Hans-Walter Mark

Spielte der Hausgarten früher zur Selbstversorgung eine wichtige Rolle, so ist seine Bedeutung für eine gesunde Ernährung doch auch bis heute unumstritten. Für viele Gartenbesitzer stellt sich die Frage, ab welchem Zeitpunkt es sinnvoll ist, im Garten tätig zu werden.

Eine zuverlässige Entscheidungshilfe bietet die Grünlandtemperatur. Zur Berechnung der Grünlandtemperatursumme werden alle positiven Tagesmitteltemperaturen seit Jahresbeginn zusammengezählt. Anschließend erfolgt eine Gewichtung nach Monaten. Entlang des Hochrheins fiel der Beginn der Vegetationsperiode auf den ersten März, in höheren Lagen setzt sie entsprechend später ein.

Auf die richtigen Temperaturen achten

Aufgrund der Nachtfröste, die im März das Wetter bestimmen können, ist das Aussäen im Freiland noch zu früh, rät Gartenexperte Edgar Koller. Die Bodentemperatur sollte mindestens zehn bis zwölf Grad betragen. Edgar Koller sät ab jetzt Erbsen, Lauch, Möhren, Radieschen, Spinat und Mangold ins Freiland. Beim Salat hat Koller seine Erfahrung gelehrt, lieber Setzlinge zu kaufen, anstatt Salat zu ziehen. Die Setzlinge gedeihen besser.

Beim Vorziehen der Gemüsepflanzen muss dies rechtzeitig geschehen. Wichtig ist viel Licht und eine dem Bedarf der Pflanzen angepasste ...
Beim Vorziehen der Gemüsepflanzen muss dies rechtzeitig geschehen. Wichtig ist viel Licht und eine dem Bedarf der Pflanzen angepasste Temperatur: Paprika- und Tomatenpflanzen auf der Fensterbank. | Bild: Edgar Koller/ Hanswalter Mark

Bevor Koller im Garten Hand anlegt, erstellt er einen Anbauplan. Dieser erlaubt ihm über die Jahre hinweg eine Übersicht der einzelnen Beetbelegungen.

Genaue Planungen

Dabei sind Kulturvoraussetzungen zu beachten. Die Gemüsearten gehören elf verschiedenen Pflanzenfamilien an. Gemüse aus derselben Familie darf wegen des erhöhten Krankheitsrisikos nicht nebeneinander und erst nach drei Jahren wieder in dasselbe Beet gesät oder gepflanzt werden (Fruchtwechsel). Überhaupt bevorzugt Koller den Anbau mehrere Gemüsearten auf einem Beet, weil sich positiv beeinflussende Pflanzengemeinschaften vor Schädlingen schützen.

Jetzt ist die richtige Zeit die Beete zu richten.
Jetzt ist die richtige Zeit die Beete zu richten. | Bild: Edgar Koller/ Hanswalter Mark

Großen Wert legt Koller auf die Kulturfolge. Hier wird zwischen Vorkultur, Hauptkultur und Nachkultur unterschieden. Das bedeutet, auf einem Beet können bei richtiger Planung verschiedenen Pflanzen nacheinander angebaut werden. So können beispielsweise nach den Erbsen im Spätsommer verschiedene Kohlarten, Spinat, Kopfsalat oder Radieschen gesetzt werden.

Frucht regelmäßig wechseln

Weiterhin zu beachten ist im Anbauplan die Fruchtfolge. Darunter ist der unterschiedliche Nährstoffanspruch der Gemüsekulturen zu verstehen. Arten wie beispielsweise Kohl oder Gurken gehören zu den Starkzehrern. Diese Gemüsearten haben einen hohen Nährstoffbedarf. Das einseitige Nutzen der Starkzehrer auf immer derselben Fläche lässt den Boden verarmen.

Deshalb ist zwischen Stark-, Mittelstarkzehrer (Bohnen, Rettich, Kohlrabi) und Schwachzehrern (Radieschen, Erbsen, Feldsalat) abzuwechseln. Weiter für die Vorbereitung der Gartensaison sind die Sortenwahl sowie der Pflanzenschutz und die Düngung zu berücksichtigen. Sinnvoll ist es auch in einem Nutzgarten ein Beet für Sommerblumen freizuhalten, damit sich dort Nützlinge ansiedeln.

Wozu jetzt noch der richtige Zeitpunkt ist

Zur Vorbereitung auf die Pflanzzeit gehört das Einteilung des Nutzgartens in Beete sowie Nährstoffversorgung des Bodens. Hier ist auf die Bodenart zu achten. Liegt eine Bodenuntersuchung vor, so bietet diese die Grundlage der Düngung.

Sieben des Komposts.
Sieben des Komposts. | Bild: Edgar Koller/ Hanswalter Mark

Koller bevorzugt mit dem eigenen, gut verrotteten und nährstoffreichen Kompost einen organischen Langzeitdünger, da dieser langfristig durch ein aktiveres Bodenleben die Gartenerde verbessert. Diesen verteilt er auf die einzelnen Beete. Zuvor siebt er den Kompost ab, um die nicht verrotteten Teile von der Erde zu trennen. Durch den Kressetest prüft er die Qualität des Kompostes.

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Natürlich hat auch der mineralische Dünger bei Koller seine Berechtigung, da dieser für die Pflanze sofort verfügbar ist. Wie viel gedüngt wird, hängt von dem ab, was die einzelnen Pflanzensorten an Nährstoffe benötigen. Um das Leben im Boden zu schützen und die Bodenstruktur langfristig zu verbessern, fräst Koller den Boden nicht, sondern lockert ihn mit einer Grabegabel und dem Sauzahn.

Edgar Koller beim Schneiden von Rosen.
Edgar Koller beim Schneiden von Rosen. | Bild: Edgar Koller/ Hanswalter Mark

Wer die Rosen oder andere sommerblühende Ziergehölze noch nicht geschnitten hat, dem rät Koller es jetzt zu tun. Ebenso können zu wuchtige Stauden durch Teilung jetzt noch vermehrt werden. Übrigens: Wenn die Forsythien blühen, ist ein guter Zeitpunkt für den Rosenschnitt.

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