Gang. Die heißen Tage im Sommer und die kühleren Nächte bieten ideale Voraussetzungen für eher leichte und fruchtige Weine. Frucht, Eleganz und Ausgeglichenheit – das sind die Eigenschaften, auf die die Winzer zwischen Hohentengen und Lottstetten hoffen. Und aufgrund des Wetters könnten ihre Weine nach der Lese und dem Keltern auch tatsächlich danach schmecken. Darin sind sich die Winzer einig.
Auf dem Weingut Engelhof in Hohentengen wird seit Mitte September gelesen. Kellermeister Alexander Schira: „Wir haben mit der Lese begonnen, weil wir nicht zu hohe Mostgewichte und damit einen zu hohen Alkoholgrad wollen, sondern frische, fruchtige Weine mit moderatem Alkoholgehalt.“ So sieht es auch bei dem Weingut LCK in Erzingen aus. Lorenz Keller: „Wir haben mit der Ernte der frühen Sorten wie Müller-Thurgau oder der Sektgrundweine begonnen.“
Nicht alle Früchte werden gleichzeitig reif
Im Laufen ist ebenfalls die Lese der Grauburgunder-Trauben. „Allerdings ernten wir nicht alle Trauben pro Parzelle, sondern immer selektiv, das heißt, wir entnehmen lediglich die reifen Trauben und lassen den Rest für die optimale Reife weiter am Stock hängen. Es sind nie alle Früchte eines Stockes gleichzeitig reif.“
Beim Weingut Gromann in Rechberg hat die Weinlese dieser Tage mit den Sorten Helios, Muscaris, Souvignier Gris, Grauburgunder und Chardonnay begonnen. Auch Christian Gromann verspricht sich aromatische und fruchtige Weißweine durch die warmen Tage und kühlen Nächte. Bei Berthold Clauß vom Weingut Clauß in Nack ist die Lese ebenfalls in vollem Gang. „Wir hatten in den vergangenen Monaten ideale Wetterbedingungen und können uns auf typische Hochrhein-Weine freuen.“
Und: „Zum ersten Mal wird es dieses Jahr eine Merlot-Ernte geben.“ Diese Sorte stammt ursprünglich aus der Gegend um Bordeaux in Frankreich. Nach dem Reifen wird dieser Wein dann in rund eineinhalb Jahren zum Verkauf angeboten werden. „Gut Ding will eben Weile haben“, sagt Berthold Clauß.
Ein Blick auf die Rebberge in der Region
Weingut Gromann, Rechberg
Christian Gromann beginnt auf seinem Weingut mit der Ernte von Heliostrauben.
| Bild: Duygu-D'Souza, Susann
Weingut Engelhof, Hohentengen
Georg Netzhammer beim Gang über seine Weinberge.
| Bild: privat
Weingut LCK, Erzingen
Lorenz Keller hat den Reifegrad seiner Trauben stets im Blick.
| Bild: privat
Weingut Nack, Lottstetten-Nack
Berthold Clauß, Winzer aus Nack in Mitten seiner Weinreben
| Bild: Thomas Güntert