Anzahl der Flüchtlinge im Landkreis Waldshut hat sich fast halbiert

Anzahl der neu zugewiesenen Flüchtlinge hat sich 2024 fast halbiert

Die dem Landkreis Waldshut zugewiesenen Flüchtlinge sind im letzten Jahr zu 2023 weniger geworden. Im Dezember wurde die 13. Gemeinschaftsunterkunft in Öflingen renoviert und ist nach aktuellem Stand bezugsfertig.

13. Januar 2025, 11:28 Uhr

Steffi Weickert

Im vergangenen Jahr haben sich die Zahlen der Flüchtlinge, die dem Landkreis Waldshut vom Land Baden-Württemberg zugewiesen wurden, fast halbiert.

Noch im September ging Axel Albicker, Leiter des Kreissozialamtes, davon aus, dass der Landkreis in den Wintermonaten wieder deutlich mehr Flüchtlinge aufnehmen muss. Deshalb habe der Landkreis bereits als 13. Gemeinschaftsunterkunft die Bayer-Häuser in Wehr-Öflingen angemietet. Den Zahlen nach hat sich die Annahme bis jetzt nicht bestätigt.

100 Menschen haben hier Platz. Schon 2019 dienten diese Häuser als Gemeinschaftsunterkunft und zur Unterbringung vom Land zugewiesener ... — 100 Menschen haben hier Platz. Schon 2019 dienten diese Häuser als Gemeinschaftsunterkunft und zur Unterbringung vom Land zugewiesener Flüchtlinge. | Bild: Steffi Weickert

Anzahl der Flüchtlinge halbiert

Nach Auswertung aktuell vorliegender Daten des Landratsamtes habe sich die Zahl der Flüchtlinge im Landkreis Waldshut 2024 zum Vorjahr sogar fast halbiert. So wurden im vergangenen Jahr insgesamt nur 331 neue Flüchtlinge dem Landkreis zugewiesen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 45 Prozent weniger. Im Jahr 2023 betrug die Gesamtzahl aller neu untergebrachten Geflüchteten noch 599.

Belegung im Landkreis WaldshutDer Landkreis ist für die vorläufige Unterbringung von Geflüchteten von bis zu zwei Jahre zuständig. Ende letzten Jahres verfügte der Landkreis Waldshut über bereits 13 Gemeinschaftsunterkünfte (GU), wovon nur zwölf belegt waren. In Summe sind aktuell 737 Geflüchtete im Landkreis untergebracht. Von den zwölf Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises leben in Summe mit 276 in beiden Tiengener Unterkünften die meisten Menschen, wovon über 50 Kinder sind. In Wehr sind derzeit 89, in Albbruck 79 und in beiden Unterkünften in Todtmoos zusammen 69 Geflüchtete untergebracht. In St. Blasien leben 55, in Jestetten 49, in Birkendorf 36, in Lottstetten 33, in Rickenbach 28 und in Bonndorf 23 Flüchtlinge. (Quelle: Landratsamt Waldshut, Stand: 8. Januar 2025)

Im November und Dezember seien 61 Flüchtlinge neu hinzugekommen. Wobei die meisten davon aus Syrien, der Türkei und dem Iran kamen. Dass aufgrund der veränderten Lage in Syrien etwa eine Veränderung der Entwicklung erkennbar sei, sehe der Landkreis derzeit nicht, sagt Julia Fohmann-Gerber, Sprecherin des Landratsamtes Waldshut. Ob Syrerinnen und Syrer in ihr Land zurückkehren, würde der Landkreis nur erfahren, wenn die Menschen zurückkehrten, die noch in einer Gemeinschaftsunterkunft untergebracht waren.

Edelstahlspüle und Herd stehen bereit für die Nutzung. Die Dunstabzugshaube, die davorsteht, muss noch montiert werden. | Bild: Steffi Weickert

Renovierungsarbeiten im Dezember

Trotz des allgemeinen bundesweiten Trends zu weniger Flüchtlingen muss die Stadt Wehr wohl bald mit dem Zuzug von Geflüchteten in Öflingen rechnen. Wie sich herausstellte, haben im Dezember 2024 „noch einige Renovierungsarbeiten“ in den drei leer stehenden Bayer-Häusern in Wehr im Stadtteil Öflingen stattgefunden.

Bezugsfertig. Die einzelnen Zimmer sollen jeweils drei Menschen als erste Bleibe dienen. Ausgestattet mit Metallbetten, Tisch und drei ... — Bezugsfertig. Die einzelnen Zimmer sollen jeweils drei Menschen als erste Bleibe dienen. Ausgestattet mit Metallbetten, Tisch und drei Stühlen sowie drei Schränken und zwei Kühlschränken. | Bild: Steffi Weickert

Wie das Landratsamt Waldshut auf SÜDKURIER-Nachfrage bestätigte, seien die Bayer-Häuser in der Wehratalstraße 105, 107 und 109 renoviert worden und nun bezugsfertig. Sobald der Bedarf bestehe, würden Geflüchtete in dieser Unterkunft untergebracht. Aktuell wohnen noch keine Flüchtlinge in Öflingen. „Diese Unterkunft ist noch nicht belegt“, teilte Fohmann-Gerber mit.