Immer wieder machen Diebe in der Region ungewöhnliche Beute. 40 Jahre alte Gartenzwerge, Ortsschilder und sogar Bienenvölker sind nur einige der Dinge, die sich Langfinger in den vergangenen Jahren unter den Nagel gerissen haben. Wir haben einen kleinen Überblick zusammengestellt.

1. Kabeltrommeln und Elektrowerkzeuge

Neun Kabeltrommeln sowie mehrere Elektrowerkzeuge erbeuteten Unbekannte Donnerstagnacht, 11. Juli, zwischen 1 und 1.30 Uhr. Dies teilte die Polizei mit. Dafür hätten die Diebe einen Zaun aufgetrennt, um im Gewerbegebiet „Entenbad“ bei Lörrach auf eine Baustelle zu gelangen. Die Höhe des Diebstahlschadens kann laut Polizei noch nicht beziffert werden. Zum Abtransport des Diebesgutes wurde allerdings ein Kleintransporter benutzt.

2. 25 Gartenzwerge – einige waren bis zu 40 Jahre alt

Erst vor kurzem wurden einem älteren Ehepaar in Görwihl 25 Gartenzwerge gestohlen. Wie die Polizei mitteilte, fand der Diebstahl zwischen Freitag, 5. Juli, und Samstag, 6. Juli, statt. Die Zwerge standen an der Hauswand aufgereiht auf dem am Ortsrand Günnetsmättle gelegenen Grundstück. Manche von ihnen seien schon 40 Jahre alt und somit richtige Sammlerstücke, sagen die Betroffenen.

Der Schaden wird nach Polizeiangaben auf 500 Euro geschätzt, der ideelle Wert sei aber viel höher, so ein Polizeisprecher nach Angaben der dpa. Es wurde Anzeige erstattet, aber die Frage, wer und warum so etwas mache, sei bisher offen geblieben.

3. Ein giftgrüner-metallic Lamborghini

Ein giftgrüner Lamborghini wurde nach einem Einbruch in ein Haus in Wallbach von Unbekannten gestohlen. Unbekannte drangen in der Nacht auf Mittwoch, 24. Januar 2024, in das Haus ein und fanden laut Polizei den Originalzündschlüssel in einer Kommode.

Der gestohlene Lamborghini. Unbekannte Täter fanden beim Einbruch in ein Haus in Bad Säckingen-Wallbach den Fahrzeugschlüssel in einer ...
Der gestohlene Lamborghini. Unbekannte Täter fanden beim Einbruch in ein Haus in Bad Säckingen-Wallbach den Fahrzeugschlüssel in einer Kommode. | Bild: Polizeipärsidium Freiburg/Privat

Unter anderem wurden auch Handtaschen, Geldbeutel, Bargeld und weitere Schlüssel gestohlen, das Augenmerk richteten die Eindringlinge aber auf das Fahrzeug in der Garage. Wie die Polizei mitteilte, schoben die Diebe den Lamborghini aus der Garage und starteten ihn auf der Straße.

Weil jemand gegen 2 Uhr nachts Motorengeräusche gehört haben soll, vermutete die Polizei, dass die Täter den Sportwagen wenige Straßen weiter verladen haben. Die Kriminalpolizei Waldshut-Tiengen nahm die Ermittlungen auf.

4. 400 Kilo Äpfel

Der Diebstahl von 400 Kilogramm Äpfel, etwa 2000 Stück, ereignete sich im Zeitraum von Samstag, 12. August 2023, bis Freitag, 18. August 2023 in einem Forschungsgarten bei Binzen im Landkreis Lörrach.

Das sogenannte Öpfelgärtli ist eine landwirtschaftliche Fläche im Sommermattenweg, nahe der Gemarkungsgrenze zu Rümmingen. Laut damaliger Angabe einer Universität werden dort besondere Apfelsorten zu Forschungszwecken gezüchtet.

Das Gelände ist von einem Wildschutzzaun umgeben. Das Schloss, das das Gatter sichert, wurde aufgebrochen. Die Apfelbäume wurden der Polizei zufolge nahezu leer gepflückt.

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5. 24 Orte ohne Schild

Neben den gestohlenen Gartenzwergen ist unter anderem in Görwihl das Ortsschild abhandengekommen. Von August 2022 bis Oktober 2023 gab es insgesamt 24 Diebstähle, wie der damalige Polizeisprecher Benjamin Woldert bestätigte.

Hier fehlt das Ortsschild.
Hier fehlt das Ortsschild. | Bild: Anna-Lena Lauber

In den Gemeinden Murg und Laufenburg wurden 16 Schilder entwendet. Aber auch in den Gemeinden Rickenbach, Görwihl, St. Blasien und Bonndorf fehlten Ortsschilder. Weil ein oder mehrere Täter nicht nur ermitteln waren, wurden alle Verfahren eingestellt.

Das Motiv blieb unklar, da Tatverdächtige nicht ermittelt werden konnten. Einzig in Bonndorf konnten Ermittlungserfolge verzeichnet werden, nachdem ein gestohlenes Ortsschild wieder auftauchte. „Im Fall des wiedererlangten Schilds aus dem Bereich Bonndorf ist ein Tatverdächtiger vorhanden“, sagte Woldert.

6. Gestohlenes Bienenvolk

Einen kuriosen Diebstahl gab es im März 2023 am Waldrand im Gewann Abendweide. Ein Bienenvolk wurde gestohlen, die übrigen vier Bienenstöcke massiv beschädigt, berichtete Bernhard Heer, Vorsitzender des Imkervereins Schlüchttal. Er machte sich damals ein Bild von der Lage. Ein Vereinskollege hatte die fünf Bienenvölker unweit der K6500 aufgestellt.

Polizeisprecher Mathias Albicker erklärte damals auf Nachfrage, dass die Polizei wegen Diebstahl und Sachbeschädigung ermittelt. Weil es sich nicht um eine geschützte Bienenart handele, liege kein tierschutzrechtlicher Verstoß vor, so Albicker.

Mehrere Bienen krabbeln in ihren Bienenstock, der am Wandrand in Schlier bei Ravensburg steht. (Symbolbild vom 31.03.2021)
Mehrere Bienen krabbeln in ihren Bienenstock, der am Wandrand in Schlier bei Ravensburg steht. (Symbolbild vom 31.03.2021) | Bild: Felix Kästle/dpa

Laut Bernhard Heer sei der Diebstahl eines Bienenvolks aber kein Einzelfall. Zuvor wurden in Weizen zwölf und in Berau zwei Bienenvölker gestohlen. „Häufig stecken hinter den Diebstählen gute Kollegen, also andere Imker“, sagte Heer im damaligen Gespräch, „gut in Anführungszeichen“.

7. Knochen des heiligen Erasmus

In der süditalienischen Gemeinde Santeramo in Colle, der Partnerstadt Bad Säckingens, fand bereits im April 2021 ein aufsehenerregender Diebstahl statt. Die Reliquien des Schutzheiligen St. Erasmus wurden aus dem Archiv der Chiesa Matrice, der Hauptkirche im Herzen von Santeramo, gestohlen. Santeramo in Colle ist eine der Partnerstädte von Bad Säckingen, weshalb sich auch dort die Frage nach der Sicherheit der Reliquien des Säckinger Schutzpatrons St. Fridolin stellte.

Die italienischen Online-Publikationen „Puglia Reporter“ und „Baritoday“ teilten 2021 mit, dass die Diebe ein kostbares herzförmiges silberne Reliquiar und ein Knochenfragment vom Schädel des heilig gesprochenen Märtyrers entwendeten.

Die Carabinieri Station Santeramo nahm die ersten Ermittlungen auf, der Bürgermeister Fabrizio Baldassarre forderte die Diebe auf, die Reliquien zurückzugeben.

In der Bad Säckinger Hauptkirche gehören die Gebeine des heiligen St. Fridolin zum Münsterschatz. Das nahezu vollständige Skelett des St. Fridolin ist in einem Silberschrein in der Fridolinskapelle des Münsters verwahrt. Eine Alarmanlage sichert die wertvolle Reliquie, antwortete Dekan Peter Berg damals auf die Frage nach der Sicherheit.

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