Auch der Juni bringt auf dem Arbeitsmarkt keine Entspannung, wie die Agentur für Arbeit Lörrach, zuständig für die Landkreise Waldshut und Lörrach, in ihrer Pressemitteilung informiert. Im Gegenteil: Die Zahl der Menschen ohne Job ist in der Region wieder leicht gestiegen. Laut Angaben waren 97 Menschen mehr arbeitslos als noch im Mai. Die Quote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent.
Im Kreis Waldshut sind 89 Menschen mehr arbeitslos
In den Landkreisen Lörrach und Waldshut waren im Juni 11.508 Menschen arbeitslos gemeldet. Immerhin sank die Zahl im Landkreis Lörrach: um acht Menschen. Im Landkreis Waldshut gab‘s dagegen 89 Arbeitslose mehr als im Mai. Das entspricht einem Zuwachs von 2,1 Prozent. Die Zahl ist hier zum zweiten Mal in Folge gestiegen. An den Quoten (5,4 in Lörrach, 4,6 in Waldshut) änderte sich nichts.
Zum Vergleich: Im Juni 2024 lag die Arbeitslosenquote im Agenturgebiet bei 4,5 Prozent – im Landkreis Lörrach bei 4,7, im Landkreis Waldshut bei 4,1.
Darum halten sich die Unternehmen zurück
„Die konjunkturelle Lage ist weiterhin unsicher“, wird Agenturleiterin Jenniefer Schmucker in der Mitteilung zitiert, „das spüren wir auch an den zurückhaltenden Stellenmeldungen unserer Unternehmen in diesem Monat.“ Viele Betriebe würden derzeit aufmerksam die aktuellen Entwicklungen beobachten. „Stellen werden erst dann gemeldet, wenn sich Aufträge und Auslastungen stabilisieren“, weiß Schmucker.
Mit Zahlen belegt: Im Juni meldeten die Unternehmen und Verwaltungen 532 neue Stellen. Das sind 146 (21,5 Prozent) weniger als noch im Vormonat. Ein kleiner Lichtblick ist, dass der Bestand an offenen Stellen um 58 auf 2914 stieg.
Die Nachfrage konzentriert sich auf Fachkräfte
Die Nachfrage der Arbeitgeber konzentriere sich allerdings dabei hauptsächlich auf Fachkräfte, schreibt Agentursprecherin Melanie Payer weiter. Fast jeder zweite Arbeitslose gilt aber als an- beziehungsweise ungelernt. Der Anteil der dafür infrage kommenden Stellen liege aktuell bei 23 Prozent. Das heißt, nur fast jeder vierte Ungelernte hat Aussichten auf einen Job.
Die Agentur fokussiert sich auf Qualifizierung
Schmucker: „Einer unserer Schwerpunkte liegt deshalb weiterhin auf der individuellen Beratung und Qualifizierung von Arbeitslosen. Wer gut ausgebildet ist, steigert seine Chancen auf Arbeit um ein Vielfaches und senkt das Risiko arbeitslos zu werden und es zu bleiben.“
Die größte Gruppe bilden die Langzeitarbeitslosen
Langzeitarbeitslose bilden nach wie vor eine der größten Gruppen in der Statistik. Obwohl die Zahl im Juni um 23 auf 3512 gesunken ist. Die meisten Arbeitslosen (4063) sind unter den Menschen ab 50 Jahren zu finden. Bei den jungen Menschen (15 bis 25 Jahre) stieg die Zahl um 31 auf 921.
Im Juni meldeten sich 1969 Menschen neu oder erneut arbeitslos. 842 kamen direkt aus einer Beschäftigung. Gleichzeitig konnten im vergangenen Monat 1882 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden. 646 von ihnen fanden eine neue Anstellung. 394 beendeten, 338 begannen eine Ausbildung.