Bei einem Gefahrgutaustritt am Dienstagmorgen, 29. Juli, gegen 7.50 Uhr, auf dem Firmengelände der Spedition Ristelhueber im Industriegebiet Dogern ist eine noch unbekannte Menge einer ameisensäurehaltigen Chemikalie freigesetzt worden, wie die Polizei berichtet.
Nach Auskunft von Tobias Bartelmess, Geschäftsführer der Spedition handelte es sich um Kauraminhärter, ein Mittel, das von der Holz verarbeitenden Industrie verwendet wird. Drei Menschen wurden bei dem Vorfall verletzt, einer davon musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Straße durch das Industriegebiet war für den Feuerwehreinsatz mehrere Stunden gesperrt.
80 Einsatzkräfte sind vor Ort
Der Einsatz von 80 Rettungskräften der Feuerwehren aus Dogern, Albbruck und Waldshut-Tiengen sowie der Polizei dauerte bis in den Nachmittag hinein. Auch der Gefahrgut-Zug des Landkreises war vor Ort. Laut Bericht der Polizei habe aber keine Gefahr für die Bevölkerung oder die Umwelt bestanden.
Im Gespräch mit unserer Zeitung vor Ort betonte Kreisbrandmeister Dominik Rotzinger, dass der Vorfall so rechtzeitig bemerkt worden sei, dass nichts von dem Härter in die Kanalisation geraten sei. Derweil erwies sich die Entsorgung des ausgelaufenen Härters als aufwendig, wie Kreisbrandmeister Dominik Rotzinger im Gespräch mit unserer Zeitung darstellte. Mit einem Bindemittel wurde die Flüssigkeit zunächst abgebunden, sodass die Einsatzkräfte das Material in Behälter verfrachten konnten.
Die verbliebenen Reste konnten nach erfolgter Neutralisierung in die Kläranlage eingeleitet werden, so Rotzinger weiter.

Chemikalie läuft aus beschädigtem Behälter aus
Nach bisherigen Erkenntnissen wurde bei dem Unfall ein Behälter mit der Chemikalie beschädigt und der Holzhärter trat aus. Dadurch wurden laut Angaben der Polizei drei Personen leicht verletzt und wurden vor Ort behandelt. Ein Verletzter musste durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus eingeliefert werden. „Wir hoffen sehr, dass unser Kollege sich keine gravierenden Verletzungen zugezogen hat“, sagte Tobias Bartelmess unserer Zeitung.
Der Vorfall sei ein „Schock am frühen Morgen“ gewesen. Die genaue Ursache müsse noch untersucht werden.
Für die Feuerwehrleute war der Einsatz derweil durchaus anspruchsvoll. Die Beseitigung des stark ätzenden Materials konnte nur unter Einsatz von speziellen Schutzanzügen erfolgen. Die Einsatzkräfte mussten nach Abschluss der Arbeit eine Dekontaminierung durchlaufen, die auf dem Firmengelände der Spedition eingerichtet wurde.
Die Industriestraße sowie die angrenzende Christof-Stoll-Str. waren über Stunden hinweg wegen des Feuerwehreinsatzes gesperrt.