In ihrer mittlerweile 20-jährigen Geschichte mussten die Höhenretter der Feuerwehr Waldshut-Tiengen mehrere Male ins Flussbett der Wutach bei der Lauffenmühle in Lauchringen ausrücken. „Während der Corona-Pandemie waren wir zwei Mal in einer Woche am gleichen Ort“, berichtet Peter Gantner, Leiter der Höhenrettungsgruppe, im Gespräch mit dem SÜDKURIER.

Bild 1: Die spektakulärsten Einsätze und Übungen der Höhenretter der Feuerwehr Waldshut-Tiengen
Bild: Feuerwehr Waldshut-Tiengen

Häufig seien es Jugendliche, die am Flussbett feiern, sich betrinken und zum Teil verletzen und dann nicht mehr allein den Weg aus der Schlucht schaffen. Die Höhenrettungsgruppe zieht sie dann mit Seilen über die Brücke bei der Lauffenmühle nach oben.

Bild 2: Die spektakulärsten Einsätze und Übungen der Höhenretter der Feuerwehr Waldshut-Tiengen
Bild: Feuerwehr Waldshut-Tiengen

Auch klassische Arbeitsunfälle führen zum Einsatz der Höhenretter, die derzeit zehn Mitglieder hat. Bei diesem Beispiel war ein Angestellter der Kläranlage Tiengen abgestürzt und verletzte sich so stark, dass er die Leiter nicht mehr allein bewältigen konnte.

Bild 3: Die spektakulärsten Einsätze und Übungen der Höhenretter der Feuerwehr Waldshut-Tiengen
Bild: Feuerwehr Waldshut-Tiengen

Als bislang spektakulärsten Einsatz bezeichnet Peter Gantner die Rettungsaktion bei der Realschule Waldshut im vergangenen Sommer. Mitte August war ein 18-jähriger Jugendlicher 20 Meter tief in einen stillgelegten Kaminschacht gestürzt, nachdem er und seine Freunde sich unerlaubt Zugang zum Dach des Gebäudes verschafft hatten. Die Höhenretter ließen einen Notarzt mithilfe einer an einem sogenannten Dreibein montierten Seilwinde hinab zum Patienten, der sich nur leichte Blessuren zugezogen hatte.

Bild 4: Die spektakulärsten Einsätze und Übungen der Höhenretter der Feuerwehr Waldshut-Tiengen
Bild: Roland Gerard

Ebenfalls glimpflich ging die Mutprobe eines zehnjährigen Jungen aus, der in Lauchringen bis in die Krone eines rund 18 Meter hohen Baumes geklettert war und nicht allein herunterkam. Seile konnten die Retter in diesem Fall nicht benutzen. Das Problem: Der Stamm und die Äste des Baumes waren so dünn, dass sie unter dem Gewicht eines erwachsenen Feuerwehrmannes abgebrochen wären. Zum Glück reichte die Drehleiter der Feuerwehr bis in den Baumwipfel, und der Junge konnte unverletzt aus seine misslichen Lage befreit werden-

Bild 5: Die spektakulärsten Einsätze und Übungen der Höhenretter der Feuerwehr Waldshut-Tiengen
Bild: Feuerwehr Waldshut-Tiengen

Ein weiterer Einsatz führte die Höhenretter auf die Küssaburg. Ein älterer Besucher hatte sich auf der Aussichtsplattform der Burgruine den Knöchel verletzt und traute sich nicht, die steile Treppe hinunterzusteigen. Mit Seilen und einer sogenannten Schleifkorbtrage brachte die Höhenrettungsgruppe den Verletzten wieder auf sicheren Boden.

Bild 6: Die spektakulärsten Einsätze und Übungen der Höhenretter der Feuerwehr Waldshut-Tiengen
Bild: Feuerwehr Waldshut-Tiengen

2013 wurde die Höhenrettungsgruppe zu einem Verkehrsunfall im Steinatal alarmiert. Ein Motorradfahrer war von der Fahrbahn abgekommen und mehrere Meter tief die Böschung hinabgestürzt. Mit Unterstützung einer Motorseilwinde wurde der Verletzte frei schwebend – ohne, dass die Schleifkorbtrage über den Boden rutschte – nach oben zur Straße transportiert.

Bild 7: Die spektakulärsten Einsätze und Übungen der Höhenretter der Feuerwehr Waldshut-Tiengen
Bild: Feuerwehr Waldshut-Tiengen

Mit Drehleiter, Seilen und Schleifkorbtrage wurde eine Frau in Waldshut aus dem Seltenbachtal transportiert, die zuvor einen Selbstmordversuch unternommen hatte. Sie war von der Seltenbachbrücke gesprungen und überlebte den Sturz schwer verletzt. Eine Notärztin versorgte sie im Bachbett medizinisch, bevor die Verletzte nach oben gezogen wurde.

Bild 8: Die spektakulärsten Einsätze und Übungen der Höhenretter der Feuerwehr Waldshut-Tiengen
Bild: Feuerwehr Waldshut-Tiengen

Für die Einsätze müssen die Höhenretter regelmäßig und intensiv proben. Diese Übung führte die Mitglieder 2015 auf das Rheinschloss am Waldshuter Rheinufer.

Bild 9: Die spektakulärsten Einsätze und Übungen der Höhenretter der Feuerwehr Waldshut-Tiengen
Bild: Feuerwehr Waldshut-Tiengen

Während die Bergwacht für medizinische Rettung in alpinem Gelände zuständig ist, kümmern sich die Höhenretter hauptsächlich um technische Rettungsaktionen auf Industriegelände. Auf diesem Foto sind die Mitglieder 2019 im Rahmen der Grundausbildung in einer Halle des Feinwerktechnikunternehmens Hago in Kadelburg zu sehen.

Bild 10: Die spektakulärsten Einsätze und Übungen der Höhenretter der Feuerwehr Waldshut-Tiengen
Bild: Feuerwehr Waldshut-Tiengen

Ebenfalls 2019 wagten sich die Höhenretter für die Grundausbildung auf das Dach des Matthias-Claudius-Heims in Waldshut, wo sie unter anderem das Abseilen einer Trage über eine Dachkante übten.

Bild 11: Die spektakulärsten Einsätze und Übungen der Höhenretter der Feuerwehr Waldshut-Tiengen
Bild: Feuerwehr Waldshut-Tiengen

Bereits zwei Jahre zuvor probte die Höhenrettungsgruppe beim Matthias-Claudius-Heim. Als das Pflegeheim umgebaut und erweitert wurde, nutzten die Mitglieder den vorhandenen Baukran.

Bild 12: Die spektakulärsten Einsätze und Übungen der Höhenretter der Feuerwehr Waldshut-Tiengen
Bild: Feuerwehr Waldshut-Tiengen

Als die Waldshuter Liebfrauenkirche 2015 wegen Sanierungsarbeiten eingerüstet war, seilten sich die Höhenretter zur Übung vom Kirchturm ab.