Im ausverkauften Bad Säckinger Gloria-Theater wurden am Mittwoch, 2. Juli, für viele Zuschauer so manche Erinnerungen aus vergangenen Jahrzehnten wieder lebendig – wurden doch im Dokumentarfilm „Typisch Emil“ auch viele Sketche seiner berühmten Bühnenfigur des Emil gezeigt. Einen sehr persönlichen Einblick in sein Leben und Schaffen gab Emil Steinberger nach der Filmvorführung gemeinsam mit seiner Frau, der Malerin Niccel, im Gespräch mit Theaterintendant Jochen Frank Schmidt.

Auf der Bühne des Gloria-Theaters in Bad Säckingen gab Emil Steinberger einen sehr persönlichen Einblick in sein künstlerisches Schaffen.
Auf der Bühne des Gloria-Theaters in Bad Säckingen gab Emil Steinberger einen sehr persönlichen Einblick in sein künstlerisches Schaffen. | Bild: Alexander Jaser

„Emil Steinberger ist unser Rekordgast, bei ihm ist es immer ausverkauft“, sagt Theaterintendant Jochen Frank Schmidt

Roland Baumgärtner aus Murg ließ sich die Chance, den berühmten Kabarettisten persönlich zu erleben, nicht entgehen: „Er ist ein Humorist aus meinen Jugendtagen. Ich wolle ihn schon lange sehen und freue mich daher sehr auf diesen Abend“, erklärt er. Eine Empfindung, die auch Alexander Dieterle, kaufmännischer Direktor des Gloria-Theaters zum Ausdruck brachte: „Es ist eine sehr große Ehre für uns, dass Emil mit seiner Frau Niccel heute auf der Bühne sein wird. Er ist schon seit langem ein Freund des Hauses und wir dürfen uns heute Abend am Film über sein Leben erfreuen“, erklärte er gegenüber dem SÜDKURIER.

Ein ausverkauftes Haus begrüßte Emil Steinberger und seine Frau Niccel bei ihrem Besuch des Gloria-Theaters in Bad Säckingen.
Ein ausverkauftes Haus begrüßte Emil Steinberger und seine Frau Niccel bei ihrem Besuch des Gloria-Theaters in Bad Säckingen. | Bild: Alexander Jaser

Tatsächlich erlebten die Zuschauer im Film „Typisch Emil“ nicht nur ein Pottpouri der berühmten Sketche der Bühnenfigur des Emil, sondern erhielten auch einen tiefen Einblick in die Lebensgeschichte des Künstlers. Eine Biografie, die über viele Jahre hinweg von dem schweren Weg gekennzeichnet war, sich von den Erfahrungen der eigenen Kindheit und Jugend zu lösen. „Die Familie hatte kein Vertrauen in die Begabung des Emil“, heißt es hierzu im Film. Um so bewundernswerter der Weg, den der einstige Postbeamte zum Entsetzen seiner Eltern dann in jungen Jahren einschlug.

„Wir sind immer stolz und glücklich, wenn Emil kommt“, erklärt Gloria-Intendant Jochen Frank Schmidt (rechts), hier im Bild mit dem ...
„Wir sind immer stolz und glücklich, wenn Emil kommt“, erklärt Gloria-Intendant Jochen Frank Schmidt (rechts), hier im Bild mit dem kaufmännischen Direktor Alexander Dieterle. | Bild: Alexander Jaser

In „Typisch Emil“ werden Leben und Werk des Künstlers lebendig

Vom Beginn seiner Karriere als Kabarettist, über die Gründung eines eigenen Theaters in Luzern, den unbeschreiblichen Ruhm durch die Figur des Emil und über die Zeit im New York der 1990er-Jahre bis hin zu den Bühnenprogrammen der späten Jahre – für die Zuschauer wurde noch einmal das einzigartige künstlerische Schaffen Emil Steinbergers lebendig. Wird im Film die Bühne als eine „Gegenwelt“ zur schwierigen Familiengeschichte deutlich, zeigen Hochzeit und Lebensglück mit der Künstlerin Niccel seit 1996 Emil Steinberger in einem sehr persönlichen Licht. Nicht nur das private Glück scheint hier auf, sondern auch die Souveränität eines Künstlers, der das Fundament seines Schaffens in einem Satz beschreibt: „Ich mache immer gerne etwas, woran andere Menschen Freude haben.“

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Im Gespräch mit Theaterintendant Schmidt erfuhr das Publikum schließlich eine ganz besondere Pointe zur Verbindung Emil Steinbergers mit dem Gloria-Theater, in dem er seit 2009 über zehn Mal auftrat: „Unser erster Auftritt wurde damals von einer Theateragentin organisiert. Wir dachten, es sei das Gloria-Theater in Köln und plötzlich landeten wir in Bad Säckingen“, erzählte Niccel Steinberger zur Erheiterung des Publikums.