Die goldbraune Aprikosen-Galette ist bereits abgekühlt. Stefanie Duttlinger (41) aus Waldshut lässt sachte Puderzucker darüber rieseln. Anschließend drapiert sie einen frischen Zweig Rosmarin darauf, schüttelt eine Espuma Flasche und ergänzt unter Zischen einen Klecks frische Schlagsahne.

„So, jetzt kommt mein Shooting-Brett zum Einsatz, das benutze ich immer“, sagt sie, wuchtet das Naturholzbrett auf den Küchenboden, ergänzt als Dekoration ein blaues Küchentuch, frische Aprikosen und ein paar rosarote Dahlien. Mit ihrem Smartphone schießt sie ein paar Fotos – und fertig ist der Instagram-Post.

Stefanie Duttlinger (@stefanie.duttlinger) begeistert auf Instagram rund 3000 Follower mit selbstgemachter Hausmannskost. Hier setzt sie ...
Stefanie Duttlinger (@stefanie.duttlinger) begeistert auf Instagram rund 3000 Follower mit selbstgemachter Hausmannskost. Hier setzt sie ihren Sommer-Aprikosenkuchen in Szene. | Bild: Sira Huwiler-Flamm

Etwas mehr als 3000 Menschen folgen der Einzelhandelskauffrau (@stefanie.duttlinger) und Zwillings-Mama auf der sozialen Plattform. „Kochen, Essen und Tischkultur – das sind meine großen Leidenschaften“, sagt sie. Regionale Zutaten vom Waldshuter Wochenmarkt verkocht sie am liebsten französisch angehaucht zu gutbürgerlichen Leckereien.

„Gesundes, selbst gekochtes Essen, das Kindheitserinnerungen weckt, ist oft gar nicht so aufwendig“, sagt Duttlinger. „Das möchte ich vermitteln und Menschen inspirieren, sich selbst an die Töpfe zu trauen.“ Ihre Alltags-Tipps als berufstätige Mama und Hobbyköchin: „Teige für Brot über Nacht gehen lassen, Schmorgerichte auf niedriger Temperatur in den Ofen stellen. So braucht man nicht stundenlang danebenzustehen und hat am Ende ein tolles selbst gekochtes Essen.“

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Stefanie Duttlinger (@stefanie.duttlinger) begeistert auf Instagram rund 3000 Follower mit selbstgemachter Hausmannskost. Hier setzt sie ihren Sommer-Aprikosenkuchen in Szene. | Bild: Sira Huwiler-Flamm

Ihren Foodblog hat sie 2019 gestartet. Und der Blog hat auch sie selbst ein bisschen verändert, weil sie seither öfter neue Zutaten ausprobiert. „Manchmal erkennen mich Follower auf der Straße und erzählen, dass sie mein Spargel-Rezept oder meine Rouladen nachgekocht haben – das macht mich dann richtig stolz“, sagt Stefanie Duttlinger.

Das ist ihr Rezept: Aprikosen-Galette

  • Die Zutaten: Für Teig: 150 g Butter, 100 g Puderzucker, 250 g Weizenmehl, 100 g gem. Mandeln, 1 Ei. Für Belag: 500 g Aprikosen, 4 EL brauner Zucker, 1 EL Stärke, 2 EL Cointreau, Rosmarin, 2 EL Aprikosenmarmelade, 1 Eigelb, Mandelblättchen.
  • Die Zubereitung: Butter, Puderzucker, Mehl, 1 Ei, Mandeln und 1 Prise Salz zu einem Mürbteig verkneten und kalt stellen. Die Aprikosen putzen, entkernen und vierteln. In einer Schüssel mit braunem Zucker, Speisestärke und Cointreau vermengen. Einige Stiele Rosmarin dazugeben und durchziehen lassen. Den Teig zu einem Kreis von circa 30 bis 35 cm Durchmesser ausrollen. Aprikosenmarmelade glatt rühren und den Teig damit bestreichen.
Stefanie Duttlinger (@stefanie.duttlinger) begeistert auf Instagram rund 3000 Follower mit selbstgemachter Hausmannskost. Hier ihr ...
Stefanie Duttlinger (@stefanie.duttlinger) begeistert auf Instagram rund 3000 Follower mit selbstgemachter Hausmannskost. Hier ihr Sommer-Aprikosenkuchen. | Bild: Sira Huwiler-Flamm

Dann die Aprikosenspalten darauf verteilen und darauf achten dass ein Rand freigelassen wird. Den Rand vorsichtig an allen Seiten umklappen, mit Eigelb bepinseln und mit den Mandelblättchen bestreuen. Die Galette im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad (Ober-/Unterhitze) circa 40 Minuten goldgelb backen. Lauwarm mit frischer Schlagsahne genießen!

Verena Christ steht schon mit elf Jahren in der Küche

Auch Verena Christ (39) aus Lauchringen hat ihren Foodblog auf Instagram (@kitchenstories_by_verena). Heute kocht sie Lachsfilet auf der Haut gebraten mit Zitronen-Risotto und knackigen Kaiserschoten. In ihrer Küche duftet es herrlich frisch nach Zitrusfrucht. Die Lachsfilets brutzeln in der Pfanne, während sie Zitronenabrieb in die cremige Risotto-Masse gibt. Dann zupft sie essbare Löwenmäulchen- und Tagetes-Blüten, frischen Dill und Kerbel für die Teller-Dekoration: „Das Auge isst bekanntlich mit“, sagt sie lachend und rührt nebenher die Sahnesauce.

Verena Christ aus Lauchringen bloggt auf Instagram als @kitchenstories_by_verena. Heute hat sie Lachs mit Zitronenrisotto und ...
Verena Christ aus Lauchringen bloggt auf Instagram als @kitchenstories_by_verena. Heute hat sie Lachs mit Zitronenrisotto und Kaiserschoten gekocht. | Bild: Sira Huwiler-Flamm

Schon mit elf Jahren stand Verena Christ gerne in der Küche. „Ich kann mich gut an meine ersten missglückten Pudding-Kochversuche erinnern“, sagt sie. Heute brennt nix mehr an. Die hauptberufliche Vorstandsassistentin hat Töpfe und Pfannen längst im Griff – und teilt seit der Corona-Pandemie ihre oft mediterran angehauchten Kreationen im Internet. Knapp 900 Follower lassen sich auf Instagram von ihren hausgemachten Ravioli mit Kalb, Prosecco und Parmesan, Piccata Milanese oder frittierten Reisbällchen mit Kalbsgeschnetzeltem inspirieren.

„Bei mir ist alles laktosefrei und histaminarm, weil ich an einigen Unverträglichkeiten leide“, sagt sie. Dass man trotzdem lecker und vielseitig kochen kann, zeigt sie in Bildern, die den Zuschauern das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. „Ich möchte mich nach dem Essen gut fühlen und mich gesund und ausgewogen ernähren – das ist mein Hauptantrieb und meine Motivation“, sagt Verena Christ. Auf Fertigpülverchen und Lebensmittelfarben verzichtet auch sie komplett. „Stattdessen setze ich auf gute, frische Grundzutaten, die ich ohne viel Tamtam versuche, bestmöglich in Szene zu setzen.“

Besonders die großen Foodblogger mit mehreren Millionen Followern zeigen sich fast täglich auch vor der Kamera. Darauf verzichten beide Bloggerinnen vom Hochrhein. „Es muss ja alltagstauglich sein“, sagt Verena Christ. Auch sie nutzt für die Bilder ihr ganz normales Smartphone und erntet dafür Likes und Kommentare, die stolz machen. „Für mich ist schon das Kochen selbst total entspannend: Schnippeln, Brutzeln – und danach genießen. Was kann es Schöneres geben?“

Das ist ihr Rezept: Lachs mit Zitronenrisotto

  • Die Zutaten (3 Personen): 3 Stück Lachsfilet mit Haut, 180 g Risotto-Reis, 1 Packung Zuckererbsen, 1 Becher laktosefreie Sahne, Butter, 2 Zitronen, Sonnenblumenöl, Dill, Kerbel, 1 TL Kartoffelstärke, Salz, weißer Pfeffer, Knoblauchpulver.
  • Die Zubereitung: Für das Risotto den Reis nach Packungsangabe zubereiten, mit dem Saft einer Zitrone und Gewürzen abschmecken, zuletzt Zitronenabrieb und 1 EL Butter unterheben. Für die laktosefreie Zitronen-Sahne-Sauce die Sahne mit Salz, weißem Pfeffer und Knoblauchpulver aufkochen, Saft einer halben Zitrone, aufgelöste Kartoffelstärke und 1 EL Butter unter ständigem Rühren dazugeben und zuletzt Zitronenabrieb einer halben Zitrone hinzufügen.
Verena Christ aus Lauchringen bloggt aus Instagram als @kitchenstories_by_verena. Heute hat sie Lachs mit Zitronenrisotto und ...
Verena Christ aus Lauchringen bloggt aus Instagram als @kitchenstories_by_verena. Heute hat sie Lachs mit Zitronenrisotto und Kaiserschoten gekocht. | Bild: Sira Huwiler-Flamm

Das Lachsfilet würzen, kurz im Saft einer halben Zitrone einlegen, trockentupfen und dann in ausreichend Öl auf der Hautseite scharf anbraten, mit dem Deckel auf Kipp weiter ziehen lassen. Zuckererbsen kurz blanchieren – dann nach Belieben mit essbaren Blüten, frischen Kräutern wie Dill und Kerbel garniert anrichten.

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