Die Internetseite ist ansprechend aufgemacht, beim Durchklicken kommt die Region modern und keineswegs altbacken daher. Dem Patient Hochrhein wird hier ein guter Allgemeinzustand diagnostiziert. Die genaue Beurteilung bringt es aber zutage: es fehlt an Ärzten und medizinischem Fachpersonal. Kommunen, Ärzte, Kliniken und der Landkreis haben sich bei der Initiative zusammengetan, um diesen Mangel zu beheben.

So wirbt der Landkreis Waldshut auf der Internetseite „Patient Hochrhein“ um neue Mediziner.
So wirbt der Landkreis Waldshut auf der Internetseite „Patient Hochrhein“ um neue Mediziner. | Bild: Screenshot Melanie Völk

Nun gibt es erste Anzeichen einer leichten Besserung, wie das Landratsamt Waldshut auf Anfrage mitteilt. Von Seiten des Gesundheitsamts sind Linda Metzler und Anna-Lisa Fischer für das Projekt „Patient Hochrhein„ zuständig. Die Textredaktion liegt beim Amt für Öffentlichkeitsarbeit in der Verantwortung von Susanna Heim.

1 .Was ist aus der Initiative des Landkreises geworden, mit einer Webseite Mediziner anzulocken?

Knapp ein halbes Jahr nach dem Start der Kampagne „Patient Hochrhein – Der Landkreis Waldshut sucht medizinische Unterstützung“ lasse sich eine positive Zwischenbilanz ziehen, heißt es aus dem Landratsamt. Die Internetseite hätten 5700 User besucht (Stand 8. Januar 2020). Zudem wurden über die Facebook-Seite „Patient Hochrhein„ 58.600 Personen erreicht. Knapp 1000 Mal wurde diese Seite mit „Gefällt mir“ markiert. Pressesprecherin Susanna Heim: „Wir wollen schnelle Informationen bieten, aber den Interessenten auch einen Eindruck von unserer Region geben.“

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2 .Haben sich schon Ärzte gemeldet?

Beim „Unterstützerteam“ des Gesundheitsamts gingen einige Anfragen von Medizinern ein – sowohl aus Deutschland als auch aus dem Ausland (zum Beispiel Heimkehrer), heißt es aus dem Landratsamt. Die Fachrichtungen umfassen Allgemeinmedizin, Innere Medizin bis hin zur Psychotherapie.

So wirbt der Landkreis Waldshut auf der Internetseite „Patient Hochrhein“ um neue Mediziner.
So wirbt der Landkreis Waldshut auf der Internetseite „Patient Hochrhein“ um neue Mediziner. | Bild: Screenshot Melanie Völk

Neben der Unterstützung bei der Stellensuche, Kontaktvermittlungen zu Ansprechpersonen vor Ort oder allgemeinen Auskünften im medizinischen Bereich, wurden auch Hilfestellungen bei der Kinderbetreuung oder der Bauplatzsuche gewünscht. Gemeinsam mit den Kontaktpersonen der Städte und Gemeinden, den medizinischen Einrichtungen und der Ärzteschaft wurde und werde versucht, individuelle Lösungswege zu finden. Bisher gab es immer klare Vorstellungen zum Arbeits-und/oder Wohnort.

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So konnten die Anfragen zielgerichtet weitergeleitet werden. Linda Metzler und Anna-Lisa Fischer: „Wir hoffen natürlich, einen Großteil der Interessenten weiter dabei zu begleiten, damit sie bald ihre neue Heimat bei uns im Landkreis Waldshut finden – und damit unsere und deren Suche ein gutes Ende findet.“

3 .Warum wurden im Ärzteblatt Anzeigen geschaltet und gab es Resonanz darauf?

Das Ärzteblatt ist das Amts- und Mitteilungsblatt der ärztlichen Körperschaften. Jeder Mediziner erhalte mindestens einmal pro Monat diese Zeitschrift. Die Verantwortlichen von „Patient Hochrhein„ setzen auf eine Mehrkanal-Strategie, dazu gehören auch Anzeigen im Ärzteblatt, heißt es in der Erklärung des Landratsamts.

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Anzeigen in gedrucktem Format seien zudem eine Möglichkeit, die Zielgruppe außerhalb des Internets zu erreichen. Die Anzeigeserie von „Patient Hochrhein„ laufe noch bis Mitte Januar, danach könne die Resonanz auf die Anzeigen ausgewertet werden.

4 .Wie geht es jetzt weiter und sind weitere Aktionen geplant?

Neben der Suchmaschinenoptimierung, um die Seite im Internet präsenter darzustellen, wurde aktuell die Unterseite der Stellenangebote mit zusätzlichen Filterfunktionen versehen. Dies biete die Möglichkeit, sich schneller über geeignete Arbeitsstellen zu informieren. Des Weiteren werde momentan die „Offline“-Werbung ausgebaut.

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Das „Patient Hochrhein-Team“ des Landratsamts werde an Mediziner- und Gesundheitsmessen teilnehmen, um Jobsuchende direkt anzusprechen. Ein besonderes Augenmerk gelte hier den medizinischen Fachkräften, die ebenfalls Zielgruppe der Kampagne seien. Dafür wurden Postkarten, Wundpflaster, Taschenwärmer in Herzform und Kugelschreiber angeschafft. Zusätzlich soll Kontakt zu medizinischen Fakultäten an Universitäten aufgenommen werden, erklärt Susanna Heim.