Bevor das erste Bridgespiel beginnt, ist der Geräuschpegel hoch und die Vereinsmitglieder unterhalten sich angeregt. Doch sobald die Karten auf dem Tisch liegen, herrscht Stille und volle Konzentration. Vorsitzende Cornelia Zenz-Winter und Paare – so heißen die Teams beim Bridge – erzählen, warum sie das Kartenspiel so gerne spielen.

Die Regeln kurz und knapp

Das Kartenspiel wird zu viert gespielt, in zwei Teams mit jeweils zwei Personen, die Paare heißen. Gespielt wird mit 52 Karten von der Zahl zwei bis zum Ass in den vier Farben Pik, Herz (Coeur), Karo und Kreuz (Treff). Jeder Spieler erhält 13 Karten.

So sieht es auf dem Spieltisch beim Kartenspiel Bridge aus.
So sieht es auf dem Spieltisch beim Kartenspiel Bridge aus. | Bild: Sandra Bonitz

Das Spiel besteht aus zwei Phasen, der Reizung und dem Kartenspiel. In der Reizphase bieten die Spieler die maximale Anzahl an Stichen, die sie glauben, mit ihrer Hand gewinnen zu können. Danach ist das Ziel des Kartenspiels, mindestens so viele Stiche zu erzielen, wie gereizt wurden. Daneben gibt es viele weitere Regeln und Strategien, die das Kartenspiel komplex machen.

„Es ist ein Spiel mit unendlich vielen Möglichkeiten, kein Spiel gleicht dem anderen“, sagt Cornelia Zenz-Winter auf die Frage, weshalb sie so gern Bridge spielt. Daneben sei es Gehirntraining, aber auch die soziale Komponente sei wichtig. Die Mitglieder unterhalten sich angeregt, sitzen auch nach einem Turnier noch oft beisammen, so die Vorsitzende. Auch andere Aktivitäten und Treffen bei der Fasnacht, ein Sommerfest und eine Weihnachtsfeier gehören zum Programm des Vereins. Der Bridgeclub Hochrhein zählt aktuell 41 Mitglieder. Davon sind aber nur zehn Prozent Männer, erzählt Cornelia Zenz-Winter.

Schnelles Denkspiel erfordert Konzentration

Bridge habe viele Regeln und benötige daher Zeit, um es zu erlernen. Auch wenn sich der Verein junge Mitglieder wünschen würde, ist es laut Cornelia Zenz-Winter vor allem für ältere Interessierte geeignet. „Es ist ein schnelles Denkspiel“, erzählt die Vorsitzende. Von der Kartenaufnahme bis zum Ende sollte ein Spiel sieben Minuten dauern. Alle Teilnehmer spielen die gleichen Boards. Durch Ergebnistabellen können sich die Spieler messen und ihre Ergebnisse direkt vergleichen. Nach drei Runden wechseln die Paare, sodass am Ende der vier Stunden jedes Paar gegeneinander gespielt hat.

In einem Raum der Stoll Vita Stiftung in Waldshut treffen sich die Paare jeden Montag um 14 Uhr zu einem Bridgeturnier.
In einem Raum der Stoll Vita Stiftung in Waldshut treffen sich die Paare jeden Montag um 14 Uhr zu einem Bridgeturnier. | Bild: Sandra Bonitz

Nicht nur das Kartenspiel selbst, auch die Leitung des Vereins und das Organisatorische sei herausfordernd. „Es ist immer wieder die Herausforderung“, erzählt die Vorsitzende. „Aber wenn die Mitglieder zufrieden sind und man Anerkennung bekommt, das ist natürlich auch schön.“ Seit 2013 ist Cornelia Zenz-Winter Mitglied im Bridge-Club und seit 2015 Vorsitzende.

Übung macht den Bridge-Meister

„Das Spiel ist anspruchsvoll. Man muss es erlernen und sich immer konzentrieren“, sagt Gerline Arzner. Dass das Spiel Training fürs Gehirn ist, bestätigt auch Sabine Bär: „Es hilft ein bisschen, die grauen Zellen anzustrengen. Wenn man nicht mehr im Beruf ist, ist es die richtige Möglichkeit, um geistig fit zu bleiben.“

Das könnte Sie auch interessieren

Rudolf Spichiger ist einer der wenigen Männer in der Runde. „Ich spiele seit über 50 Jahren Jass“, erzählt der Schweizer. Dann habe er von Bridge gehört und gedacht, wenn er schon Jass spiele, könne er auch Bridge. „Ganz fehl gedacht“, sagt er lachend, „das ist das interessante am Bridge. Es gibt immer was zu lernen.“ Seit zwei Jahren sind er und Sabine Bär dabei, haben während der Corona-Zeit online Kurse belegt, um die Regeln zu erlernen. „Seit Ende vorletztem Jahr sind wir jetzt im Club und können auch die Praxis üben“, erzählt Sabine Bär.

Sie treffen sich regelmäßig zum Bridge spielen: Veronika Heinrich, Rudolf Spichiger, Gerlinde Arzner und Sabine Bär. (von links)
Sie treffen sich regelmäßig zum Bridge spielen: Veronika Heinrich, Rudolf Spichiger, Gerlinde Arzner und Sabine Bär. (von links) | Bild: Sandra Bonitz

Dennoch helfe die Theorie nichts, wenn die Praxis fehle. „Man kann es nicht lernen“, sagt Rudolf Spichiger. „Man muss üben, üben, üben“, ergänzt Sabine Bär. „Es gibt so viele verschiedene Varianten, deshalb muss man immer üben. Es gibt so Grundlagen, die kann man lernen.“ Alles andere mache aber die Übung aus.

Bei Interesse

Wer Interesse hat, bei einem Spieltag dabei zu sein, kann montags ab 14 Uhr im Stoll-Vita-Haus oder dienstags ab 18 Uhr im Foyer der Gemeindehalle Albbruck vorbeischauen. Jeweils vier Stunden dauern die Bridge-Turniere.

Weitere Infos gibt es zudem auf der Internetseite des Bridgeclub Hochrhein oder bei Fragen direkt per Mail an die Vorsitzende Cornelia Zenz-Winter unter c.zenz@t-online.de.