Die Nachricht über den Weggang dreier Mitarbeiter im Rechnungsamt sorgte für reichlich Gesprächsstoff in der Gemeinde und öffnete vielerlei Spekulationen Haus und Tor.

Rechnungsamtsleiter Andreas Merk bat als Beamter um Versetzung, die Verwaltungsangestellten Constantin Weißenberger (Gemeindekasse) und Stefanie Preiser (Abgaben und Steuern) reichten ihre Kündigungen ein. Die Kündigungen als auch der Versetzungsantrag gingen in der letzten Juliwoche vor der Sommerpause im Rathaus ein.

Über die Kündigungs- und Versetzungsgründe ist nichts bekannt. Ohnehin befanden oder befinden sich die Mitarbeiter im Urlaub. Da es sich um langjährige, erfahrene Mitarbeiter handelt, die beiden Verwaltungsangestellten haben gar ihre Ausbildung im Klettgauer Rathaus absolviert, arbeiten seitdem in der Klettgauer Gemeindeverwaltung und beide leben in der Gemeinde, auch deshalb schossen die Gerüchte innerhalb der Bevölkerung ins Kraut.

Was sind die Hintergründe?

Der SÜDKURIER hat sich umgehört bei der Verwaltung und Gemeinderat nachgefragt und ist dabei unisono auf Ratlosigkeit über die Ursachen dieser Entwicklung gestoßen.

Das Rechnungsamt musste ins Notariat umziehen, da das Grießener Rathaus zu einem Medizinischen Versorgungszentrum umgewandelt wurde.
Das Rechnungsamt musste ins Notariat umziehen, da das Grießener Rathaus zu einem Medizinischen Versorgungszentrum umgewandelt wurde. | Bild: Eva Baumgartner

Bürgermeister Ozan Topcuogullari erklärt auf Nachfrage: „Die Kündigungen haben mich ebenfalls sehr überrascht. Ich kann sie mir nicht erklären und leider konnte mir der direkte Vorgesetzte der beiden Mitarbeiter (Rechnungsamtsleiter Andreas Merk) keine Auskunft dazu geben, da er im Urlaub ist.“

Er schließe aus, dass unter der Belegschaft Unzufriedenheit herrsche, geschweige denn, dass diese Kündigungen etwas mit seiner Person zu tun hätten. Man pflege in den beiden Klettgauer Rathäusern einen fairen und vertrauensvollen Umgang in einem angenehmen Arbeitsklima. Er bedauere die Kündigungen oder die gewünschte Versetzung sehr.

Mittlerweile fand ein Gespräch mit Constantin Weißenberger statt, in dem dieser versichert habe, so der Bürgermeister, dass er sich beruflich in einer anderen Gemeinde umsehen wolle, eine Absprache unter den drei Mitarbeitern habe es nicht gegeben. Ebenso zeigten sich die umgehend vom Hauptamtsleiter per Mail informierten Gemeinderäte von dieser Entwicklung betroffen.

Zeitnahe Neubesetzung schwierig

Gemeinderätin (Grüne) und Bürgermeisterstellvertreterin Gabi Gang bezeichnet die Lage als „dramatisch“ und ist überaus besorgt. „Wir haben umgehend die Stellenausschreibungen in die Wege geleitet und die Stelle des Rechnungsamtsleiters überregional im Staatsanzeiger ausgeschrieben.“

Dennoch sei die Lage schwierig, die Stellen zeitnah wieder besetzen zu können. „Der Ruf der Gemeinde ist angekratzt, aber in einem Neustart können sich auch neue Chancen ergeben“, meint die Bürgermeisterstellvertreterin. Ihre Ratskollegin Rosemarie Hartmann (Grüne) zeigt sich ebenso sehr besorgt und fordert, dass sich der Bürgermeister zeitnah zu dem Problem erklärt.

„Wie müssen herausfinden, was die Ursachen für den Weggang dieser Mitarbeiter sind“, betont Gemeinderat Markus Schänzle (FWV). Aber nicht wenige Klettgauer denken, dass offensichtlich ein Kommunikationsproblem innerhalb der Verwaltung besteht.

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