Oberbürgermeister Klaus Eberhardt stellt sich dies Jahr zur Wiederwahl. Auch Dank der starken Konjunktur konnten während seiner ersten Amtszeit viele Maßnahmen in der Stadt angegangen und umgesetzt werden. Wichtige Projekte wie der Neubau der Feuerwehrzentrale stehen noch bevor und mitten in der Arbeit aufhören will Eberhardt nicht.

Im November beim Nierli-Essen der Narrenzunft Rheinfelden hatte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt bekanntgegeben, dass er sich 2020 zur Wiederwahl stellt. „Rheinfelden ist eine herausfordernde dynamische Stadt“, erklärt Eberhardt gegenüber dem SÜDKURIER. „Ich arbeite sehr gerne hier.“ Während seiner ersten Amtszeit konnten einige Projekte in der Stadt auf den Weg gebracht werden. Eberhardt führt Gewerbeansiedlungen, die Entwicklung der Innenstadt, die Modernisierung städtischer Gebäude, die Sportentwicklung, der Ausbau der Kinderbetreuung, zusätzliche Betreuungsangebote an den Schulen sowie für Jugendliche und Senioren an.

Abgesehen von 2019 waren seine ersten sieben Jahre von einer stabilen Konjunktur begleitet. „Somit konnten Rücklagen für dringend notwendige Investitionen gebildet und ein bestehender Personalengpass aufgrund zusätzlicher Aufgaben gemindert werden“, sagt Eberhardt. Die Verschuldung des städtischen Haushaltes verringerte sich. „Als gelernter Stadtplaner habe ich immer den Anspruch, eine Stadt zu gestalten und positive Entwicklungen einzuleiten. Die Bürgerschaft in Rheinfelden ist sehr offen gegenüber möglichen Veränderungen. So erklärt sich auch der große Rückhalt, den ich für wichtige Entscheidungen im Gemeinderat erhalten habe.“
Vor seinem Amtsantritt 2012 in Rheinfelden war der heute 63-jährige Eberhardt Bürgermeister in Weil am Rhein, wo er 1992 gewählt worden war. Zuvor war er in seinem erlernten Beruf als Stadtplaner in Goslar, in der Leitung der Umweltsanierung Goslar-Oker, als Stadtplaner in Osterholz-Scharmbeck und als Stadtbauamtsleiter in Weil am Rhein tätig. Neben seinem Wohnsitz im Rheinfelder Stadtteil Warmbach hat er auch den Wohnsitz in Haltingen beibehalten. Eberhardt ist römisch-katholisch getauft und verheiratet. Er hat vier erwachsene Töchter, die alle schon ausgezogen sind. Mit einem Enkelkind ist Eberhardt auch schon Großvater. Seine Freizeit verbringt er gerne mit der Familie, auf Reisen oder, wenn sich die Gelegenheit ergibt, mit der Modelleisenbahn.
„Positiv überrascht hat mich die Offenheit der Rheinfelder Bürgerschaft und die konstruktive Zusammenarbeit im Gemeinderat im Sinne der Stadt“, meint Eberhardt. Als bedauerlich erachtet er, dass das Projekt des Neubaus eines Stegs über den Rhein nach einem mehrjährigen Planungsprozess wegen der Mehrkosten bei einem Referendum in der Schweizer Nachbarstadt gescheitert ist. „Das ist sehr bedauerlich, darf aber die grenzüberschreitenden Freundschaften nicht beeinträchtigen“, sagt Eberhardt. Zumindest wurde der badischen Seite ein tadelloser Planungsprozess attestiert, so dass die schon geflossenen europäischen Fördermittel nicht rückerstatten werden müssen.

Die wichtigsten Akzente seiner ersten Amtszeit sieht Eberhardt in der Schaffung einer nachhaltigen wirtschaftlichen Stabilität, etwa durch die Erschließung neuer Gewerbe- und Wohngebiete. Durch die Gründung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WST, der Einrichtung eines Amtes für Gebäudemanagement und eines Integrationsmanagements sowie der Anpassung der Verwaltungsgebühren wurde die Stadtverwaltung modernisiert und mit familienorientierten und demografiebewussten Maßnahmen auch die Arbeitsplätze attraktiver gestaltet. Im Bereich des Klimaschutzes wurde die CO2-Bilanz der städtischen Einrichtungen verbessert. Das ehrenamtliche Engagement wurde gefördert und auch die Mitbestimmung der Bevölkerung mit regelmäßigen Bürgerversammlungen, der Einrichtung von Stadtteilbeiräte und dem Achterrat für Jugendliche ausgebaut.
Das Nahwärmenetz des städtischen Eigenbetriebs soll als effektives Instrument zum Klimaschutz weiter ausgebaut werden. „Dieses Thema möchte ich im Übrigen im Format mit zufällig ausgesuchten Bürgern unserer Stadt diskutieren“, sagt Eberhardt. Angesichts der sich seit 2019 ändernden finanziellen Rahmenbedingungen sei aber auch die Diskussion im Gemeinderat nötig. „Einige Projekte wie die Feuerwehrzentrale, das Hallenbad und weitere Wohnbauprojekte sind zwar auf den Weg gebracht, warten aber noch auf ihre Realisierung. Das möchte ich noch gerne vollziehen“ erklärt Eberhardt. „Mittendrin aufhören ist nicht mein Stil, weil auch viel persönliches Herzblut in diesen Projekten liegt.“