Ein sogenannter „Vorlaufbetrieb“ zur Reaktivierung der Wutachtalbahn startet am kommenden Montag, 8. Januar. Ab diesem Tag werden Züge im Zwei-Stunden-Takt zwischen Waldshut und Stühlingen verkehren. Dies erklärten Lothar Probst, Leiter des Amts für Wirtschaft und Mobilität im Waldshuter Landratsamt, und Christian Brinkmann, Geschäftsführer der Bahnbetriebe Blumberg, bereits im November bei einem Gespräch mit dem SÜDKURIER.
Noch ist unklar, wie sich geplanter Streik auswirkt
Stoppen könnte diesen geplanten Start nur ein Streik der Gewerkschaft der Lokführer (GDL). Diese kündigte bereits vor Weihnachten ab dem kommenden Montag Streiks der Lokführer an.
Ob es dazu kommen wird, müssen auch Brinkmann und Probst abwarten. Derzeit geht der Leiter des Amts für Wirtschaft und Mobilität davon aus, dass alles wie beabsichtigt ablaufen wird. Geplant ist an diesem Tag auch eine Fahrt mit Politikern, die sich für die Reaktivierung der Strecke seit Jahren stark machen. Wer bei dieser „Jungfernfahrt“ zur Einführung des Zeittaktes dabei sein wird, steht bisher nicht final fest.
Der Hintergrund für die Reaktivierung
Hintergrund für die Reaktivierung im kleinen Umfang war vor einigen Jahren das Bestreben der Gemeinde Wutöschingen, Schülern aus dem westlichen Kreisgebiet die Möglichkeit zu geben, die Alemannenschule mit dem Zug schneller als mit dem Bus zu erreichen. Genutzt wird die Strecke zudem an Wochenenden und Ferienzeiten als Zubringer zur Sauschwänzlebahn, die zwischen Weizen und Blumberg verkehrt.
Bisher verkehrte der Zug an Schultagen mehrmals täglich zwischen Waldshut und Stühlingen. In den beiden vergangenen Jahren kam Bewegung in die erweiterte Reaktivierung, nachdem eine Studie der Bahnstrecke Potenzial bei relativ geringen Kosten bescheinigte.
Stühlingen-Waldshut in 32 Minuten
Am Montag startet nun der „Vorlaufbetrieb“ mit einer deutlichen Angebotsausweitung, die gerade für Pendler den Umstieg auf die Bahn attraktiver machen soll. Die Fahrzeit von Waldshut nach Stühlingen liegt derzeit bei 32 Minuten.
So geht es mit der Wutachtalbahn weiter
Bis Ende 2025 werden weitere Bahnsteige in Horheim (Wutachhalle), Ofteringen (mit Kreuzungsbahnhof), Eberfingen, Stühlingen (Stadtmitte) und Weizen (Sto) dazukommen. Mit rund 20 Millionen Investitionskosten rechnet Brinkmann, dabei sollen 75 Prozent durch Fördergelder gedeckt werden, den Rest müssten Kommunen und der Landkreis finanzieren.
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