Pendler auf der Hochrheinbahn mussten sich von Donnerstagnachmittag, 21. November, bis Freitagmittag, 22. November, auf massive Verspätungen einstellen. Weichenstörungen an fünf Stellen zwischen Basel und Lauchringen sorgten für Beeinträchtigungen des Zugverkehrs in beide Richtungen.
Wie sah es auf der Hochrhein-Bahn aus?
Die Regionalbahn, die am Donnerstagabend um 19.15 Uhr von Waldshut in Richtung Basel fahren sollte, fuhr etwa zehn Minuten später und nur mit gedrosselter Geschwindigkeit. Als Grund nannte die Lokführerin den kältebedingten Ausfall eines Motors und den Defekt an einer Weiche.

Die Reparatur an einer Weiche wurde auch am Freitag, 22. November, an den Bahnsteigen und in der Bahn-App als Grund für massive Verspätungen angegeben. Wer etwa von Basel nach Waldshut wollte, musste sich etwa eine Stunde gedulden.

Auch in der Gegenrichtung sah es nicht besser aus. Pendler, die etwa um 7.45 Uhr mit dem IRE 3 von Singen in Richtung Basel Badischer Bahnhof fuhren, kamen am Ende mit einer Verspätung von rund einer Stunde an ihrem Ziel an. Nach der verspäteten Abfahrt musste der Zug noch 20 Minuten in Erzingen warten.

Was ist der Grund für die Verspätungen?
„Die Verspätungen sind auf den Wintereinbruch zurückzuführen“, teilt ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Nachfrage mit. Wegen Schnee und Kälte waren mehrere Weichen bei Basel, Rheinfelden, Albbruck, Murg und Lauchringen gestört. Grund für die Störungen waren defekte Weichenheizungen. „Die Weichen sind so nicht voll funktionsfähig. Die Züge können fahren, aber die Weichen können nicht so gestellt werden, wie benötigt“, berichtet der Sprecher weiter. Daher kam es zu den Verspätungen in beide Fahrtrichtungen.
Die Weichenheizungen sorgen dafür, dass die Weichen auch bei Kälte voll funktionsfähig sind. „Wenn diese an mehreren Standorten ausfällt, wie heute passiert, wirkt sich das massiv auf den Verkehr aus.“
Wie sieht die Prognose aus?
„Das Problem ist erkannt, die Techniker sind vor Ort und arbeiten mit Hochdruck daran, das Problem zu beheben. Ich kann Ihnen aber leider keine Prognose geben, wann der Verkehr wieder reibungslos läuft“, erklärt der Sprecher am Freitag um 11 Uhr. Laut Bahn-App fahren sowohl RB 30, als auch IRE seit dem frühen Freitagmittag wieder planmäßig.
Was sagen Pendler?
Michael Schanz, Berufspendler nach Waldshut, wollte um 7.45 Uhr den Zug von Singen nach Waldshut nehmen. Er erlebt regelmäßig Zugausfälle auf der Hochrheinbahn. „Das Ärgerliche ist, wenn man in die Bahn-App schaut, sieht am Anfang alles vernünftig aus und dann stellt man im Laufe der Zeit fest, dass er doch nicht fährt oder verspätet fährt.“
Er habe Zugausfälle wegen des Schnees erwartet. „Ich habe mich schon auf den Worst Case eingestellt und überlegt, ob ich zuhause bleiben und Homeoffice machen soll, war aber positiv überrascht, dass die Bahn-App angezeigt hat, dass er pünktlich um 7.45 Uhr kommt. Aber man sieht ja, man kann sich darauf nicht verlassen.“

Auch sein Kollege Bernhard Dietrich fährt jeden Tag beruflich von Singen nach Waldshut. „Es gibt immer wieder aus unterschiedlichen Gründen Verspätung oder Ausfälle, Witterungstechnisch kann man einigermaßen verstehen, aber ansonsten passiert es auch ohne Vorwarnung.“
Auch er kritisiert, dass die Informationen entweder gar nicht oder häppchenweise kommen. Er hätte sich gewünscht, dass die Info früher über die Verspätung früher gekommen wäre und nicht erst am Gleis. „Dann hätte ich mich für Homeoffice entschieden“