Die SPD um Wahlkreis Waldshut wird mit Joana Stöhrer da Costa (21) als Kandidatin in die Landtagswahl 2026 gehen. 38 von 43 Delegierten stimmten bei der Nominierungsversammlung am vergangenen Sonntag in der Möslehalle für die Stadträtin aus Müllheim.
Zweitkandidat ist Malik Tümkaya (25) aus Waldshut. Für den Juso Kreisvorsitzenden stimmten 39 Delegierte mit Ja. Wie schon andere Parteien im Landkreis Waldshut setzt damit auch die SPD für die kommenden Landtagswahlen auf „starke und frische und junge und Stimmen vom Hochrhein.“ So jedenfalls formulierte es Kreisvorsitzender Peter Schallmayer bei seiner Begrüßung.
Der Rest war Formsache. In geheimer Abstimmung bestimmte die Nominierungsversammlung zügig die beiden Kandidaten, die der Presse bereits vor einigen Tagen vorgestellt worden waren. Beiden gemeinsam ist, dass sie aus Familien mit Migrationshintergrund stammen und bereits Erfahrung in der politischen Arbeit mitbringen. Und beide sind überaus motiviert. Dies spiegelte sich auch in ihren durchaus kämpferischen Vorstellungsreden wider, die in der Möslehalle durchaus für Aufbruchstimmung sorgten.
Die Kandidaten
Das sind die Themen von Joana Stöhrer da Costa
Erstkandidatin Joana Stöhrer da Costa will eine Politik, die wieder zuhört und den Mut hat, klar Stellung zu beziehen. Ihre „Herzensthemen“ ist zum einen die Bildungspolitik. Sie fordert gleiche Chancen für alle, zum Beispiel durch kostenlose Nachhilfe und „eine Schule, die wieder Freude macht“. Sie fordert einen besseren Schutz für Frauen, und in Sachen ärztliche Versorgung am Hochrhein stellt sie klar: „Gesundheit darf keine Frage des Wohnorts sein.“ Den öffentlichen Nahverkehr will sie „verlässlich und flächendeckend“, den Klimaschutz sozial gerecht.
Zweitkandidat Malik Tümkaya nennt als Grund für seine Kandidatur: „Ich will eine Welt, die gerecht ist und die am liebsten rot ist.“ Auch für ihn ist die Bildungspolitik ein großes Thema. Viel zu oft entscheide die soziale Herkunft über den Bildungsweg. Ein anderes ist eine sozial gerechte Wohnungsbaupolitik. Aktuell würden bezahlbare Mieten zum Luxusgut. Weiter fordert auch er verlässliche öffentliche Verkehrsmittel. Mobilität sei auch Daseinsvorsorge: „Wer auf dem Dorf lebt, darf nicht abgehängt sein.“
Scharzellühr-Sutter: Landkreis braucht Menschen, die sozialdemokratische Politik vertreten
Die Parlamentarische Staatsekretärin und Bundestagsabgeordnete Rita Scharzellühr-Sutter hatte noch vor der Nominierung betont, dass es gerade in Baden-Württemberg und auch im Landkreis Waldshut Menschen brauche, die sozialdemokratische Politik vertreten: „Das hat in den letzten zehn Jahren gefehlt.“ Es müssten wieder Antworten auf die Sorgen der Menschen gefunden werden.
Eine Gelegenheit, mit den beiden Kandidaten ins Gespräch zu kommen, ist am 1. Mai ab 10 Uhr in der Alten Schlosserei in Wehr beim Maihock des SPD-Ortsvereins.
Die weiteren Kandidaten der Parteien aus dem Wahlkreis Waldshut: Niklas Nüssle (30), amtierender Landtagsabgeordneter der Grünen; Simon Herzog (25) für die CDU und Nathalie Wagner (31) für die FDP.