Angeln ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Laut dem Deutschen Anglerverband gingen in Deutschland im Jahr 2021 rund 6,64 Millionen Menschen mindestens einmal im Jahr der Angelfischerei nach. Das heißt, das rund jeder zehnte Erwachsene in Deutschland zumindest hin und wieder zu Angelrute und Köder greift. 7423 Angelvereine waren laut Statista 2021 in Deutschland eingetragen.
Schmecken große Fische denn?
Einer dieser Vereine ist der Angelsportverein Lauchringen. Dessen Vorsitzender Siegfried Bölle veranstaltet regelmäßig Angeltreffs und Jugendlager, bei denen die gefangenen Fische auch zubereitet werden. Doch wie gelingt der selbst gefangene Fisch am besten? Worauf muss man bei besonders großen Exemplaren achten? Siegfried Bölle gibt Antworten.
Wie sieht es bei großen Fischen aus? Eignen sich diese zum Kochen? „Selbstverständlich“, sagt der Vorsitzende und berichtet von großen Welsen, die bei Angeltreffs mit der Jugend gefangen wurden. „Die werden dann filetiert, rund 60 Prozent Fett wird weggeschnitten und dann bereiten wir diese zu. Die werden dann aber in einem großen Steamer gegart, wo rund 50 Kilogramm Fisch reinpassen. Diesen Steamer habe ich noch aus meiner Gastro-Zeit.“

Bei so großen Mengen wird oft auch etwas für später aufgehoben, so der Vorsitzende: „Dann friere ich ihn einfach ein und der wird dann später, zum Beispiel beim Jugendlager, zubereitet und gegessen.“ Im Rhein gibt es laut Siegfried Bölle viele große Fischarten, die regelmäßig gefangen werden. So etwa Welse, die bis zu 2,50 Meter lang werden können, Graskarpfen oder auch Schuppenkarpfen mit bis zu 50 Pfund Gewicht. „Das Filetieren beherrschen die Angler sehr gut. Sie haben es bei der Fischerprüfung, die ich über 20 Jahre lang abgenommen habe, gelernt“, erklärt der Vorsitzende.
Fisch in Milch einlegen
Auch, was Geschmack oder die kulinarische Qualität von älteren oder größeren Fische angeht, gäbe es keine Einschränkungen. „Die Fische sind sehr gut zum Essen.“
Im Hochsommer, wenn das Wasser warm ist, sollte man die Fische beziehungsweise die Fischfilet allerdings vorher einen Tag in Milch einlegen, rät der Experte. Selbst das Alter der Tiere spiele dabei keine große Rolle: „Der Wels sowie der Hecht können bis zu 80 Jahre alt werden und können immer noch gegessen werden.“
Die selbst gefangenen Fische dürfen übrigens nicht verkauft werden, so der Experte. Als Hobby-Angler dürfe man nur Fische für den eigenen Verzehr angeln. Es dürfe damit also kein Handel geriebenen werden. „Nur Berufsfischern ist das erlaubt.“
Das Rezept: Weißfisch in roter Thaicurry-Soße
Als Fisch eignet sich zum Beispiel selbst gefangene Barben, Döbel, aber auch Welse. Diese müssen dann aber vorher fachgerecht filetiert werden. Nicht-Angler können zu fertigen Filets von Weißfischen (z.B. Scholle, Dorsch, Kabeljau oder Pangasius) zurückgreifen.
Zutaten:
- 2 Fischfilets vom Weißfisch
- 2 Deziliter Gemüsebrühe
- 1 Esslöffel rote Currypaste
- 2 Teelöffel Rohzucker
- 2 Deziliter Kokosmilch
- 2 Deziliter Rahm
So wird‘s gemacht:
Fischfilets mit einem Papiertuch abtupfen, mit Salz und Pfeffer würzen und mit etwas Öl in einer Pfanne von beiden Seiten glasig garen. Für die Soße Gemüsebrühe in einer kleinen Pfanne warm werden lassen. Currypaste und Rohzucker dazugeben. Anschließend die Kokosmilch dazu gießen, salzen, und zum Abrunden noch den Rahm hinzufügen. Alles etwa fünf Minuten köcheln lassen. Anschließend die Fischfilets mit der Soße übergießen. Fertig.
Gemeinsames Angeln beim Jugendlager
Regelmäßig veranstaltet der Angelsportverein Lauchringen Jugendlager. Das letzte fand von 19. bis 21. Juli in Lienheim statt. „Das Jugendlager in Lienheim dieses Jahr war wieder ein toller Erfolg“, berichtet der Vorsitzende stolz.

„Mit rund 60 Junganglern und etwa 25 Erwachsenen aus den Vereinen Kadelburg, Jestetten, Hohentengen, Tiengen, Waldshut und Lauchringen verbrachten wir ein tolles Wochenende am Rhein. Es war super, wie die Jugendlichen und auch die Erwachsen miteinander harmoniert haben.“

Bei den Treffs komme natürlich auch das Kulinarische nicht zu kurz. „Es wurden Welse, Döbel, Barben, Aale gefangen, die ich an Ort und Stelle gebraten und mit einer Roten Thaicurry-Soße zubereitet habe. Das ist immer ein Riesen-Hit bei den Jugendlichen.“ Auf Nachfrage verriet der Vereinsvorsitzende auch gleich das Rezept zum Nachkochen.