Schwerstkranken mit begrenzter Lebenserwartung und deren Angehörigen Orientierung und die bestmögliche Begleitung zu geben, ist Ziel des Palliativnetzwerks des Landkreises Waldshut. Seine Beratung und Unterstützung ist kostenlos.
Das Palliativnetzwerk ist dem Tiengener Seniorenheim Haus am Vitibuck angegliedert. Es wurde auf Initiative des Heims im Januar dieses Jahr gegründet, um bestehende palliative Strukturen durch Zusammenarbeit zu verbessern. Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss von Einrichtungen, die im Landkreis in der Hospizarbeit ehren- und hauptamtlich tätig sind wie beispielsweise Hospizdienst und SAPV Hochrhein oder das Malteser Hilfswerk.
So arbeitet das Netzwerk
Koordinatorin des Palliativnetzwerks ist im Haus am Vitibuck die Qualitätsmanagementbeauftragte Alexandra Brogle, ebenfalls in der Hospizarbeit tätig ist dort die Pflegedienstleiterin Nicole Quilitzsch. Beide sind Beraterinnen für gesundheitliche Vorsorgungsplanung für die letzte Lebensphase, sie können also auch Auskunft geben über Sinn und Zweck beispielsweise von Vorsorgevollmachten oder Betreuungsverfügungen.
„Schnelle, kurze Wege für Hilfe“, umreißt Brogle die Arbeitsweise des Netzwerks. Schwerstkranke, denen nur noch wenig Lebenszeit bleibt, und ihre Angehörigen haben über das Netzwerk einen einzigen Ansprechpartner für ihre Fragen, Sorgen und Bedürfnisse und werden gegebenenfalls an andere Mitglieder des Netzwerks weitergeleitet. Ziel ist es laut Palliativnetzwerk immer, passgenau zu unterstützen und das letzte Wegstück von unheilbar Erkrankten so zu gestalten, dass Leiden und Schmerzen so weit als möglich gelindert werden und ein Höchstmaß an Lebensqualität und Selbstbestimmung erhalten bleibt.
Großes Bedürfnis nach Beratung
Nach Erfahrung von in der Hospizarbeit Tätigen sind die Unsicherheit und das Bedürfnis nach Beratung groß und die Hilfsangebote im Bereich Hospiz noch immer zu wenig bekannt. „Wir sehen, dass die Menschen oft hilflos sind und Scheu und Angst haben zu fragen“, sagt Anna Offermann – de Boor, Leiterin des Pflegeheims Haus am Vitibuck und zukünftige Leiterin des Hospizes für den Landkreis Waldshut, für das kürzlich Spatenstich war. „Viele wissen nicht, dass es Hilfe gibt, auch Pflegekräfte und Sozialstationen sind nicht immer genügend informiert“, beschreibt Sabine Budde vom Hospizdienst Hochrhein die Situation. Dass mit dem Palliativnetzwerk Barrieren fallen und offener und informierter mit dem Thema Hospizarbeit, Sterbebegleitung und Sterben umgegangen wird, ist Wunsch und Hoffnung der Netzwerkpartner.
Kontakt, Netzwerk und Fördermittel
Kontakt: Das Palliativnetzwerk Landkreis Waldshut ist unter der Nummer 07741-965650 (Haus am Vitibuck, Alexandra Brogle und Nicole Quilitzsch) oder per E-Mail: alexandra.brogle@ddh-tiengen.de zu erreichen
Netzwerkpartner: Im Palliativnetzwerk Landkreis Waldshut sind zusammengeschlossen: Hospizdienst Hochrhein e.V., Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst des Malteser Hilfdiensts e.V, SAPV Hochrhein, Klinikum Hochrhein mit Klinikseelsorge, Diakonische Dienste Hochrhein gGmbH als Betreiber des Hauses am Vitibuck und des kommenden Hospizes (Bauphase) in Tiengen und die Praxis Riera Knorrenschild.
Fördermittel: Kostenlos ist das Angebot des Palliativnetzwerks Landkreis Waldshut durch Fördermittel der AOK, des Landkreises Waldshut und der Diakonischen Dienste Hochrhein gGmbH.