Die Welle der Hilfsbereitschaft für die vom Erdbeben betroffenen Menschen im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist enorm: Nachdem seit den ersten Schreckensmeldungen aus der Türkei mehrere private Initiativen am Hochrhein begonnen haben, dringend benötigte Hilfsgüter zu sammeln, beteiligen sich nun auch Unternehmen an den Aktionen.
So hat das Albbrucker Logistikunternehmen Eckert nun zwei Lastwagen samt Auflieger und Fahrer kostenlos bereitgestellt, um Sachspenden in das betroffene Gebiet der Türkei zu bringen.
Über 21 Tonnen Hilfsgüter, die in den vergangenen Tagen in einer Tennishalle in Waldshut-Tiengen gesammelt wurden, sind zwischenzeitlich im Katastrophengebiet angekommen.
Familienmitglieder der Fahrer betroffen
Die beiden Fahrer des Albbrucker Unternehmens, deren Familienmitglieder in der Türkei selbst von der Erdbebenkatastrophe betroffen sind, hatten angefragt, ob sich das Transportunternehmen an einer Hilfsaktion beteiligen könne, berichtet Robert Bulla von der Firma Eckert: „Unsere Chefs haben sofort und ohne zu Zögern zugesagt.“
Dass das Unternehmen nicht nur die Fahrzeuge stellt, sondern sich auch an den Kosten beteiligt, war selbstverständlich. „Das Finanzielle spielt jetzt keine Rolle. Wichtig ist, dass die Hilfe schnell ankommt“, so Bulla. Auch die Organisatoren der Sammelaktion, die Besitzer von Topcar Waldshut und der Sportarena Waldshut, haben sich mit einer Spende an den Kosten für den Hilfstransport beteiligt.
Mit rund 30 Helfern wurden am Freitag in Waldshut die beiden Lastwagen beladen. Kleidung, Lebensmittel, Hygieneartikel, Zelte, Elektrogeräte Decken, Kleidung, Schlafsäcke, Zelte, Babynahrung, Lebensmittel und Hygienieartikel sowie andere Hilfsgüter waren zuvor von privaten Initiativen in Waldshut gesammelt worden. Das Verzollungsbüro der Firma übernahm die notwendigen Formalitäten – denn auch Hilfsgüter müssen zolltechnisch abgewickelt werden.
„In der Nacht von Freitag auf Samstag sind unsere beiden Fahrer Richtung Türkei aufgebrochen. Nach knapp 3500 Kilometern und drei Tagen Fahrt sind sie am Dienstag, 14. Februar, in der Region angekommen“, so Bulla, der über Telefon mit den beiden in Kontakt steht. Ziele der beiden Lastwagen waren Gaziantep sowie Pazarcik. Nach dem Abladen und einer gewissen Ruhezeit haben sich die Fahrer sofort wieder auf den Heimweg.
Am Hochrhein werden sie nun im Laufe des Wochenendes zurück erwartet. „Im Rahmen dieser Aktion hat sich die Beteiligung von acht auf bis zu einhundert Personen ausgeweitet, die aktiv bei der Entgegennahme, Sortierung, Verpackung, Verladung und anderweitiger Dienstleistung beteiligt waren“, ist Robert Bulla von der großen Solidarität begeistert.