Es ist eine Menge los bei der Fasnacht: Konfetti, Kostüme und kühle Getränke ziehen die Menschen förmlich an. Doch Vorsicht: Das dichte Gedränge begünstigt leider auch Belästigungen, Übergriffe und K.-o.-Tropfen im Glas – wie jüngst bei einem Fasnachtsball in Murg. Wie können sich Festbesucher schützen? Und was ist im Ernstfall zu tun? Die Polizei, Vereine und Zünfte versuchen, gegen die Probleme anzukommen und geben Tipps.

Checkliste für eine sichere Fassnacht

Um die Sicherheit bei großen Fasnachtsveranstaltungen zu gewährleisten, ist die Polizei stets mit ihren Einsatzkräften vor Ort, berichtet Thorsten Stauch, Pressesprecher der Polizei. Während der Veranstaltung gäbe es auch weitere Ansprechpartner wie Sicherheitskräfte und Sanitäter, an die sich die Besucher wenden könnten. Zusätzlich sollte jeder auf seine persönliche Sicherheit achten und folgende Tipps der Polizei beherzigen:

  • Vor dem Festantritt Informationen über die Standorte der Sanitäter, des Sicherheitspersonals und der Polizei einholen. Vor Ort bewusst machen, wo Hilfe zu finden ist.
  • Immer in Begleitung zum Fest hingehen und gemeinsam wieder nach Hause gehen. Auf die Freundin oder den Freund aufpassen. Gegenseitig zur Toilette begleiten.
  • Keine offenen Getränke von Fremden annehmen. Ein eigenes Behältnis mit Deckel nutzen. Oder auf Flaschengläser mit einer kleinen Öffnung zurückgreifen, denn da können Substanzen wie K.-o.-Tropfen schwieriger hineingeträufelt werden.
  • Streitsuchenden Menschen aus dem Weg gehen. Dunkle Straßen meiden, besser belebte Orte begehen.
  • Als Zeuge: Verdächtige Personen, Auseinandersetzung oder Belästigung sofort dem Sicherheitspersonal vor Ort oder der Polizei melden. Direkt die 110 wählen.
  • Als Betroffener: Lautstark auf sich aufmerksam machen. Menschen direkt ansprechen (“Sie mit dem roten Pulli“) und um Hilfe rufen. Bei Verdacht auf K.-o.-Tropfen das Umfeld informieren, die Sanitäter und die Polizei aufsuchen oder rufen.

„Leider sind K.-o.-Tropfen keine Seltenheit mehr“, sagt Stauch. Oft würden Frauen zur Zielscheibe. Aber auch Männer seien betroffen, würden etwa aus Spaß ausgeknockt. Doch selten in dieser Häufigkeit, wie zuletzt in Murg, sagt Stauch. Festbesucher müssten aber keine Angst haben, wenn sie mit wachsamem Auge feiern und gegenseitig auf sich aufpassen.

Auch mit Handzeichen und Codewörtern kann Not signalisiert werden

Wie zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen aussehen können, zeigte im vergangenen Jahr schon die Aktion der Narrenzunft Wehr. Sie unterrichteten über das Codewort „Wohin geht‘s nach Panama?“, mit dem Personen, die sich unwohl oder belästigt fühlen, nach Hilfe rufen können. Ziel ist es, Hürden abzubauen und es den Betroffenen zu ermöglichen, ohne große Erklärungen auf eine problematische Situation hinzuweisen.

Wortlos um Hilfe rufen ist ebenfalls möglich: zum Beispiel mit der Hand hinter dem Rücken. „Wenn eine Frau oder ein Mädchen den Daumen auf die ausgestreckte Handfläche beugt und danach mit den Fingern verschließt, dann besteht Gefahr“, informiert der Zonta Club Bad Säckingen-Hochrhein auf der eigenen Website. Zeugen sind dann aufgerufen, Hilfe zu leisten, etwa einen Notruf zu tätigen.

Über das Handzeichen für den Hilferuf informierten von links: Margarete Basler, Ingrid Stehle, Klaus-Ulrich Battefeld, Doria Brutsche ...
Über das Handzeichen für den Hilferuf informierten von links: Margarete Basler, Ingrid Stehle, Klaus-Ulrich Battefeld, Doria Brutsche vom Zonta Club Bad Säckingen-Hochrhein im November 2024. | Bild: Elisa Gorontzy

Zunftmitglieder kennen die Grenzen ihrer Streiche

Rein in den Konfettiwagen und eingeseift – die Narren wissen, wo der Spaß mit den Festbesuchern aufhört. Vor dem ersten Umzug werden neue Mitglieder der Waldshuter Berghexen darin unterrichtet, an welchen Körperteilen sie die Menschen greifen dürfen, erzählt Alexander Kollnberger.

Für ihn gehöre es aber zum gesunden Menschenverstand, anderen nicht unangenehm nahezukommen. Im Verein seien übergriffige Vorfälle noch nie vorgekommen. Großes Vertrauen legt er in die Mitglieder und ihren achtsamen Umgang mit Festbesuchern. Jeder sollte am Ende nur Freude an der Fasnacht verspüren, betont Kollnberger.

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