Der Kanton Schaffhausen zwischen dem östlichen Kreis Waldshut und dem Hegau ist eine wichtige Verkehrsverbindung für die Menschen am Hochrhein. Doch, wie auf allen anderen Straßen, ist auch hier besondere Vorsicht geboten – insbesondere zu den Stoßzeiten.

1. Zu wie vielen Unfällen kam es 2020?

Die Kantonspolizei Schaffhausen veröffentlichte jüngst die Unfallstatistik für das vergangene Jahr mit dem Ergebnis, dass trotz zwischenzeitlicher Grenzschließung und Corona-Pandemie die Unfallzahlen im Kanton im vergleich zu 2019 angestiegen sind. 567 Verkehrsunfälle wurden von der Schaffhauser Polizei aufgenommen, oder auf Schweizerdeutsch: „rapportiert“. Das sind 37 mehr als 2019 und ein Höchststand der vergangenen zehn Jahre. Auch die Anzahl der Verletzten stieg um fünf auf 212 Personen. Eine Person verlor infolge eines Verkehrsunfalls ihr Leben: Eine 83-Jährige Autofahrerin wurde beim Aussteigen wurde aus bis heute ungeklärten Gründen vom eigenen, wegrollenden Fahrzeug erfasst und tödlich verletzt, wie die Kantonspolizei informiert.

2. Zu welcher Tageszeit passierten die meisten Unfälle?

Am schwülheißen Mittwoch, 12. August 2020, musste die Polizei gleich neun Mal an einen Verkehrsunfall ausrücken. Das war zugleich der unfallträchtigste Tag im vergangenen Jahr. Der August war auch mit 64 Unfällen der gefährlichste Monat auf den Schaffhauser Straßen,
gleich gefolgt vom September mit 63 Unfällen. Der Mittwoch löste den Donnerstag mit 96 Unfällen als unfallreichster Wochentag ab. Vorwiegend, und aus Sicht der Kantonspolizei nicht überraschend, mussten nach Feierabend viele Unfälle verzeichnet werden. Am meisten mit 51 zwischen 17 Uhr und 18 Uhr. Rein statistisch betrachtet, war man am sichersten auf den Schaffhauser Straßen an einem Sonntag im April, zwischen 2 Uhr und 3 Uhr nachts, unterwegs.

3. Wo krachte es am häufigsten?

Schaut man sich genauer an, wie sich die Zahl der Unfälle in Neuhausen entwickelt haben, so wird deutlich, dass sich die geringere Zahl der Verkehrsteilnehmer seit Eröffnung des Galgenbucktunnels im Dezember 2019 auf die Unfallstatistik auswirkt: acht statt 14 Unfälle 2019 in der Klettgauerstraße, drei statt im Vorjahr 15 in der Schaffhauserstraße. Im Galgenbucktunnel selbst kam es im vergangenen Jahr zu drei Unfällen. Die meisten Unfälle im Stadtgebiet von Schaffhausen ereigneten sich auf der A4. Hier kam es im vergangenen Jahr zu 17 Unfällen – fünf weniger als noch 2019 (24).

Die schnellsten Raser im Kanton 2020

4. Was ist über die Unfallursachen bekannt?

Die häufigste Unfallursache waren laut Polizeistatistik allgemeine Fahrfehler, beispielsweise ungenügendes Rechtsfahren
(Streifkollisionen), Manövrierunfälle oder auch zu geringer Abstand. An zweiter Stelle folgt bereits das Missachten eines Vortrittsrechts. Dazu zählt nicht nur das Signal „Kein Vortritt“, sondern auch das Übersehen eines Stopp-Signals, Rechtsvortritts, oder Lichtsignals. Nach der Ursache „Unaufmerksamkeit und Ablenkung“ folgt als vierte Hauptursache das
„Nichtanpassen der Geschwindigkeit“ – sei es an die Linienführung, die Witterung, oder auch an die Verkehrsverhältnisse.

5. Was lässt sich über die Unfallverursacher sagen?

Wie bereits in den Vorjahren wurden laut Polizeiangaben rund knapp zwei Drittel aller Verkehrsunfällen von Männern verursacht. In der Statistik heißt es dazu allerdings: „Warum dies über Jahre so ist, lässt sich aus der Statistik nicht schließen. Ob die Anzahl Verkehrsunfälle sinken würde, wenn nur noch die Frauen fahren dürften, ist reine Spekulation.“

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