Fische gehören zu den am stärksten bedrohten Tieren der Schweiz. Der Zoo Basel widmet deshalb im Vivarium die neu eingerichteten Aquarien Nummer 5 und 7 der Äsche, deren Status erst 2019 von „gefährdet“ zu „stark gefährdet“„ geändert wurde, und dem Roi du Doubs, dem seltensten Fisch der Schweiz.
Roi du Doubs: seltenster Schweizer Fisch
Der Rhone-Streber (Zingel asper) wird in der Schweiz neben „Roi du Doubs„ auch „Apron“ genannt. Der bis zu 20 Zentimeter lange Fisch ist vor allem nachts aktiv. Er lebt am Boden von 30 bis 80 Zentimeter tiefen Flüssen und laicht im März und April. Letzteres meist nur einmal in den dreieinhalb Jahren, die sein Leben üblicherweise dauert.
Lebensraum wird immer kleiner
„Nur noch etwa zehn Quadratkilometer oder 17 Prozent des ursprünglichen Verbreitungsgebietes in der Rhone und ihren Nebenflüssen sind von Rhone-Strebern besiedelt“, informiert der Zoo über die Fischart. Seit 1996 wird die Art in der Roten Liste der Schweiz als „von der Ausrottung bedroht“ geführt.
Was dem „König des Doubs„ das Leben schwermacht, sind künstliche Schwellen und Stauwehre, die seine Wanderung behindern, aber auch die durch die Zuflüsse der Kraftwerke massiv schwankenden Wasserstände und die Wasserverschmutzung. „Es gibt derzeit noch vier voneinander getrennte Teilpopulationen: in Frankreich in Flüssen Drôme, Durance und Beaume. In der Schweiz ist er einzig noch im Doubs zu finden“, so die Experten. Bei der letzten Zählung 2012 seien dort nur noch 52 erwachsene Tiere gezählt worden: „Es handelt sich somit um die am stärksten gefährdete Fischart der Schweiz.“
Woher kommen die Fische im Zoo?
Die Rohne-Streber im Zoo Basel stammen aus der Zucht des Aquatis Lausanne, ihre Vorfahren aus der Durance. Der Zoo Basel nimmt an einem Zuchtprogramm teil, welches von der CEN (Conservatoire d‘espaces naturels) Rhône-Alpes geführt wird.
Heiße Sommer machen Äschen das Leben schwer
Mit der Äsche (Thymallus thymallus) steht eine zweite, in der Schweiz stark gefährdete, Fischart im Fokus. International werde sie zwar noch nicht auf der Roten Liste als gefährdete Art aufgeführt, doch in den Hitzesommern von 2003 und 2018 gab es ein Massensterben von Äschen im Rhein. „Steigt die Wassertemperatur über 27 Grad, wird dies zum tödlichen Problem für die Fischart, die klares und kühleres Wasser bevorzugt“, wird in der Mitteilung beschrieben.

Die Äsche gehört zur Ordnung der Lachsfischartigen. Während der Balzzeit von Februar bis April färben sich die langen Rückenflossen der Männchen rot, violett und blau. Zwischen Bodensee und Rheinfall findet sich nach Angaben der Experten noch eine der größten Äschen-Populationen in Europa. Für gute Lebensbedingungen sorgt dort der Bodensee, der Plankton liefert und im Winter milde Temperaturen garantiert.
Übrigens: Nach der Äsche ist eine der fünf Fischregionen benannt, die Äschenregion. Fischregionen bezeichnen Zonen von Fließgewässern, für die bestimmte Fischarten besonders charakteristisch sind. Die Äschenregion liegt im Oberlauf des Flusses, für den eine starke Strömung und hoher Sauerstoffgehalt typisch ist. Der Untergrund besteht hauptsächlich noch aus Geröll und grobkörnigem Kies. Der Kies ist jedoch schon feiner als in der weiter oben gelegenen Forellenregion, und es wachsen dementsprechend auch mehr Wasserpflanzen.